Häufige Fragen zur Fernwärme
Heizung-Konfigurator:
Jetzt Ihre individuelle Heizung konfigurieren und Angebote erhalten!
Wir haben häufige Fragen zur Fernwärme zusammengefasst.
Daten und Fakten
- Was ist Fernwärme?
- Wo wird Fernwärme produziert?
- Wie wird die Fernwärme geliefert?
- Steht Fernwärme das ganze Jahr zur Verfügung?
- Welche Vorteile bringt die Fernwärme?
- Wie umweltfreundlich ist Fernwärme?
- Wie kommt die Fernwärme ins Haus?
- Woraus besteht die häusliche Fernwärmestation?
- Wie viel Platz braucht eine Fernwärme-Hausanschlussstation?
- Kann mit Fernwärme nur die Raumwärme abgedeckt werden?
- Wie ist der Fernwärmemarkt in Deutschland?
- Wie sicher ist Fernwärme?
- Was gibt es für Alternativen zu Fernwärme?
Kosten und Preise
- Wie setzen sich der Fernwärmepreis zusammen?
- Wie errechnet sich der Grundpreis?
- Wie wird der Arbeitspreis ermittelt?
- Was kostet der Fernwärmeanschluss?
- Muss bei Fernwärme eine Wartung erfolgen und fallen dadurch Kosten an?
- Wieso unterscheiden sich die Fernwärmepreise in verschiedenen Städten teils erheblich?
- Was kostet die Umstellung auf Fernwärme?
- Was tun bei Preiserhöhungen?
- Können Fernwärmepreise zu hoch sein?
- Können Fernwärmepreise falsch berechnet sein?
- Fernwärme im Preisvergleich mit anderen Wärmesystemen
Vertrag und Kündigung
Verbrauch und Optimierung
- Wie wird der Verbrauch ermittelt und wie erfolgt die Abrechnung?
- Wirkt sich eine Gebäudesanierung auf die Anschlussleistung aus?
- Sind Anpassungen von Anschlusswerten möglich?
- Was ist die Anschlussleistung?
Technik
- Kann man Fernwärme mit anderen Techniken kombinieren?
- Ist eine Nachrüstung mit Fernwärme im Altbau möglich?
- Muss ein Warmwasserspeicher angeschlossen werden?
- Welchen Einfluss hat der Primärenergiefaktor der Fernwärme?
- Wie wird der Primärenergiefaktor von Fernwärme berechnet?
- Wer darf die Berechnung des Primärenergiefaktors durchführen?
- Was ist bei Fernwärme in Kombination mit einer Fußbodenheizung zu beachten?
Mieter
Antworten auf Fernwärme-Fragen zu Daten und Fakten
Was ist Fernwärme?
Unter Fernwärme versteht man die zentrale Versorgung von Privathäusern und Gewerbebauten mit Wärme. Meist wird dafür durch Kraft-Wärme-Kopplung genutzten Abwärme von Kraftwerken genutzt. Als Brennstoff können fossile Rohstoffe wie Öl und Kohle eingesetzt werden, aber auch erneuerbare Energien.
Die so gewonnene Wärme wird über ein Leitungsnetz zu den Kunden geleitet, die damit heizen oder Warmwasser erzeugen.
Wo wird Fernwärme produziert?
Fernwärme wird in Kraftwerken produziert. Hauptsächlich kommen Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung zu Einsatz, aber auch Blockheizkraftwerke, Fernheizwerke, Geothermiekraftwerke, Müllverbrennungs- oder Industrieanlagen sowie Solarthermische Kraftwerke.
Bei Kraft-Wärme-Kopplung wird die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme genutzt. Betrieben werden kann das Kraftwerk mit jedem zur Verfügung stehenden Brennstoff, egal, ob fossil oder erneuerbar.
Wie wird die Fernwärme geliefert?
