Heizung und Heizungsrohre verkleiden: Vorteile und Vorgehensweise
In der kalten Jahreszeit erwärmen sie unser Zuhause, doch ästhetisch wirken Heizkörper und sichtbare Heizungsrohre gerade nicht. Zudem sorgen auf Putz verlegte Rohre für Wärmeverluste. Wir erklären, wie Sie sie so verkleiden, dass die Optik nicht leidet und die Heizkosten sinken.
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Heizkörper verkleiden: Welche Möglichkeiten gibt es?
Die am meisten verbreiteten Heizkörper stellen in Deutschland viereckige Konvektoren-Heizkörper sowie Plattenheizkörper dar. Je nach Ausführung stehen vor den Heizungsrohren weiß lackierte Metallplatten oder Konvektionsbleche. In alten und in öffentlichen Gebäuden trifft man oft auch noch Gliederheizkörper an, bei denen einzelne Metalrippen oben und unten verbunden sind.
Alle Heizkörper haben eine Gemeinsamkeit: auf die meisten Menschen wirken sie unansehnlich. Stören Sie sich auch an den klobigen Kästen, sollten Sie über eine Verkleidung nachdenken. Dabei haben Sie die Wahl zwischen einer klassischen Holzverkleidung, Paneelen aus Metall oder Glas und einer Stoffverkleidung.
Heizkörper mit Holz verkleiden
Anders als Metall mit seiner kalten, sterilen Optik wirkt Holz warm und lebendig. Eine Heizungsabdeckung aus Holz befestigen Sie an der Wand mit Dübeln und Schrauben. Die Oberseite verschönert dann nicht nur die Ästhetik, sondern dient als Ablage für Pflanzen, Bilderrahmen und Deko-Artikel.
An der Vorderseite einer Heizkörperabdeckung befindet sich in der Regel ein Fischgräten- oder ein vertikales Gitter, damit die Luft zirkulieren kann. Aus dem gleichen Grund sollten Sie bei der Montage an der Oberkante einen Abstand von 20 Zentimetern zwischen den Lamellen und der Holzkonstruktion lassen. Am besten ist es jedoch, wenn die Konstruktion oben komplett offen ist.
Auch unten und an den Seiten empfiehlt sich eine Spaltenbreite von mindestens zehn Zentimetern, zudem müssen das Thermostat und das Entlüftungsventil leicht zugänglich sein. Damit das Thermostat die Raumtemperatur korrekt messen kann, soll der Kopf aus der Blende herausgucken.
Holzverkleidung für die Heizkörper anfertigen
Im Handel finden Sie zahlreiche Modelle aus MDF-Holzplatten ab zirka 80 Euro. Für Heizkörperverkleidungen aus Massivholz müssen Sie dagegen mit Kosten im mittleren dreistelligen Bereich rechnen.
Gibt es keine passende Abdeckung, können Sie auch eine Holzverkleidung selbst anfertigen. Der Korpus besteht aus Brettern in der passenden Länge, die von Metallwinkeln und Holzleim zusammengehalten werden. Für die Vorderseite kaufen sie ein Sichtgitter mit dem gewünschten Muster, sägen es zurecht und befestigen es mit Schrauben am Korpus. Auch hier sollten Sie auf genug Abstand seitlich, vorne und oben achten.
Heizkörper mit Metall verkleiden
Gegenüber Holz punktet Metall mit einer besseren Wärmeleitfähigkeit. Auf der anderen Seite sind herkömmliche Aluminiumbleche genauso wenig optisch angenehm wie die nackten Heizkörper.
Im Handel finden Sie jedoch lackierte und mit Lochmustern verarbeitete Heizkörperabdeckungen aus Metall. Manche Hersteller fertigen auch maßgeschneiderte Produkte mit individuellen Mustern und Laserdekorationen. Sehr viele Paneele lassen sich einfach und ohne Schrauben am Heizkörper befestigen, beispielsweise mit einem Einrastmechanismus. Zu haben sind Sichtblenden aus Metall schon ab 50 Euro.
Heizkörper mit Paneelen verkleiden
Insbesondere bei flachen Plattenheizkörpern ist eine komplette Abdeckung oft gar nicht notwendig, da es nur darum geht, die Vorderseite zu kaschieren. Zu diesem Zweck gibt es zahlreiche Lösungen, die sich mit oder ohne Schrauben anbringen lassen:
- Glaspaneele – Glas mutet edel an. Einige Hersteller fertigen maßgeschneiderte Platten aus Einscheibensicherheitsglas an, die auch hohe Temperaturen aushalten. Dabei sind individuelle Designs und verschiedene Farbenkombinationen möglich. Befestigt werden sie mit Wandhalterungen. Für eine einfache, einfarbige Glasplatte sollten Sie mit Preisen ab 50 Euro rechnen, Einzelanfertigungen gibt es ab 100 Euro.
- Magnetfolie – im Netz finden Sie magnetische Aufkleber mit verschiedenen Farben und Mustern. Die dünnen Folien haften nur dank Magneten auf der Rückseite und halten Temperaturen bis zu 60 Grad aus, dadurch benötigen Sie keinen Kleber und keine Schrauben. Sie eignen sich allerdings nicht bei alten Rippenheizkörpern.
