Heizungscheck © ZVSHK
Herbstzeit ist Heizungszeit – nun gilt es schnellstens die Heizung winterfest zu machen. Denn das hilft die Lebensdauer der Heizungsanlage zu erhöhen, Energie zu sparen und den Geldbeutel zu entlasten. Worauf Sie hierbei allerdings achten sollten und wann eine Wartung wirklich notwendig ist, erfahren sie hier:
1. Heizkörper brauchen Luft: Schaffen Sie „Spielräume“!
Stellen Sie weder das Sofa direkt vor die Heizung noch lassen Sie Gardinen oder Vorhänge den Heizkörper verdecken, andernfalls entsteht eine Wärmebarriere. Mit ausreichenden „Spielräumen“ für Ihre Heizkörper können Sie allein schon bis zu fünf Prozent Heizenergie einsparen.
2. Die Heizung entlüften
Schalten Sie zuerst die Umwälzpumpe aus. Öffnen Sie dann mit einem Vierkantschlüssel die Vierkantschraube am Heizkörper. So ist es richtig: Die Schraube so lange öffnen, bis keine Luft, sondern nur noch Wasser austritt (es empfiehlt sich, mit einem Behältnis das abfließende Wasser aufzufangen). Entlüften Sie alle Heizkörper in Wohnung oder Haus, beginnend in der untersten Etage.
Weitere Informationen zum Heizung entlüften.
3. Die Heizkörper reinigen
Schalten Sie die Heizung aus und nehmen Sie den Heizkörperdeckel ab. Die Rückseite des Heizkörpers absaugen – am besten mit einer Staubsauerfugendüse oder einem weichen Schwamm. Für Lüftungsschlitze feuchte Flaschenbürste oder Dampfreinger verwenden. Legen Sie hierzu ein feuchtes Tuch als Staubfänger unter den Heizkörper. Benutzen Sie bei fest sitzendem Schmutz statt eines scharfen Schwammes lieber einen Reinigungszusatz (z. B. Seife); bei nicht zu reinigenden Flecken den Heizkörper neu streichen. Gut zu wissen: Eingebrannter Dreck reduziert die Leistung des Heizkörpers bis zu 30 Prozent!
4. Den Wasserdruck prüfen
Der dynamische Wasserdruck durch die Heizkörper erfolgt über die Umwälzpumpe – überprüfen Sie den statischen Druck der Wassersäule und lesen Sie am Manometer des Heizkessels Druck und Wasserstand ab. Bei Druckverlust unter einem bar, sollten Sie Wasser nachfüllen, da sich ansonsten die Heizungsanlage abschalten könnte. Um das Risiko von Undichtheiten zu vermeiden, ist es ratsam, den Wasserdruck möglichst über den grünen Grenzwert hinaus aufzubauen. Jedes Gramm im Heizungssystem muss auf Vorlauftemperatur gebracht werden.
5. Optimieren Sie die Wärmeverteilung
Bei Verteilerverlusten könnte eine Dämmung der Heizungsrohre notwendig werden. Nutzen Sie hierfür vorgefertigte Dämmschläuche, dabei sollte der Dämmstoff mindestens so dick wie der Rohrdurchmesser sein. Machen Ihre Heizkörper Geräusche oder stellen Sie eine ungleichmäßige Wärmeverteilung fest, bietet es sich an, von einem Installateur einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen, damit Heizkessel, -körper und -pumpe verlustarm und unbeeinträchtigt miteinander funktionieren.
Weitere Informationen zur Heizungsrohr-Isolierung.
6. Die richtige Einstellung der Therme
Sowohl Heizungstherme als auch Heizkessel benötigen viel Energie – aus diesem Grund sollten Sie hier die Einstellung möglichst niedrig wählen. Schließlich bedeutet eine niedrige Vorlauftemperatur auch die größte Einsparung.
7. Die Regelung des Thermostats
Regeln sie das Thermostat gleichbleibend auf Ihre persönliche, aber gleichmäßige Wunschtemperatur und vermeiden Sie ständiges Auf- und Abheizen. Wählen Sie tagsüber eine konstante Temperatur, aber senken Sie nachts die Raumtemperatur auf beispielsweise 16 Grad Celcius ab. Stellen Sie die Therme so niedrig wie möglich ein. Eine geringere Raumtemperatur von zwei Grad Celcius bedeuten bereits zwölf Prozent weniger Verbrauch von Heizenergie! Bei längere Abwesenheit die Raumtemperatur zwischen zwölf bis 15 Grad Celcius senken oder das Heizungswasser mit Frostschutz anreichern.
Die richtige Raumtemperatur spart Heizkosten , © Bild: Institut für Wärme und Oeltechnik e.V.
8. Prüfen Sie die Heizungspumpe
Es gilt festzustellen, ob die Heizungspumpe das erwärmte Wasser effizient zu den einzelnen Heizkörpern fördert, ob sich diese regeln lässt und wärmegedämmt ist. Schließlich lohnt sich eine effiziente Heizungspumpe sofort – alte Pumpen verbrauchen bei gleichem Vorgang circa 70 Prozent mehr Strom!
Weitere Informationen zur Heizungspumpe.
Heizungspumpe Stromsparpotential, Bildquelle: co2online gGmbH
9. Den Raumtemperaturregler richtig einstellen
Der Raumtemperaturregler steuert die Heizung exakt und automatisiert, indem die Raumtemperatur permanent Ihrer Programmierung folgt. Und so funktioniert es: Wählen Sie Ihre gewünschte Tages- und Nachtabsenktemperatur sowie die Absenkzeit und stellen Sie diese am Regler ein.
Mehr zu programmierbaren Thermostaten.
10. Regelmäßige Heizungswartung
Auch bei neuen Heizungsanlagen ist es angebracht, die Kessel- und Vorlauftemperatur fachmännisch einzustellen. Weiterhin sollte ein Installateur eine Funktionsprüfung der Regelung und Sicherheitseinrichtungen vornehmen und gegebenenfalls Verschleißstellen erneuern. Empfehlenswert ist es zudem zu Beginn der Heizsaison die Heizungstherme und Heizungskessel professionell reinigen und richtig einstellen lassen. Somit verbessern Sie nicht nur Ihren wohnlichen Komfort, sondern sparen auch bis zu zehn Prozent mehr Energie ein.
Mehr zum Thema HeizungswartungDer Heizungs-Check nach DIN 15378
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