Inspektion, Wartung und Störanfälligkeit bei Solarthermie-Anlagen
Die Solaranlage läuft – und dann?
20 bis 25 Jahre, vielleicht sogar 30 Jahre – nach heutigem Wissens- und Forschungsstand können qualitativ hochwertige Solarthermie-Anlagen durchaus eine Lebensdauer von drei Jahrzehnten und mehr erreichen. Es kann sich folglich lohnen, bei der Auswahl der Komponenten oder einer Komplettanlage nicht nur auf den Preis zu achten. Je länger die Anlage später Wärme liefert, desto sicherer amortisiert sie sich und kann Erträge über die Investitionen hinaus erwirtschaften.
Wie bei allen Gebrauchsgegenständen gilt jedoch auch bei einer Solarthermie-Anlage, dass eine gute Pflege entscheidend dazu beiträgt, wie lange sie ihren Dienst verrichtet. Generell gelten die Anlagen als kaum wartungsbedürftig und sehr störungsarm. Das sollte ihre Besitzer jedoch nicht dazu verleiten, erst tätig zu werden, wenn doch einmal Störungen auftreten. In der Regel wird eine Inspektion im Abstand von jeweils einem Jahr empfohlen. Zu einer umfangreicheren Wartung raten manche Fachleute alle zwei Jahre, andere halten einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren für ausreichend. Die individuelle Entscheidung sollte unter anderem davon abhängen, wie alt die Anlage bereits ist und ob sie in der Vergangenheit Auffälligkeiten oder Leistungseinbrüche gezeigt hat.
Inspektion einer Solarthermie-Anlage
Die erste Inspektion sollte bereits kurze Zeit nach der ersten Inbetriebnahme erfolgen. Haben alle Komponenten ihre Arbeit aufgenommen, zeigt sich meist recht schnell, ob und wo eventueller Bedarf für eine Feinjustierung besteht, um die Anlage möglichst effizient zu betreiben. Darüber hinaus hat diese Inspektion Modellcharakter.
Die protokollierten Werte dienen als Maßstab für zukünftige Messungen und zeigen später im Vergleich schnell auf, an welchen Stellen es, beispielsweise durch Verschleiß, haken könnte. Gleichzeitig überprüfen Sie auf diese Weise, ob die in der Anlagenbeschreibung vorgegebenen Werte in der Praxis auch tatsächlich erreicht werden. Es kann aus Kostengründen ratsam sein, diese erstmalige Überprüfung noch mit in den Installationsauftrag aufzunehmen.
Bei einer Inspektion sollte unter anderem kontrolliert werden, ob
- die Sollwerte der Anlage erreicht werden und signifikante Unterschiede zu den Werten der letzten Inspektion auftreten
- Anschlüsse, Leitungen und andere Komponenten der Anlage Verschleißerscheinungen zeigen
- das sogenannte Membranausdehnungsgefäß (kurz: MAG), das Druckschwankungen im System ausgleichen soll, Verschleißerscheinungen zeigt
- der ph-Wert der Solarflüssigkeit über 7,0 liegt und ausreichend Frostschutzmittel beinhaltet. Als Faustregel gilt, dass die gesamte Flüssigkeit nach etwa zehn Jahren ausgetauscht werden muss. Bevor das System mit einem neuen Wärmeträger aufgefüllt wird, sollte die Anlage zur Reinigung mit klarem Wasser durchgespült werden.
Wartung einer Solarthermie-Anlage
Eine Wartung ist wesentlich umfangreicher als die Inspektion einer Solarthermie-Anlage. Hier werden alle Komponenten einer eingehenden Prüfung unterzogen. Dazu gehören beispielsweise auch die Kollektoren, ihre Befestigung, ihre Abdichtung sowie mögliche Verunreinigungen oder Schäden durch Witterungseinflüsse.
Darüber hinaus sollten im Rahmen einer Wartung alle Fühler, Regler, Dichtungen und Anschlüsse überprüft werden. Auch der Solarspeicher ist entscheidend für die Effizienz des Systems. Für seine Wartung muss gegebenenfalls Rücksprache mit dem Hersteller gehalten werden, sofern mit dem Installateur keine Komplettwartung mitsamt allen Komponenten des Kreislaufs vereinbart wurde.
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Mögliche Störquellen – und wie man sie abschaltet
Betriebsstörungen der Solarthermie-Anlage sind ärgerlich, da sie neben Reparaturkosten auch entgangene Wärmeerträge bedeuten. Die gute Nachricht: bei guter Pflege sind Störungen selten und in der Regel leicht zu beheben. Trotzdem ist zu bedenken, dass es sich um ein sensibles und komplexes System handelt, bei dem beispielsweise fehlerhafte Temperaturmessungen großen Einfluss auf die Effizienz haben können.
Oftmals sind auch undichte Stellen oder Verstopfungen Schuld an einer nicht mehr einwandfrei funktionierenden Anlage. Mit dem Fortschritt der Technik wurden viele Anlagen so verbraucherfreundlich weiterentwickelt, dass die Fehlerquelle mittels der Informationen auf den Armaturen schnell einzukreisen ist.
Auch wenn es einfach klingt: Beherzigen Sie bei Störungen zunächst die beiden folgenden Tipps, mit der Sie eine Vielzahl eventuell auftretender Probleme in den Griff bekommen. Zögern Sie bei Unsicherheit jedoch nicht, einen entsprechenden Fachmann zu Rate zu ziehen und ihm Ihr Problem möglichst genau zu schildern.
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