Die im Kraftwerk meist durch Kraft-Wärme-Kopplung produzierte Wärme wird über ein wärmegedämmtes, in der Erde verlegtes Leitungsnetz in die Haushalte transportiert. Dort wird dann damit geheizt oder Wasser erwärmt.
Als Transportmedium wird meist Wasser eingesetzt. Teilweise gibt es auch noch Dampfnetze.
Steht Fernwärme das ganze Jahr zur Verfügung?
Fernwärme steht das ganze Jahr ohne Ausnahme zur Verfügung. Die Temperatur der gelieferten Fernwärme hängt von der jeweiligen Außentemperatur ab.
Auch im Sommer wird Fernwärme geliefert, um Warmwasser zu erzeugen.
Welche Vorteile bringt die Fernwärme?
Da die Wärme im Kraftwerk erzeugt und über ein Rohrsystem schon „fertig“ zum Kunden geliefert wird, entfallen die Kosten, die gewöhnlich mit der örtlichen Wärmeerzeugung zusammenhängen. Etwa die Anschaffung, Errichtung und Wartung des Heizkessels, das Schaffen von Brennstofflagern oder die Schornsteinfegearbeiten.
Sämtliche Kosten sind bereits im Preis für die Fernwärme enthalten, hierzu gehören neben den Verbrauchspreisen auch die Kosten für Wartungs- und Überprüfungsarbeiten an der Übergabestation und meistens auch die Kosten für die Erstellung des Anschlusses inklusive der nötigen Technik.
Wie umweltfreundlich ist Fernwärme?
Bei der Stromerzeugung entsteht Wärme. Diese wird über Kraft-Wärme-Kopplung genutzt, sodass die Abwärme nicht einfach an die Umwelt verloren geht. Das ist ein ressourcenschonender und umweltverträglicher Ansatz.
Wie umweltfreundlich die Fernwärme tatsächlich ist, hängt vom eingesetzten Brennstoff und von der Kraftwerktechnik ab. Grundsätzlich arbeiten neue Kraftwerke effizienter und emissionsärmer. Mehr dazu können Sie im Artikel Ist Fernwärme wirklich Klima- und Umweltfreundlich? lesen.
Wie kommt die Fernwärme ins Haus?
Sofern ein Fernwärme-Anschluss für die gewünschte Adresse möglich ist, kann ein Umstieg vom herkömmlichen Heizsystem auf Fernwärme relativ unkompliziert erfolgen. Hierzu sind Erdarbeiten nötig, um den Hausanschluss von der Hauptleitung bis hin zum Gebäude zu verlegen. In der Hauswand werden zudem zwei Kernbohrungen (für Vor- und Rücklauf) vorgenommen, damit die Hausanschlussleitung bis in das Gebäude verlegt und an die Übergabestation angeschlossen werden kann.
Woraus besteht die häusliche Fernwärmestation?
Die kompakte und damit platzsparende Hausstation besteht aus einem Wärmetauscher und einem Wärmemengenzähler. Die ankommende Wärme, die über eine Bohrung im Mauerwerk (Vorlauf) aus den Rohrleitungen des Fernwärmelieferanten an die Hausstation übergeben wird, wird hierin an die Bedingungen des Heizkreislaufs anpasst. Der Zähler erfasst dabei genau die Wärmemenge, die in die Anlage fließt. Über die Hausstation wird dann das Wasser aus dem Heizungsrücklauf wieder an das Versorgernetz abgegeben, wofür eine zweite Bohrung im Mauerwerk (Rücklauf) nötig ist.
Wie viel Platz braucht eine Fernwärme-Hausanschlussstation?
Die Hausanschlussstation zur Wärmeübergabe im Haus besteht hauptsächlich aus einem Wärmetauscher. Meist werden Kompaktgeräte eingebaut, die alle Elemente außer dem Warmwasserspeicher enthalten.
Sie benötigen nur wenig Platz. Ein Heizkessel sowie ein Schornstein entfallen bei Fernwärme.
