Strom sparen in der Küche
Wer beim Kochen, Backen, Spülen, Kühlen und Einfrieren Strom sparen möchte, der beginnt am besten beim Gerät selbst: Herde, Backöfen, Kühl- und Gefrierschränke sollten am besten der Energieeffizienzklasse A entsprechen. Diese Geräte sind zwar in der Anschaffung meist etwas teurer als solche einer geringeren Energieeffizienzklasse. Der höhere Kaufpreis hat sich aber schon nach wenigen Jahren amortisiert, da Haushaltshilfen dieser Kategorie wesentlich weniger Strom verbrauchen. Ein weiterer Stellhebel, in der Küche Strom zu sparen, ist das eigene Verhalten. Generell birgt die Küche viel Energie-Einsparpotential.
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Einsparmöglichkeiten beim Spülen
Beim Neukauf einer Spülmaschine sollte man, neben dem Stromverbrauch, auch auf den Wasserverbrauch achten. Ideal sind Maschinen, die pro Spülgang maximal 15 bis 17 Liter benötigen. Die neuen EU-Label für Geschirrspüler helfen bei der Einschätzung des Stromverbrauchs weiter.
Bei Geschirrspülern sollte man unbedingt darauf achten, das richtige Spülprogramm zu wählen. Dieses sollte abgestimmt sein auf den Verschmutzungsgrad und die Art des Geschirrs. Wer möglichst wenig auf Vollprogramme, sondern stattdessen auf Energiesparprogramme zurückgreift, kann viel Strom sparen. Eco-Programme verbrauchen weniger Strom, auch wenn sie manchmal länger laufen.
Auch eine niedrigere Temperatur macht viel aus. Statt mit 60 nur mit 50 Grad zu spülen, reduziert die Stromkosten in diesem Bereich um rund ein Viertel. Geschirr muss vorher nicht abgespült werden (Wasser und Energie sparen). Normal verschmutztes Geschirr wird im Geschirrspüler problemlos sauber.
Für kleine Haushalte reichen oft Geschirrspüler mit 45 cm Breite vollkommen aus. Besser diese komplett beladen als ein 60 cm breites Gerät halbvoll laufen lassen.
Nur Töpfe und Pfannen, die stark verschmutzt sind, kann man vorher kurz einweichen. Dadurch kann man vermeiden, dass man die Töpfe mit einem Vollprogramm spülen muss, sondern kann stattdessen ein energiesparenderes Programm auswählen. Um lange Freude an der Spülmaschine zu haben, sollten Verbraucher gelegentlich das Sieb säubern. Damit bleibt das Gerät länger funktionsfähig.
Einsparmöglichkeiten bei Kühl- und Gefrierschränken
Wer ein neues Kühlgerät anschafft, sollte neben der Energieeffizienzklasse auch auf die richtige Größe achten. Zu große Geräte mit hoher Leerfläche verbrauchen mehr Strom als nötig. Pro im Haushalt lebender Person sollte man rund 50 Liter Kühlvolumen veranschlagen. Für eine vierköpfige Familie reicht demnach ein Gerät mit circa 200 Litern Fassungsvermögen.
Kühlschränke sollten außerdem nicht zu kalt eingestellt sein. Sieben Grad reichen als Temperatur im Kühlschrank aus. Wer glaubt, eine geringere Temperatur macht Lebensmitteln in jedem Fall haltbarer, der irrt. Abgesehen von einem erhöhten Energieverbrauch hat ein Absenken unter sieben Grad keine Auswirkungen auf die Lebensmittel. Im Gefrierfach sollte die Temperatur bei minus 18 Grad liegen. Tiefere Temperaturen sind nicht notwendig. Lediglich beim Einfrieren größerer Mengen sollte für kurze Zeit die Temperatur abgesenkt werden.
Die Wahl des Aufstellorts kann Strom sparen: Kühl- und Gefrierschränke gehören nicht neben Wärmequellen. Sie sollten also nicht neben Heizungen, Backöfen, Herden, Waschmaschinen oder Geschirrspülern aufgestellt werden, da diese Geräte Wärme abgeben. Der Kühlschrank muss diese erhöhte Temperatur mit stärkerer Leistung ausgleichen: Höherer Energieverbrauch mit höheren Kosten ist die Folge.
Speisen und Getränke, die in den Kühlschrank gestellt werden, sollten immer vollständig abgekühlt sein und nicht lauwarm in den Kühlschrank gestellt werden. Auch beim Einfrieren sollten Verbraucher darauf achten, dass die Speisen komplett abgekühlt sind und tiefkühlgerecht verpackt wurden.
Regelmäßiges Abtauen erhöht die Funktionsfähigkeit von Gefrierschränken. Ist die Eisschicht dicker als einen Zentimeter, ist es höchste Zeit, das Gerät abzutauen. Sogar Eisschichten von geringerer Dicke erhöhen allerdings schon den Stromverbrauch.
Sinnvoll ist außerdem, Ordnung im Kühlschrank zu halten. Wer schon vorher weiß, wo welche Lebensmittel im Kühlschrank gelagert sind, findet sie schneller. Dies bedeutet kürzere „Öffnungszeiten“ und damit weniger Stromverbrauch. Generell sollte die Tür so kurz wie möglich offenstehen.
