In Deutschland wurden mehr als die Hälfte der Bestandsbauten vor dem Jahr 1978 gebaut. 1979 wurden dann die erste Wärmeverordnung verabschiedet und es wurden zum Beispiel besser gedämmte Fenster Pflicht. Aber trotz immer neuer Verordnungen besteht bei sehr vielen Häusern immer noch ein Bedarf an Sanierungsmaßnahmen.
Die explodierenden Energiepreise machen die energetische Sanierung von Häusern zunehmend finanziell attraktiv. Hinzu kommt die Notwendigkeit, angesichts der Klimakrise Häuser fit für die Zukunft zu machen und wo immer es möglich ist, den Energieverbrauch zu senken.
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Welche Maßnahmen gehören zur energetischen Sanierung eines Hauses?
Von energetischer Sanierung spricht man, wenn bei einem bestehenden Gebäude Modernisierungsmaßnahmen mit dem Ziel durchgeführt werden, den Energieverbrauch zu senken.
Das können folgende Maßnahmen sein:
- Dämmung Dach
- Dämmung oberste Geschossdecke
- Dämmung Fassade
- Dämmung Innenwände
- Dämmung Kellerdecke
- Perimeterdämmung
- Fensteraustausch
- Austausch der Haustür
- Erneuerung der Heizungsanlage
- Installation einer Solarthermieanlage
- Installation einer Photovoltaikanlage
- Einbau einer Lüftungsanlage
Gibt es eine Pflicht zu energetischen Sanierung?
Bei Mehrfamilienhäusern schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schon seit längerem einige Sanierungsmaßnahmen vor, so etwa den Austausch bestimmter veralteter Heizkessel, die Dämmung von Heizungsrohren oder auch die Dämmung der obersten Geschossdecke.
Ausgenommen von den Pflichten sind immer Ein- und Zweifamilienhäuser, die durchgehend seit 2002 vom Eigentümer bewohnt wurden.
Bei einem Eigentümerwechsel bestehen allerdings die Sanierungspflichten laut GEG und müssen innerhalb von zwei Jahren erfolgen.
Sanierungspflichten
Sanierungspflichten: Was bedeutet das für mein Zuhause? Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt energetische Standards für Gebäude vor, die Eigentümer einhalten müssen.… weiterlesen
Muss die energetische Sanierung in einem Schritt erfolgen?
Eine energetische Sanierung kann auf jeden Fall auch nach und nach umgesetzt werden. Das kommt vielen Hausbesitzern entgegen, stehen doch bei einer kompletten Sanierung schnell 150000 Euro oder mehr als Investitionskosten an.
Allerdings ist es unbedingt sinnvoll, die energetische Sanierung eines Hauses genau Schritt für Schritt zu planen und eine sinnvolle Reihenfolge einzuhalten.
Hilfreich ist es, hierfür die Unterstützung eines Energieberaters zu suchen. Diese ist übrigens sowieso vorgeschrieben, wenn Fördermittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden sollen.
Auch hinsichtlich der Fördermittel lohnt sich dieser Schritt: Wer einen sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan vorlegen kann, der erhält einen Zuschuss von 5 % bei den Fördermitteln (gilt nicht für den Heizungstausch).
Welche Reihenfolge wird bei der energetischen Sanierung empfohlen?
Grundsätzlich ist ein Gesamtkonzept bei einer geplanten kompletten energetischen Sanierung notwendig, sodass die Maßnahmen aufeinander aufbauen.
Man kann sich vorstellen: Wird das gesamte Haus energetisch auf Vordermann gebracht, als erstes aber zum Beispiel die Heizung erneuert, könnte diese für das sanierte Haus komplett überdimensioniert sein. Das eine Beispiel ließe sich fortführen, macht aber deutlich: Eine ordentliche Planung der energetischen Sanierung spart bares Geld.
Eine Faustformel für eine umfassende Sanierung lautet:
Die Sanierungs-Maßnahmen sollte man grundsätzlich von außen nach innen umsetzen.
Danach würde die Planung einer sinnvollen Sanierung die Maßnahmen in folgender Reihenfolge vorsehen – immer mithilfe eines unabhängigen Energieberaters:
- Schritt 1: Bestandsaufnahme Ist-Zustand und Darstellung der notwendigen Maßnahmen
- Schritt 2: Fördermöglichkeiten erfassen und Finanzierung darauf aufbauend planen
- Schritt 3: detaillierten Fahrplan für Sanierungsmaßnahmen planen
Werden, etwa aus finanziellen Gründen, nicht sofort alle Maßnahmen umgesetzt, dann ist folgende Reihenfolge sinnvoll:
- Dach und Keller dämmen
- Fenster und Haustür erneuern
- Fassade dämmen
- Heizung erneuern
Fazit
Bei der Planung einer energetischen Sanierung ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen unabhängigen Energieberater hinzuziehen, der auch die sinnvolle Reihenfolge von Sanierungsmaßnahmen im Blick hat. Werden nur einzelne Maßnahmen durchgeführt gilt: Am besten von außen nach innen sanieren.
Dabei müssen immer die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) berücksichtigt werden. Hierdurch könnte sich zum Beispiel wegen er Austauschpflicht von alten Heizungen eine andere Reihenfolge für die Durchführung der Maßnahmen ergeben.
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Fachkundiger Rat beim Thema Energiesparen und der energetischen Sanierung sind nicht immer einfach und kostenlos zu erhalten. Angesichts der aktuellen… weiterlesen