Kann mit Fernwärme nur die Raumwärme abgedeckt werden?
Nein. Bei den meisten Anbietern ist auch die Warmwasserversorgung mittels Fernwärme möglich. Allerdings ist dann in der Regel, genau wie bei einer normalen Kesselanlage, ein Warmwasserboiler nötig. Wer das nicht möchte oder keinen Platz für einen Warmwasserboiler hat, der greift auf Durchlauferhitzer zurück. Diese benötigen jedoch ein gewisses Maß an Energie, um das Brauchwasser auf Temperatur zu bringen.
Wie ist der Fernwärmemarkt in Deutschland?
Die Betreiber von Fernwärmenetze haben meist eine Monopolstellung. Für die Verbraucher fällt damit eine Anbietervergleich weg. In Neubaugebieten gibt es teilweise einen Anschlusszwang.
Gleichzeitig sind die Preise regional sehr unterschiedlich. In dicht besiedelten Gebieten mit vielen Abnehmer ist der Fernwärmepreis wesentlich günstiger als im ländlichen dünn besiedelten Raum.
Auch die Verfügbarkeit von Fernwärme ist regional sehr unterschiedlich. Vor allem in Ballungsgebieten ist das Fernwärmenetz gut ausgebaut.
Wie sicher ist Fernwärme?
Fernwärme hat im Vergleich zu anderen Energieträgern eine hohe Versorgungssicherheit. Aufgrund der gut ausgebauten und überwachten Wärmenetzen ist die Versorgung auch in sehr langen kalten Winter gewährleistet. Auch Störungen oder Unregelmäßigkeiten werden früh erkannt und sofort behoben, sodass es zu keinen Ausfällen kommt.
Was gibt es für Alternativen zu Fernwärme?
Besteht ein Anschlusszwang für Fernwärme, ist dieser für Hausbesitzer normalerweise bindend. Die EU-Richtlinie zur Nutzung Erneuerbarer Energien lässt allerdings eine Ausnahme zu. Wenn das eigene Heizsystem mehr Erneuerbare Energie nutzt als das Fernwärmenetz, dann kann der Verbraucher eine Befreiung beantragen.
Ohne Anschlusszwang können Hausbesitzer das Heizsystem der Wahl einsetzen. Alternativen sind beispielsweise die Brennwerttechnik, Wärmepumpen oder solare Systeme.
Antworten auf Fernwärme-Fragen zu Kosten und Preisen
Wie setzen sich der Fernwärmepreis zusammen?
Die Berechnung des zu entrichtenden Preises für die gelieferte Wärme setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Zum einen aus dem Grundpreis, der sich nach dem Wärmebedarf des Gebäudes richtet und eine fixe Größe bildet. Zum anderen aus dem Arbeitspreis, der sich durch den tatsächlichen Verbrauch ergibt.
Manche Anbieter führen auch noch einen Mess-, bzw. Dienstleistungspreis an, um die Kosten für Abrechnung und Messarbeiten abzudecken.
Der Fernwärmepreis wird in Cent pro Kilowattstunde angegeben. Der Anteil des Grundpreises variiert und beträgt zwischen rund 10 und 40 Prozent.
Wie errechnet sich der Grundpreis?
Der zuvor vertraglich vereinbarte Wärmebedarf des Gebäudes (Angebot einholen) bildet die Basis für die Berechnung des Grundpreises. Der Betrag ist in der Regel in Euro je kW ausgewiesen und beinhaltet sowohl den Wärmebedarf, als auch den Warmwasserbedarf für das jeweilige Gebäude. Dieser wird geschätzt oder genau berechnet. Danach wird die Anschlussleistung mit dem Versorger vereinbart.
Bei den meisten Anbietern gibt es bis zu einer gewissen Größe einen Mindestbetrag, der auch dann entrichtet werden muss, wenn der Heiz- und Warmwasserbedarf unter diesem Wert liegen.