Zudem sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Lüftungsschlitze des Kühlgeräts nicht verstellt sind, das treibt unweigerlich den Energieverbrauch in die Höhe.
Einsparmöglichkeiten beim Kochen
Zunächst einmal kann sich die Wahl des richtigen Kochgeschirrs auf den Stromverbrauch beim Elektroherd auswirken. Gute Töpfe helfen Energie sparen. Woran man gute Töpfe erkennt? Sie haben in der Regel glatte Böden, die sich nach innen wölben. Diese Wölbung hat gravierende Auswirkungen auf den Energieverbrauch.
Wenn die Töpfe nämlich später erhitzt werden, dehnt sich der Boden aus, so dass sie dann flächig auf der Herdplatte stehen. „Tanzende“ Töpfe sind ein Zeichen für qualitativ minderwertigeres Kochgeschirr, da sich hier der Boden nicht ausdehnt. Er bleibt gewölbt und hat so schlechten Kontakt zur Herdplatte.
Richtig sparen kann man außerdem mit Schnellkochtöpfen. Wer sie verwendet, benötigt bis zu 50 Prozent weniger Strom. Schnellkochtöpfe aus Alu erhitzen sich schnell. Gusstöpfe brauchen zum Erwärmen zwar länger als Alutöpfe, halten die Hitze aber auch entsprechend gut. Das bedeutet ein deutlich früheres Abschalten des Herdes und somit eine Stromersparnis. Hochwertige Töpfe aus Edelstahl haben sogenannte Sandwichböden aus mehreren Metallschichten, teilweise Kupfer oder Aluminium, die eine bessere Wärmeleitung aufweisen als Edelstahl.
Zudem sollte der Topf die Kochplatte von der Größe her genau bedecken. Sind Töpfe zu klein für die Platte, verpufft unnötig Energie. Pro Zentimeter, der hier fehlt, fallen 20 bis 30 Prozent mehr Energiekosten an. Bei Töpfen, die zu groß sind, wird ebenfalls mehr Strom verbraucht, da sich die Garzeit verlängert.
Auch die Deckel sollten genau auf die Töpfe passen. Wenn sie nicht richtig aufliegen, verschließen sie den Topf nicht vollständig. Das bedeutet, dass Wärme, die eigentlich im Topf bleiben sollte, in die Küche entweicht. Beim Kochen sollte der Topf daher immer geschlossen bleiben. Durch gekippte Deckel verdoppelt sich der Energieverbrauch. Wer ganz auf den Deckel verzichtet, verdreifacht sogar die Menge des benötigten Stroms. Neugierigen Köchen können Glasdeckel helfen. So müssen sie die Töpfe zum Hineinschauen nicht öffnen.
Wenig Wasser beim Kochen zu verwenden, ist ebenfalls ein guter Tipp zum Stromsparen in der Küche. Bei zu viel Wasser dauert es entsprechend lange, bis es erhitzt oder zum Kochen gebracht wurde. Die erhöhte Leistung spiegelt sich in einem hohen Stromverbrauch wider. Beim Nudelkochen kann man die Nudeln zum Beispiel zusammen mit dem Wasser erhitzen. Wenn das Wasser schließlich kocht, müssen die Nudeln nur noch fünf statt wie vorher zehn Minuten gekocht werden.
Bei Gerichten, die über einen längeren Zeitraum kochen müssen, kann der Herd bereits einige Minuten vor dem Ende der Garzeit abgeschaltet werden. Beim Backofen sind es sogar zehn Minuten, wenn die Backzeit länger als 40 Minuten beträgt.
Besonders sparsam sind übrigens Induktionsherde. Sie verbrauchen verglichen mit Ceranfeldern bis zu 20 % weniger Strom.
Einsparmöglichkeiten beim Backen
Verfügt der Backofen über eine Umluftfunktion, so sollte man diese, wenn möglich nutzen. Die Temperatur bei Umluft liegt rund 30 Grad unter der, die fürs Backen mit Ober- und Unterhitze benötigt wird. So wird 40 Prozent weniger Strom benötigt. Wer zudem aufs Vorheizen verzichtet, kann noch zusätzlich Energie sparen.
Ebenso wie beim Kochen die Töpfe, so sollte beim Backen immer die Backofentür geschlossen bleiben. Mit jedem Öffnen der Backofentür entsteht ein Hitzeverlust von 20 Prozent, der nur durch einen höheren Stromverbrauch aufgefangen werden kann.
Fazit
Durch die Wahl Strom sparender Geräte und ein wenig aufmerksames Verhalten lässt sich in der Küche viel Strom einsparen, ohne dass die Koch- und Backergebnisse darunter leiden. Selbstverständlich sollte auch in der Küche eine LED-Beleuchtung sein. Wer zudem noch die Heizung für die Küche auf nur 18 Grad einstellt der spart doppelt: Weniger Heizenergie fällt an und Kühl- und Gefrierschrank müssen weniger arbeiten, um niedrige Temperaturen zu erreichen.
Strom sparen beim Kochen und Backen
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