Finanzierung und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen
Mit welchen Kosten muss ich bei einer Solaranlage zur Stromerzeugung rechnen?
Die Investitionskosten für eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) sind in den vergangenen Jahren stark gesunken. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits sind Marktbereinigungen und vor allem Skaleneffekte als Grund zu nennen, warum Solarmodule heute deutlich preiswerter als noch vor 10 Jahren sind.
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Vor der Installation ist dennoch eine genaue Kalkulation der Kosten notwendig, da eine Investition in eine Photovoltaikanlage immer noch im fünfstelligen Bereich liegt. Wir informieren darüber, welche Aspekte bei der Finanzierung beachtet werden sollten.
Photovoltaikanlage: Auf die richtige Dimensionierung kommt es an
Die erste Entscheidung, die Hausbesitzer zu treffen haben, ist der Verwendungszweck der Anlage. Während bei der Solarthermie der Eigenverbrauch im Vordergrund steht, können Betreiber einer PV-Anlage einen Teil des erzeugten Stroms in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Dafür erhalten sie eine Vergütung Inzwischen raten Experten dazu, die Anlage größer zu dimensionieren als für den Eigenverbrauch nötig, um erstens für zukünftige zusätzlich entstehende Bedarfe gerüstet zu sein und andererseits, damit so viel Solarstrom produziert wird wie möglich. Nur so kann die Klimaneutralität erreicht werden.
Die Leistung einer Solarstrom-Anlage wird üblicherweise in kWp angegeben. Die Abkürzung steht für Kilowatt peak und bezeichnet die maximale elektrische Leistung von Solarzellen. Ein kWp an installierter Spitzenleistung erzeugt in Deutschland etwa 800 bis 1.000 Kilowattstunden Strom im Jahr und belegt, abhängig vom verwendeten Solarzellen-Typ, rund sechs bis zehn Quadratmeter an Fläche.
Im Jahr 2023 kann man von durchschnittlichen Kosten für 1 kWp von circa 1400 Euro, wobei hier schon alle benötigten Komponenten wie beispielsweise das Netzeinspeisegerät, der Wechselrichter etc. berücksichtigt sind. Bei einer kleinen Anlage mit 4 kWp für den Grundbedarf eines Vier-Personen-Haushalts müssen Investoren folglich von Kosten in Höhe von mindestens 6000 ausgehen Eine durchschnittliche Anlage ohne Speicher mit einer Größe von 10 kWp liegt also bei rund 14.000 Euro. Für Photovoltaikanlagen fällt seit dem 1.1.2023 keine Mehrwertsteuer mehr an, es handelt sich hierbei also um Nettopreise.
Soll die Photovoltaikanlage mit einem Speicher kombiniert werden, müssen hier durchschnittlich 9.000 Euro addiert werden.
Finanzierung einer Photovoltaikanlage
Eine PV-Anlage besteht in der Regel aus dem Solargenerator, also der Gesamtheit der Solarmodule, einem Netzeinspeisegerät inklusive Wechselrichter sowie eventuell nötigen zusätzlichen Zählern. Auch wenn ein einzelner Kauf der Komponenten möglich ist, empfiehlt es sich, die Anlage aus einer Hand planen und installieren zu lassen. Die Solarteure können auf Erfahrungswerte zurückgreifen und kennen sich in der Qualität und dem Wechselspiel der einzelnen Fabrikate aus.
Die Investitionskosten für Photovoltaikanlagen können nicht in jedem Haushalt aus den Rücklagen finanziert werden. Das ist jedoch kein Grund, von dem Vorhaben abzurücken. Über die KfW-Bankengruppe gibt es immer wieder Programme, durch die zweckgebundene, besonders zinsgünstige Darlehen für Photovoltaikanlagen vergeben werden. Eine aktuelle Übersicht finden Sie hier. Außerdem bieten einige private Banken sogenannte Solarkredite an. Aber auch einige Bundesländer oder Kommunen bieten das ein oder andere Förderprogramm, durch das die Installation der Photovoltaikanlage finanzierbar wird.
Photovoltaik Amortisationszeit – Die Schwarze Null
Amortisation bezeichnet den Zeitpunkt, an dem die PV-Anlage ihre Kosten wieder eingespielt hat und die Erträge die Kosten vollständig gedeckt haben. Eine präzise Berechnung ist seriös kaum möglich, da sie unter anderem von der staatlichen Förderung, der Dimensionierung des Systems sowie von ihrem tatsächlichen Ertrag abhängt. Besonders die Einspeisevergütung für den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom spielt hier eine Rolle.
Grob geschätzt wird sich eine Anlage nach heutigem Stand in zehn bis fünfzehn Jahren amortisiert haben. Bei einem Lebenszyklus von zwanzig bis dreißig Jahren kann die Investition also sehr ertragreich sein, ganz abgesehen von dem eigenen Beitrag zum Klimaschutz. Was in den Kostenvoranschlägen meist nicht gesondert erwähnt wird, ist ein wichtiger Aspekt der Photovoltaik: Sie belastet die Umwelt nicht und sorgt dafür, dass der Anteil an regenerativen Energien im deutschen Stromnetz stetig steigt.
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Die Habenseite – die Einsparung und der Ertrag
Je nachdem, ob der selbst erzeugte Strom selbst genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, ergeben sich unterschiedliche Erträge. Wird er selbst genutzt, spart sich der Immobilienbesitzer die Kosten, die für den externen Bezug des Stroms fällig geworden wären. Produziert er einen Überschuss, kann er durch die Einspeisung einen zusätzlichen Gewinn machen. Diese Erträge müssen zur Berechnung auf die Lebensdauer und die Investitionskosten der Anlage umgelegt werden.
Fließt der Strom direkt ins öffentliche Stromnetz, so muss die Vergütung mit den Kosten für den Bezug des selbst verbrauchten Stroms, der vom Energieversorger geliefert wird, gegengerechnet werden. Seit 2023 wurden neue Sätze für die Einspeisevergütung festgelegt: Bei teilweise eingespeistem Strom und einer Anlage kleiner 10 kWp erhält der Besitzer 8,2 Cent pro Kilowattstunde. Bei größeren Anlagen (bis 40 kWp) sind es 7,1 Cent pro kWh. Bei Volleinspeisung erhöhen sich die Beträge auf 13 bzw. 10,9 Cent pro kWh. Trotzdem lohnt sich die Volleinspeisung für Privathaushalte nicht, da selbst genutzter Solarstrom nur einen Bruchteil des vom Netzbetreiber bezogenen Stroms kostet.
Photovoltik Solarstromspeicher
Durch die Nutzung eines Solarstromspeichers kann der Strom auch dann genutzt werden wenn die Photovoltaikanlage keinen oder zu wenig Strom… weiterlesen