Wie wird der Arbeitspreis ermittelt?
Wie hoch der Arbeitspreis liegt, hängt vor allem davon ab, wie wirtschaftlich der Versorger seine Kraftwerke betreibt. Dies muss er weder offenlegen, noch erläutern. Auch welche Margen im Arbeitspreis enthalten sind, ist für den Verbraucher nicht einsehbar.
Was kostet der Fernwärmeanschluss?
Zu den Verbrauchskosten kommen einmalig die Anschlusskosten von rund 5.000 Euro für die Übergabestation hinzu. Teilweise berechnen die Fernwärmeanbieter diesen Betrag in den Verbrauchspreis, der monatlich berechnet wird, während der Vertragslaufzeit mit ein. Teilweise werden diese Kosten auch einmalig berechnet.
Über die KfW, den Bund, die Länder und Gemeinden sowie einzelne Stadtwerke wird der Wechsel zu Fernwärme mit Zuschüssen unterstützt. Mehr zur Förderung von Fernwärme lesen Sie in unserem Artikel Förderung von Fernwärme.
Muss bei Fernwärme eine Wartung erfolgen und fallen dadurch Kosten an?
Da die Fernwärme fertig ins Haus geliefert wird und dort lediglich übertragen wird, findet keine Verbrennung im Gebäude statt. Aus diesem Grund ist auch keine aufwändige Wartung der Anlage nötig.
Für die Fernwärme-Hausstation wird jedoch eine regelmäßige Wartung einmal jährlich empfohlen. Diese sollte von geschulten Fachleuten durchgeführt werden. In diesem Rahmen werden auch die Wärmezähler überprüft und der Wärmetauscher inspiziert. Oft sind diese Wartungskosten bereits im Grundpreis enthalten.
Wieso unterscheiden sich die Fernwärmepreise in verschiedenen Städten teils erheblich?
Der Anteil des Grundpreises schwankt stark und kann zwischen rund 10 bis 40 Prozent liegen. Der Arbeitspreis hängt davon ab, mit welchen Kraftwerktypen der Versorger die Fernwärme erzeugt und wie wirtschaftlich die Fernwärmenetze betrieben werden.
Auch die Anzahl der Kunden eines Fernwärmenetzes sind für die Höhe des Grundpreises mitverantwortlich. Teilen sich mehr Kunden das Wärmenetz, kann der Versorger den Grundpreis pro Kunde geringer ansetzen.
Was kostet die Umstellung auf Fernwärme?
Die anfallenden Kosten sind von Versorger zu Versorger unterschiedlich. Bei den meisten Versorgern sind die Kosten für den Hausanschluss bereits im Grundpreis enthalten, müssen also nicht in einer Summe entrichtet werden. Eine bestehende Zentralheizung kann zudem an die Fernwärmestation angebunden werden. Hierzu ist ein autorisierter Installationsbetrieb nötig, der vom Fernwärmekunden beauftragt und entsprechend bezahlt werden muss.
Was tun bei Preiserhöhungen?
Es kommt immer wieder vor, dass zu hohe Grundpreise berechnet werden. Oftmals liegt es daran, dass die Anschlussleistung nur geschätzt und nicht tatsächlich berechnet wird.
Dies kann der Verbraucher überprüfen oder überprüfen lassen und beim Versorger eine Korrektur beantragen.
Kommt die Preiserhöhung aufgrund steigender Kosten für den Betreiber der Fernwärmeanlage zustande und im Vertrag ist eine Anstiegsklausel dafür enthalten, dann ist die Preiserhöhung erlaubt und muss vom Verbraucher akzeptiert werden. Mehr zu Preiserhöhungen und wie Sie die Anschlussleistung selbst abschätzen können, finden Sie in unserem Artikel Fernwärme: Was tun bei überhöhten Preisen und Preiserhöhungen?
Können Fernwärmepreise zu hoch sein?
