Fernwärme Grundlagen

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Fernwärme – was ist das?

Fernwärme wird zentral in Kraftwerken erzeugt und an die Haushalte in der Nähe geliefert. Es handelt sich um thermische Energie für Warmwasser und Heizwärme. Geliefert wird diese Energie direkt von den Versorgern über in der Erde verlegte und isolierte Rohrleitungen an die angeschlossenen Wohngebäude. Dort kommt die Fernwärme gebrauchsfertig an und kann sofort genutzt werden.

Ferwärmerohr © JürgenL, stock.adobe.com
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Versorger sind heute meist Heizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung, diese nutzen die bei der Stromerzeugung entstandene Abwärme und stellen diese als Fernwärme zur Verfügung. Als weitere Energiequellen für Fernwärme können die Müllverbrennung oder Abwärme aus Industrieprozessen genutzt werden. Sogenannte grüne Fernwärme nutzt erneuerbare Energiequellen wie Biomasse, Geothermie, Solarthermie oder große Wärmepumpen.

Da der Wärmetransport über das Leitungssystem Verluste verzeichnet, werden die Fernwärmenetze ab einer bestimmten Länge immer ineffizienter. Aus diesem Grund sind Verbraucher meist in einem Radius von unter 20 Kilometer vom Kraftwerk entfernt angesiedelt. Von Nahwärme spricht man bei der Fernwärmeversorgung in einem sehr kleinen Gebiet um das Kraftwerk herum.

Fernwärme wird hauptsächlich in Ballungszentren angeboten. Denn bei vielen angeschlossenen Nutzern lohnt sich ein Fernwärmenetz für alle Beteiligten. In weniger dicht besiedelten, ländlichen Gebieten ist Fernwärme, obwohl sie als eine der effizientesten Formen der Energieversorgung gilt, weniger weit verbreitet. Deutschlandweit gibt es rund 1.400 Fernwärmenetze mit einer Gesamtlänge von mehr als 20.000 Kilometern.

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Fernwärme: Situation in Deutschland

In den vergangenen zehn Jahren, so meldet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, gab es einen stetigen Zuwachs von Fernwärme im Wohnungsneubau in Deutschland. 2021 lag Fernwärme nach Gas und Elektro-Wärmepumpe bei knapp 23 Prozent.

In ungefähr 3.000 von insgesamt rund 12.000 Städten und Gemeinden wird eine Fernwärmeversorgung angeboten. Besonders oft wird Fernwärme im Neubau genutzt. Der Anteil von Fernwärme an den genutzten Energieträgern wuchs in den letzten zehn Jahren stetig an.

Fernwärme lässt sich mit diversen Brennstoffen erzeugen. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft mitteilt, nutzten Stand Dezember 2021 im Wohnungsneubau in Deutschland knapp 26 Prozent Gas, knapp 41 Prozent, 25 Prozent Fernwärme gefolgt von kanpp 4,5 Prozent Holz und Holzpellets und sonstige. Der Anteil von erneuerbaren Energien in der Fernwärme in Deutschland steigt stetig.

Insgesamt meldet das Statistische Bundesamt 2019 einen Anteil der Fernwärme an den genutzten Energieträgern von knapp über 8 Prozent. In ländliche geprägten Bundesländern liegt der Anteil etwas niedriger, während Stadtstaaten und die neuen Bundesländern teilweise einen Fernwärmeanteil von bis zu 40 Prozent melden.

Fernwärme Kraftwerk © Andy Ilmberger, stock.adobe.com
Fernwärme Kraftwerk © Andy Ilmberger, stock.adobe.com

Die thermische Energie wird zu 84 Prozent aus der Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen. Eine höchst effiziente Technik, da ein und derselbe Brennstoff gleich doppelt genutzt wird – einmal zur Stromerzeugung und einmal die Abwärme zu Heizzwecken. Eine ungenutzte Abgabe der bei der Stromerzeugung entstandenen Wärme an die Umgebung wird somit weitestgehend vermieden. Hierdurch wird nicht nur der Brennstoffbedarf stark gesenkt, sondern auch der Kohlendioxidausstoß reduziert, was den nationalen CO2-Reduktions- und Energieeffizienzzielen sehr entgegenkommt.

Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung
Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung

Das Bundesumweltamt bekräftigt in einer aktuellen Studie von 2019, dass sich mit dem Einsatz von Blockheizkraftwerken der Primärenergiebedarf sowie die CO2-Emissionen auf Strom- und Wärmebereitstellung senken lassen. Aus Klimaschutzgründen wird deshalb ein weiterer Ausbau begrüßt.

Mit dem hohen Anteil an erneuerbaren Energien von knapp 18 Prozent wird die Fernwärme in Deutschland laut BDEW als wichtiger Baustein für die städtische Wärmewende gesehen.

Dafür sollen die bisher meist auf Kraft-Wärme-Kopplung basierenden Netzkonzepte auf neue innovative Netztypen mit Solarthermieanlagen, saisonalen Großwärmespeichern sowie Geothermie- und Abwärmeanteilen umgestellt werden.

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Diese Wärmenetzsysteme 4.0 sollen die Stellung von erneuerbaren Energieträgern und Abwärme auf dem Markt deutlich verbessern. Hauptaugenmerk liegt bei der vierten Generation an Wärmenetzen auf möglichst niedrigen Energieverlusten, niedrigen Temperaturen und einer damit verbundenen Effizienzsteigerung des Gesamtsystems. Unser Nachbarland Dänemark ist uns in Sachen Fernwärme weit voraus. Die Fernwärme-Experten sammeln schon seit Jahren Erfahrungen in diesem Bereich und betreiben ihre Wärmenetze wesentlich kostengünstiger als wir in Deutschland.

Verteilung der Fernwärmebrennstoffe in Deutschland
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Das Prinzip der Fernwärme
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Fernwärme vom Erzeuger bis zum Abnehmer

Die Fernwärme wird über ein gedämmtes Rohrleitungssystem mittels Heißwasser direkt vom Kraftwerk zum Abnehmer transportiert. Teilweise sind noch dampfgeführte Fernwärmenetze im Einsatz.

In der Regel wird die Hausanschlussleitung von der Hauptleitung über einen Durchbruch in der Kellerwand bis zum Gebäude des Endabnehmers gelegt. Entsprechend notwendige Genehmigungen für die Erdarbeiten werden dabei vom Versorger eingeholt.

Über dieses Leitungssystem, das aus Vor- und Rücklaufleitung besteht, wird das heiße Wasser an die Hausübergabestation geleitet, und kann sodann für Heizzwecke und zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Über den Rücklauf wird das abgekühlte Wasser dann wieder an das Netz zurückgegeben.

Tipp: Bei der Fernwärme handelt es sich um einen geschlossenen Kreislauf mit Vor- und Rücklauf. Das heißt, das abgekühlte Wasser wird wieder über das Fernwärmenetz zum Versorger transportiert.
Vorteile und Nachteile
Fernwärme Vorteile Nachteile

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