Clever kochen und backen – mit Energiespareffekt
Statistisch gesehen macht der Stromverbrauch beim Kochen und Backen etwa 11 Prozent des gesamten Verbrauches aus – bei einem Zweipersonenhaushalt. Doch wie wir wissen, ist nicht nur die Anzahl der Personen in einem Haushalt maßgeblich. Es fallen auch Ess- und Kochgewohnheiten ins Gewicht.
Es gibt natürlich große Unterschiede beim Energiebedarf – je nachdem, welcher „Kochtypus“ Sie sind: Mutter einer 5-köpfigen Familie, die sie jeden Tag mit einer selbstgekochten Mahlzeit versorgen; Vater eines 3-Personen-Haushaltes, der in der Regel täglich etwas Warmes auf den Tisch bringt, ab und an aber auch einen Lieferdienst in Anspruch nimmt. Oder sind Sie Single, wie fast die Hälfte der Haushalte in Deutschland, und kochen abends – als Ausgleich zur Berufstätigkeit – leidenschaftlich gerne. Vielleicht greifen Sie zum Feierabend aber auch gerne mal auf ein Fertiggericht zurück oder belassen es bei einem kalten Salat oder belegtem Brot
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Fertiggerichte – besser als ihr Ruf
Laut Bundesministerium für Wirtschaft und und Klimaschutz (BMWK) kostet eine Fertigpizza aufbacken circa 17 Cent an Strom. Wiederholt man den Vorgang ein Mal pro Woche, macht das in einem Jahr circa 9 Euro aus.
Nicht vergessen sollte man in diesem Zusammenhang, dass das Backen der Fertigpizza vorher auch schon Energie verbraucht hat.
Energie sparen kann man dennoch beim Erwärmen von Fertiggerichten: Einfach auf das Aufheizen des Backofens verzichten und erst einschalten, wenn das Gericht im Ofen steht – das gilt zum Beispiel auch bei tiefgekühlten Pommes frites. Und den Backofen kurz vor Ende wieder ausschalten. Noch besser: Manche Fertiggerichte lassen sich auch in der Mikrowelle auftauen/aufwärmen. Dies ist eine sehr energiesparende Methode.
Think small – bei Küchengeräten
Apropos Mikrowelle, eine Alternative zum Backofen ist die Mikrowelle mit Backfunktion. Der Innenraum ist wesentlich kleiner, also muss weniger Energie eingesetzt werden. Eine Pizza passt rein, aber auch ein kleiner selbstgerührter Kuchen. Das kann eine Alternative zum Backofen sein oder zusätzlich angeschafft werden, eben für kleine Gerichte oder Backwaren.
Die kleinere Variante zu wählen, wie bei der Mikrowelle, in der Küche zum Prinzip zu erklären, ist überhaupt eine gute Idee. Will ich Brötchen aufbacken – nehme ich statt des Backofens den Toaster, das Eiweiß kann ich vielleicht auch von Hand aufschlagen und den Mixer im Schrank lassen. Setze ich Wasser für Pasta oder Kartoffeln auf – reicht für eine oder zwei Portionen bestimmt der kleinere Topf.
Überhaupt, gibt es nicht sehr viele elektrische Geräte in Ihrer Küche, die eher unnötig sind? Vielleicht nicht die Kaffeemaschine, aber das elektrische Messer oder die elektrische Brotschneidemaschine.
Von Töpfen mit Deckeln und Restwärme
Sehr sinnvoll ist es, beim Erhitzen von Wasser im Topf einen Deckel zu verwenden. Zur Bestätigung, dass Sie das Richtige tun, hier noch mal eine Rechnung des BMWK: Kocht man auf einem Glaskeramikfeld in einem offenen Topf 500 g Kartoffel, , benötigt man auf einem Glaskeramikfeld rund 0,5 Kilowattstunden (kWh). Das sind rund 18 Cent pro Kochvorgang. Setzt man auf den Topf den passenden Deckel, reduziert sich der Verbrauch um die Hälfte.