Überhöhte Fernwärmepreise können entstehen, wenn die Anschlussleistung zu hoch gewählt wurde. Diese richtet sich nach dem benötigen jährlichen Wärmebedarf. Wird dieser nur geschätzt und nicht genau berechnet oder nach einer energetischen Sanierung nicht angepasst, kann er zu hoch sein. Das verursacht unnötig hohe Fernwärmekosten.
Mehr dazu wie sie überhöhte Fernwärmepreise erkennen und was Sie dann tun können, erfahren Sie hier.
Können Fernwärmepreise falsch berechnet sein?
Für den Grundpreis wird eine bestimmte Wärmemenge mit dem Fernwärmeanbieter vereinbart. Dieser jährliche Wärmebedarf wird teilweise nur geschätzt. Dies kann dazu führen, dass der Fernwärmepreis falsch berechnet wird.
Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dass die jährliche Wärmeleistung dem tatsächlichen Bedarf entspricht, können Sie einen unabhängigen Dienstleister mit einer Anschlussprüfung beauftragen.
Was Sie bei überhöhten Fernwärmepreisen tun können, lesen Sie hier.
Fernwärme im Preisvergleich mit anderen Wärmesystemen
Fernwärme ist im Vergleich zu anderen Wärmesystemen teuer. Lediglich beim Heizen mit Strom müssen Sie tiefer in den Geldbeutel greifen. Nach einer Erhebung des Deutschen Heizspiegels zahlten Mieter einer Wohnung mit 70 Quadratmeter 2017 durchschnittlich 895 Euro für Fernwärme.
Das sind rund 20 Prozent mehr als vergleichbare Mieter mit einer Ölheizung und rund 13 Prozent mehr als Mieter mit einer Gasheizung.
Fernwärme: Entwicklung der Heizkosten in Deutschland © co2online gGmbH
Antworten auf Fernwärme-Fragen zu Vertrag und Kündigung
Kann ich einen Fernwärmevertrag kündigen?
Wenn in Ihrem Wohngebiet Fernwärme vorgeschrieben ist, dann herrscht Anschlusszwang und eine Kündigung ist nicht möglich.
Ansonsten kann ein Fernwärmevertrag schriftlich mit einer Frist von neun Monaten vor Vertragsablauf gekündigt werden. Erfolgt keine Kündigung, verlängert sich der Vertrag um weiter fünf Jahre.
Kann ich etwas gegen den Benutzungszwang unternehmen?
Besteht in einem Wohngebiet der Anschlusszwang an das Fernwärmenetz, muss der Hausbesitzer das akzeptieren. Auch später gibt es keine Kündigungsmöglichkeit.
Die EU-Richtlinie zur Nutzung Erneuerbarer Energien lässt allerdings eine Ausnahme zu. Wenn durch das eigene Heizsystem mehr Erneuerbare Energie nutzt als das Fernwärmenetz, dann kann der Verbraucher eine Befreiung beantragen.
Antworten auf Fernwärme-Fragen zu Verbrauch und Optimierung
Wie wird der Verbrauch ermittelt und wie erfolgt die Abrechnung?
Jede Fernwärme-Übergabestation ist mit einem geeichten Wärmemengenzähler versehen. Zur Verbrauchsermittlung wird der Zähler, der sich meistens im Keller oder Hauswirtschaftsraum des zu beheizenden Gebäudes befindet, einmal im Jahr abgelesen. Aus diesen tatsächlichen Verbräuchen wird dann die Endabrechnung erstellt und die monatlichen Abschlagszahlungen entsprechend angepasst.
Der Verbrauch von Fernwärme wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Er lässt sich auch in Kubikmeter (m3) Gas umrechnen, dabei entsprechen 100 kWh Fernwärme rund 10 m3 Erdgas.
Allerdings müssen bei Erdgas und Erdöl Verluste je nach Wirkungsgrad des Heizkessels hinzugerechnet werden. Der reine Vergleich bildet deshalb nicht die Realität ab, denn Fernwärme ist im Verbrauch 10 bis 20 Prozent günstiger als fossile Energieträger.