Heizkörper mit Textilien verkleiden
Möchten Sie nicht viel schrauben und bevorzugen Sie eher luftige Materialien, sind Stoffverkleidungen möglicherweise eine passende Alternative zu Holzblenden oder Paneelen. Einfach einen bunten Schal auf die Heizkörper zu legen ist jedoch energetisch gesehen genauso ungünstig wie sie mit langen Vorhängen zu überdecken.
Schlauer ist es, genauso wie bei einer Holzverkleidung einen Holzrahmen zu bauen und den Stoff darüber zu spannen. Achten Sie jedoch auf feuerfeste, nicht zu dicke Stoffe, damit die Sicherheit gewährleistet ist und die Wärmeverluste sich in Grenzen halten.
Sind Heizungsverkleidungen energetisch effizient?
Auch optimierte Heizungsverkleidungen verursachen Wärmeverluste, da sie vor dem Heizkörper stehen und einen Teil der Wärme absorbieren. Wie hoch sie sind, hängt von zwei Faktoren ab:
- der Wärmeleitfähigkeit der Materialien – je mehr Wärme die Abdeckung durchlässt, desto geringer fallen die Wärmeverluste an. Aus diesem Grund sind Materialien mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit wie Metall und Glas ideal. Das beliebte Holz stellt dagegen thermodynamisch gesehen nicht die beste Wahl dar, da es viel Wärme „schluckt“.
- dem Heizkörpertyp – Konvektoren-Heizkörper erwärmen den Raum vor allem mittels Konvektion. Während die kalte Bodenluft sich erhitzt und nach oben steigt, sinkt die abgekühlte Luft nach unten. So bewegen sich die Luftmassen im Kreis (siehe Bild unten). Heizkörperabdeckung hindern diese Zirkulation. Plattenheizkörper heizen dagegen vor allem mittels Strahlung. Zirka 10 Prozent der bereitgestellten Wärme geht jedoch trotzdem verloren, wenn man eine Blende anbringt.
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Heizungsrohre verkleiden: Nicht nur eine Frage der Optik
In Altbauten, aber auch in vielen Neubauten sind Heizungsrohre auf Putz verlegt. Die weißen, entlang der Wand verlaufenden Rohre sind genauso wie die Heizkörper nicht gerade ein Hingucker. Anders als letztere verursachen sie zudem jährliche Verluste von zirka 100 Kilowattstunden pro Meter. Bei zehn Meter langen Rohren verschwenden Sie also 1.000 Kilowattstunden pro Jahr an Wärme oder zirka fünf Prozent des durchschnittlichen jährlichen Wärmeverbrauchs eines Haushalts.
Die einfachste und günstigste Verkleidung für Heizungsrohre stellen Schläuche aus Weichschaum dar, die gleichzeitig effizient isolieren. Bei Preisen unten einem Euro pro Meter haben sich die Kosten schon nach einem Monat amortisiert. Zudem benötigen Sie für die Anbringung nur ein Cutter-Messer und spezielles PVC-Klebeband. Allerdings wirken die Rohrisolierungen nicht sehr attraktiv. Stört Sie die Optik, haben Sie die Möglichkeit, eine zusätzliche Abdeckung anzubringen.
Heizungsrohre mit Sockelleiste verkleiden
Manchmal verlaufen die Rohre nur wenige Millimeter über dem Fußboden. In diesem Fall lassen sie sich elegant mittels einer Sockelleiste abdecken. Hinter solchen Rohrabdeckleisten lassen sich auch beispielsweise lange LAN-Kabel hervorragend verstecken.
Die Montage erfolgt, indem Sie ein Montageprofil entweder auf den Boden kleben oder mit geeigneten Senkkopfschrauben befestigen. Darauf stecken Sie die Sockelleiste, dabei sind keine Bohrungen mehr notwendig.
Finden Sie keine passenden Leisten, können Sie selbst welche anfertigen, wenn Sie über das nötige handwerkliche Geschick verfügen. Dafür benötigen Sie eine Laminatdiele oder eine dünne Holzplatte in der richtigen Größe, Montagekleber, eine Akku-Stichsäge und Dreikantleisten. Nachdem Sie die Front und den Deckel zurechtgeschnitten haben, verkleben Sie sie mithilfe der Dreikantleiste. Damit die einzelnen Abschnitte zusammenpassen, sollten Sie entweder sehr genau oder auf Gehrung sägen.
Alternativ kommen als Material Rigips oder Porenbeton in Frage. Mit letzterem brauchen Sie keine stützende Konstruktion aus Holzlatten, sondern schneiden einfach die einzelnen Abschnitte zurecht und kleben sie mit Fliesenkleber an die Wand. Anschließen lassen sich sowohl Rigips als auch Porenbeton beliebig in der Wunschfarbe anstreichen.
Verkleidung für die Heizungsrohre anfertigen
Verlaufen die Rohre quer durch die Wand, scheiden Sockelleisten als Abdeckung aus. In diesem Fall ist es nicht schwer, sie mit einer selbstgebauten Verkleidung abzudecken. Dafür benötigen Sie lediglich zwei Holzlatten, die ein wenig tiefer als die Heizungsrohre sind.
Nachdem Sie die Latte oben und unten parallel zu den Heizungsrohren mit geeigneten Schrauben und Dübeln befestigt haben, schrauben Sie darauf eine Platte. Als Materialien kommen genauso wie bei den Sockelleisten nicht nur Holz und MDF, sondern auch Rigips und Porenbeton in Frage.
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