Photovoltaik Voraussetzungen – Standortwahl und Einsatzzweck
Welche Standorte eignen sich für Solaranlagen?
Eine schattenfreie Fläche ist für die Solarmodule einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) noch wichtiger als bei der Solarthermie, also der Gewinnung von Wärme aus Sonnenenergie. Daher eignen sich vor allem große, hoch gelegene Dachflächen für die Installation. Je nach den örtlichen Begebenheiten sind aber ebenso gut Garagendächer, Gartenflächen oder die Fassade denkbar. Wichtiger ist, zu beachten, dass selbst kleinere Verunreinigungen die Wirtschaftlichkeit und Effizienz einer PV-Anlage erheblich beeinflussen können.
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Als Standort eignet sich grundsätzlich jeder Ort in Deutschland. Je weiter im Süden Deutschlands der Standort gelegen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer intensiveren Sonneneinstrahlung. Das spricht jedoch nicht generell gegen die Installation einer PV-Anlage im Norden des Landes.
Ausschlaggebend ist, dass eine ausreichend große, idealerweise nach Süden gerichtete Fläche zur Verfügung steht. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) ist ein geneigtes Süddach in einem Winkel von 20 bis 40 Grad optimal. In Deutschland liegt der ideale Winkel in der Regel zwischen 30 und 35 Grad bei einer südlichen Ausrichtung. Ausnahmen bestätigen die Regel. So kann der optimale Winkel beispielsweise in schneereichen Gegenden steiler ausfallen, da der Niederschlag dann schneller abrutschen kann.
Alternative Standorte für Solaranlagen
Alternative Standorte für Photovoltaikanlagen hängen unter anderem vom verfügbaren Platz sowie vom Zustand des Daches ab. Grundsätzlich sind andere freie Flächen als das Dach kein Problem, solange sie freien Zugang zur Sonne haben. So können Solarmodule auch auf ungenutzten Gartenflächen oder Carports und Garagen angebracht werden.
In manchen Fällen bleibt Hausbesitzern, die in die Photovoltaik einsteigen wollen, aber keine andere Wahl. Und zwar dann, wenn das Dach nicht stabil genug gebaut wurde oder aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr mit dem vollen Gewicht der Solarmodule belastet werden darf. Im Zweifelsfall sollte zuallererst ein Statiker zu Rate gezogen werden. Alternativ könnte auch eine ohnehin anstehende Sanierung des Daches mit der Installation einer PV-Anlage kombiniert werden, um Kostenvorteile zu erzielen.
Dimensionierung der Photovoltaik-Anlage
Die Maße einer PV-Anlage werden hauptsächlich von der Größe der Dachfläche und dem Budget des Bauherren beeinflusst. Bei der Berechnung der maximalen Größe sollten nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftig entstehende Eigenbedarfe bedacht werden. Durch die Anschaffung eines Elektroautos oder den Einbau einer Wärmepumpe kommen neue Verbraucher hinzu, die eine größere Dimensionierung der Photovoltaikanlage sinnvoll machen. Der Anteil des selbst genutzten Solarstrom kann durch die zusätzliche Installation eines Batteriespeichers noch optimiert werden, der allerdings auch zusätzliche Kosten verursacht. Daher sollte ein Fachmann vor der Investition eine präzise Berechnung mit allen bestimmenden Faktoren und aktuellen Zahlen durchführen. Konkrete Angaben wären hier aufgrund der Vielzahl an Variablen nicht seriös, zumal die Förderung für PV-Anlagen häufig wechselt. In der Regel kann man aber sagen, dass es Sinn macht die komplette Dachfäche für die Photovoltaikanlage auszunutzen.
Der bestimmende Wert einer PV-Anlage bemisst sich nach der sogenannten Spitzenleistung des Solargenerators. 1 KWp steht dabei für Kilowatt peak (engl.: peak = Spitze).1 kWp liefert etwa 900 bis 1.100 Kilowattstunden Strom im Jahr und benötigt je nach verbauter Technik rund sieben bis zehn Quadratmeter Fläche. Die tatsächliche Leistung hängt unter anderem von den klimatischen Bedingungen und dem Standort der Anlage ab und kann nach Angaben der DGS bis maximal 20 Prozent im Jahr abweichen.
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Ein kleines Rechenbeispiel zur Verdeutlichung
Nun ist Ihre individuelle Modellrechnung nicht mehr schwierig. Schauen Sie auf Ihrer letzten Stromabrechnung nach, wie viel Kilowattstunden in Ihrem Haushalt im vergangenen Jahr verbraucht wurden. Üblicherweise geht man von rund 1.000 Kilowattstunden für eine Person aus. Eine vierköpfige Familie hat demnach einen durchschnittlichen Strombedarf von 4.000 Kilowattstunden im Jahr. Geht man davon aus, dass 1 kWp im Idealfall etwa 1.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt, benötigt ein Vier-Personen-Haushalt zur kompletten Deckung des eigenen Strombedarfs 4 kWp, was rund 40 Quadratmeter an Modulfläche erfordert.
Inzwischen raten Fachleute aber dazu, die Anlage möglichst groß zu dimensionieren. Das hat mehrere Gründe: Erstens können im Laufe der Zeit neue Verbraucher hinzukommen (wie oben erwähnt etwa Elektroautos oder eine Wärmepumpe. Zweitens ist es sinnvoll, übrigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Für neu installierte Anlagen gibt es hier auch keine Beschränkung mehr. Nur durch möglichst groß dimensionierte Anlagen, die viel Strom einspeisen, kann die Klimaneutralität erreicht werden. Mit anderen Worten: Viel hilft viel. Zudem sind die Kosten für 1 kWp bei größeren Anlagen niedriger.
Fazit
Die Dimensionierung einer Photovoltaik-Anlage hängt von vielen Faktoren ab. Zu nennen sind hier die verfügbare Fläche, aber eben auch Dachausrichtung, -neigung, das eigene Budget und der eigene Strombedarf, bei dem zukünftige Bedarfe mitberücksichtigt werden sollten. Wenn das Budget groß genug ist, so raten Experten mittlerweile dazu, die Anlage so groß wie möglich zu dimensionieren. Grundsätzlich sollte eine Beratung der Entscheidung vorausgehen, zum Beispiel durch einen Energieberater.
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