Wirkt sich eine Gebäudesanierung auf die Anschlussleistung aus?
Die Anschlussleistung richtet sich nach dem tatsächlichen Wärmebedarf. Dieser sinkt bei einer energetischen Gebäudesanierung, bei der der Dämmstandard des Hauses verbessert wurde.
Nach den Sanierungsmaßnahmen muss die Anschlussleistung entsprechend dem neuen Wärmebedarf angepasst werden.
Sind Anpassungen von Anschlusswerten möglich?
Wird der Heizenergieverbrauch von einem unabhängigen Dienstleister fundiert berechnet und es ergeben sich andere Werte, dann kann die Anschlussleistung entsprechend angepasst werden. Dies muss der Verbraucher beim Versorger beantragen.
Die BAFA unterstützt die Optimierung der Fernwärme-Übergabestation mit Zuschüssen bis zu 30 Prozent. Wichtig ist, dass der Antrag vor Beginn der Maßnahmen gestellt wird.
Was ist die Anschlussleistung?
Die Anschlussleistung entspricht der maximalen Wärmeleistung einer Fernwärmestation im Haus. Sie setzt sich aus dem Volumen des Wasserstroms und der Diskrepanz von Vor- und Rücklauftemperatur am kältesten Tag, der in der Region zu erwarten ist.
Die vereinbarte maximale Wärmeleistung ist somit auf die kälteste Zeit im Jahr ausgelegt. Bei wärmeren Temperaturen wird nur ein Teil der Anschlussleistung zur Verfügung gestellt.
Bei weniger üblichen Dampfnetzen, in denen die Wärme in Form von Dampf transportiert wird, steht die maximale Wärmeleistung jederzeit zur Verfügung.
Fernwärme Anschlussoptimierung
Fernwärme: Kosteneinsparung durch Anschlussoptimierung Wer Fernwärme bezieht, braucht keine Heizungsanlage und keinen Schornstein. Darüber hinaus muss kein Brennstoff gekauft oder… weiterlesen
Antworten auf Fernwärme-Fragen zur Technik
Kann man Fernwärme mit anderen Techniken kombinieren?
Ja, sofern die erforderlichen technischen Voraussetzungen gegeben sind oder geschaffen werden können. Ob eine Kombination mit anderen Techniken allerdings im Sinne des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden, da Fernwärme unter Umständen als so genannte Ersatzmaßnahme innerhalb des Wärme EEG gilt.
Ist eine Nachrüstung mit Fernwärme im Altbau möglich?
Wenn ein Fernwärmenetz verfügbar ist, kann der Hausanschluss von Altbauten jederzeit auf Fernwärme nachgerüstet werden. In der Regel beantragt der Versorger die notwendigen Baugenehmigungen und informiert über Firmen, die die Umrüstung realisieren.
Wichtig ist, dass das Gebäude für den Umbau gut erreichbar ist.
Muss ein Warmwasserspeicher angeschlossen werden?
Je nachdem wie der Wasserbedarf des Verbrauchers aussieht, gibt es verschiedene Arten der Übergabe. In Haushalten mit einem gleichbleibenden Warmwasserbedarf eignen sich sogenannte Durchflusssysteme, bei denen das Wasser direkt an der Übergabestation erwärmt wird. Hierfür wird ein elektrischer Warmwasserspeicher ähnlich einem Durchlauferhitzer benötigt.
Für Familien mit großen Schwankungen im Warmwasserverbrauch eignen sich Speichersysteme. Das Wasser wird innerhalb des Speichers im Haus erwärmt und steht dann zur Verfügung. Damit auch morgens gleich Warmwasser aus der Leitung kommt, wird eine Zirkulation benötigt, die wiederum Strom braucht.
