Hohe Kostenbelastung für Haushaltsenergie

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Hohe Kostenbelastung für Haushaltsenergie – Deutschland spart sich warm

Heizkosten sparen © Digitalpress, fotolia.com
Heizkosten sparen © Digitalpress, fotolia.com

Die Kostenbelastung für die so genannte Haushaltsenergie, also Strom und Wärme, ist im Januar 2013 im Vergleich zum Januar 2012 um 5,8 Prozent gestiegen. Das teilt das statistische Bundesamt in seinem aktuellen Verbraucherpreisindex mit. Um der Preisspirale ein Schnippchen zu schlagen oder zumindest den eigenen Geldbeutel zu schonen, wird in Privathaushalten daher kräftig gespart. Und das lohnt sich immer mehr, denn die Heizkosten machen, nach den Kosten für Kfz-Kraftstoff, den größten Posten auf der privaten Energierechnung aus. Auf erneuerbare Energien zu setzen, anstatt auf fossilen Ressourcen haften zu bleiben, tut somit nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dem Haushaltsbudget.

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Nach wie vor dominieren Erdgas und Erdöl den Wärmemarkt und das, trotz jahrzehntelangem Preisanstieg. Kostete im Jahr 1991 der Liter Heizöl noch 26 Cent, so muss der Verbraucher heute deutlich tiefer in die Tasche greifen – der aktuelle Heizölpreis liegt bei rund 88 Cent je Liter. Bei Erdgas und Fernwärme sieht es mit den Kosten im Übrigen auch nicht rosiger aus, auch hier unterliegt der Endverbraucherpreis einer stetigen Preissteigerung. Insgesamt entfällt mit 82 Prozent der größte Energiebedarf im Wohngebäudebereich auf die Raumheizung, sowie die Warmwasserbereitung. Die Gesamtkonsumausgaben für Energien in Privathaushalten sind dabei in den vergangenen Jahren auf 7,3 Prozent angestiegen. Im Jahr 2000 machten die Ausgaben für Energie noch 6,4 Prozent der gesamten Konsumausgaben aus.

Brennstoffe Entwicklung
Entwicklung verschiedener Brennstoffe im Vergleich, Bildquelle: C.A.R.M.E.N. e.V.

Kein Wunder also, dass die Bürgerinnen und Bürger mit dem Energiesparen begonnen haben. Hierdurch ist der Öl- und Gasverbrauch gesunken, wie die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts aus Dezember 2012 zeigen. Der Energieverbrauch ist im vergangenen Jahr um 6,7 Prozent im Vergleich zu 2011 gesunken. Betrachtet man den Zeitraum zwischen 2005 und 2011, so wurden sogar 10,3 Prozent weniger Energie verbraucht. 20 Prozent weniger Erdgas und ein Viertel weniger Mineralöl beziffert das Amt für diesen Zeitraum. Der Grund für die sinkenden Verbräuche ist auf den stärkeren Einsatz alternativ erzeugter Energien zurückzuführen, aber auch auf die effizientere Heiztechnologie und die verbesserten Dämmmaßnahmen im Alt- und Neubaubereich. Ein gutes Zeichen, allerdings eines, das mit Vorsicht zu genießen ist.

Zwar wurde im Neubaubereich bei Bauten, die zwischen 2009 und 2011 errichtet wurden, in gut der Hälfte der Objekte eine Heizungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien verbaut. Am Gesamtbestand der Heizungssysteme trägt der Neubausektor allerdings nur einen kleinen Anteil. Die Bestandsbauten dominieren und hier wird zum größten Teil noch mit Öl oder Gas geheizt (Weiterführende Infos in der Broschüre „Deutscher Gebäudebestand: Basisdaten und Modellrechnungen bis 2020″ des Institut Wohnen und Umwelt GmbH ).

Die Modernisierung alter Heizungsanlagen scheint mit dem derzeit einzigen bundesweiten Förderinstrument, dem Marktanreizprogramm, kaum geeignet zu sein, um bis 2050 einen flächendeckend klimaneutralen Gebäudebestand zu erzielen. Im Gebäudebestand herrscht Sanierungsstau, auch, wenn die Verbräuche für Erdgas und Öl sinken und somit ein anderes Szenario vorgaukeln. Moderne Heizsysteme auf Basis Erneuerbarer Energien müssen zusammen mit einer langfristigen Investitions- und Planungssicherheit so gekoppelt werden, dass der Anreiz für den Umstieg auf effiziente Heiztechniken verstärkt wird.

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