Im Beispiel wurde ein Topf bis oben hin gefüllt, was in der Regel absolut unnötig ist. Daher testen Sie selbst, wie viel Wasser Sie tatsächlich benötigen, um die vorgesehene Portion Spaghetti, Reis oder Kartoffeln zu garen. Bestimmt ist noch eine Wasserreduzierung drin. Um noch mehr Strom zu sparen: Schalten Sie bereits ein paar Minuten, bevor die angegebene Garzeit abgelaufen ist, das Kochfeld komplett aus. Es wird keine Energie mehr verbraucht, denn Sie nutzen nun die Restwärme.
Gewölbte Unterböden und fest verschlossener Schnellkochtopf
Auch mit der Auswahl des richtigen Kochgeschirrs lässt sich Energie sparen.Testen Sie einfach mal, ob die Unterböden Ihrer Töpfe und Pfannen beim Erhitzen wirklich eben auf dem Kochfeld aufliegen – das nämlich ist ein wichtiges Kriterium zum Energiesparen. Falls eine Neuanschaffung ansteht: Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Unterboden leicht gewölbt ist. Nur dann liegt der heiße Unterboden eben auf dem Kochfeld.
Besonders energiesparend kochen lässt sich mit einem Schnellkochtopf. Was zuerst zur Zeitersparnis gedacht war, auch zum schonenden Zubereiten, bewährt sich mittlerweile beim Energiesparen. Im Schnellkochtopf ist der Druck im Topf so groß, dass das Wasser erst bei etwa 110 bis 120 Grad Celsius kocht, so entsteht heißer und dichter Dampf. Der Topf muss natürlich mit einem Deckel mit Dichtungsring fest verschlossen sein. Der heiße Dampf lässt Lebensmittel im Topf schneller garen. Das spart Energie und Wasser, zudem sollen mehr Mineralstoffe und Vitamine erhalten bleiben.
Hitze im Backofen voll und ganz nutzen
Dass man sich häufig das Vorwärmen beim Backofen sparen kann, wurde oben bereits erwähnt. Moderne Backofen haben eine Umluftfunktion – wird diese vorwiegend genutzt, spart das erheblich Energie: Die Temperatur fürs Backen und Garen ist 20 bis 30 Grad Celsius niedriger, auch kann man mehrere Bleche auf einmal einschieben. Nichtsdestotrotz gilt auch hier, die Restwärme zu nutzen, also frühzeitig abzuschalten. Außerdem: Verzichten Sie darauf, die Backofentür unnötig zu öffnen – damit keine Wärme entweichen kann.
Welcher Herd, welches Kochfeld ist das Beste?
Die Frage lässt sich leicht beantworten – der Gasherd ist am effizientesten. Das Kochfeld, der Backofen ist mit Einschalten einsatzbereit, aufwärmen, vorwärmen ist nicht nötig. Im Durchschnitt kostet eine Kilowattstunde Strom im Mai 2022 um die 36 Cent, die Kilowattstunde Gas etwa 13 Cent. Die Energiekosten können um die Hälfte niedriger sein, so die Verbraucherzentrale.
Der Großteil der deutschen Haushalte kocht allerdings elektrisch, doch vielleicht lohnt es sich nachzufragen, ob ein Gasanschluss vorhanden ist. Wenn es beim Elektroherd bleibt, ist das Energieeffizienzlabel informativ. Das europäische Energielabel wird es für Backöfen vermutlich erst ab 2023 oder 2024 geben. Bei beiden beziehen sich die angaben jedoch nur auf den Backofen, nicht auf das Kochfeld.
Es hat sich bestimmt schon herumgesprochen: Die traditionellen gusseisernen Kochplatten verbrauchen am meisten Strom, da eine kompakte Masse aufgeheizt werden muss. Außerdem halten sie sehr lange die Hitze, die man allerdings – siehe oben – als Restwärme nutzen kann. Glaskeramik-Kochfelder sind effizienter; sie reagieren schneller, da weniger Masse erhitzt werden muss. Bei den Induktionsherden wird die Hitze direkt am Topfboden erzeugt, das Kochfeld bleibt fast kalt. Die Energieeffizienz ist besonders hoch. Allerdings muss das Kochgeschirr im Boden eine ferramagnetische Schicht haben. Das lässt sich leicht überprüfen: Ein Magnet haftet am Topfboden. Neuere Töpfe verfügen aber auch über dieses Symbol
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