Ein Speicher-Lade-System kombiniert beide vorangegangenen Methoden. Dabei wird von einem Durchschnittswasserverbrauch ausgegangen.
Welchen Einfluss hat der Primärenergiefaktor der Fernwärme?
Der Primärenergiefaktor bezieht auch den Energiebedarf zur Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Energieträgers mit ein. In Deutschland bestimmt das Gebäude-Energie-Gesetz, wie hoch der Primärenergieverbrauch eines Gebäudes pro Jahr sein darf.
Die Primärenergiefaktoren für Fernwärmenetze müssen speziell berechnet werden, da Fernwärme aus sehr unterschiedlichen Energieträgern erzeugt wird.
Grundsätzlich gilt: Umso geringer der Primärenergiefaktor, desto weniger Wärmeschutz-Anforderungen müssen bei der Gebäudehülle umgesetzt werden, um die gesetzlichen Vorgaben zu erreichen.
Wie wird der Primärenergiefaktor von Fernwärme berechnet?
Da bei Fernwärmenetzen die Wärmeerzeugung sehr unterschiedlich zusammengesetzt ist, muss der jeweilige Primärenergiefaktor berechnet werden. Die Berechnung wird nach dem Arbeitsblatt AGFW FW 309 Teil 1 „Energetische Bewertung von Fernwärme – Bestimmung der spezifischen Primärenergiefaktoren für Fernwärmeversorgungssysteme“ vom Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. erstellt.
Bei Brennstoffen wie Heizöl, Erdgas, Holz oder Biogas wird dagegen mit Pauschalfaktoren gearbeitet.
Werden die Kraftwerke des Fernwärmenetzes nur mit erneuerbaren oder fossilen Brennstoffen betrieben, kann auch hier der Pauschalfaktor angewendet werden. Fernwärmenetze mit einem hohen Anteil von über 70 Prozent an Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen dürfen ebenfalls Pauschalfaktoren verwenden.
Wer darf die Berechnung des Primärenergiefaktors durchführen?
Die Berechnung des Primärenergiefaktors eines Fernwärmenetzes nach AGFW FW 309-1 darf ausschließlich von einem geprüften „fp-Gutachter FW 609“ durchgeführt werden. Dieser muss eine gültige Prüfbescheinigung besitzen.
Was ist bei Fernwärme in Kombination mit einer Fußbodenheizung zu beachten?
Die Rücklauftemperaturen des Heizsystems sind vom Fernwärmeversorger vorgeschrieben. In der Regel sollten sie zwischen 45 und 55 Grad Celsius betragen. Fußbodenheizungen haben lediglich eine Rücklauftemperatur von 35 bis 40 Grad Celsius und liegen damit unter der vorgegebenen Rücklauftemperatur.
Aufgrund dieser Unterschreitung der Rücklauftemperatur kann nur weniger Leistung bestellt werden.
Antworten auf Fernwärme-Fragen für Mieter
Was können Mieter bei hohen Fernwärmerechnungen tun?
Wer in einem Miethaus mit Fernwärmeversorgung wohnt, hat als Mieter keinen Vertrag mit dem Energieversorger. Der Vertragspartner ist der Vermieter. Das hat zur Folge, dass der Mieter selbst, eine überhöhte Abrechnung aufgrund einer nicht optimalen Anschlussleistung nicht beanstanden kann.
Hierzu muss der Vermieter gewonnen werden, der dann den Antrag auf Korrektur der Anschlussleistung stellt. Deshalb ist es zu empfehlen, dass Mieter ihre Heizkostenabrechnung überprüfen. Wie eine Fernwärmeabrechnung aussehen sollte und worauf Sie achten müssen, lesen Sie in unserem Beitrag Fernwärmeabrechnung: Eine Überprüfung kann sich lohnen.
Fernwärmecheck
Kosten sparen: Im ersten Schritt der Fernwärme Beratung bieten wir Ihnen eine kostenlose Prüfung Ihres Fernwärme – Anschlusses an. weiterlesen