Wärmepumpe als Ersatz für Gas-Etagenheizungen – endlich eine Lösung in Sicht

Der Umstieg von fossilen Heizungen auf die umweltfreundliche Alternative ist vor allem in Mehrfamilienhäusern eine Herausforderung. Es gibt verschiedene Ansätze. Eine neu auf den Markt gebrachte Wärmepumpe verspricht nun einfache eine Lösung.

Viele Mehrfamilienhäuser werden durch zentrale Öl- oder Gasheizungsanlagen beheizt. Hier bietet sich vor allem der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz oder eine größere Wärmepumpe als Ersatz an.

Rund 9 Millionen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in Deutschland heizen laut einer 2025 aktualisierten BDEW-Studie aber mit einer Gasetagenheizung. Hier ist der Umstieg auf eine Wärmepumpe bisher komplizierter. Eine mögliche Lösung ist, eine Luft-Luft-Wärmepumpe einzubauen, die im Prinzip wie eine Klimaanlage funktioniert. Allerdings bleibt hierbei die Warmwasserversorgung außen vor, dafür müssen dann teure andere Lösungen gefunden werden.

Probleme beim Umstieg von Gasetagen-Heizungen auf Wärmepumpe

Wer in einer Wohnung mit individueller Gasetagen-Heizung eine umweltfreundliche Wärmepumpe einbauen will, der sieht sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert. In einer Wohnungseigentümergemeinschaft muss zunächst mit den anderen Miteigentümern abgestimmt werden. Da mit einer Gasetagenheizung auch das Warmwasser bereitgestellt wird, erfolgt je nach Ausführung der Wärmepumpe die Warmwasserbereitung separat, was die Installationskosten erhöht. Manche Wärmepumpe ist zudem nicht für den Einsatz in ungedämmten Altbauten geeignet.

Einige Anbieter bieten einfache Lösung

Inzwischen gibt es Modelle auf dem Markt, die auch als Ersatz für Gasetagen-Heizungen in Wohnungen geeignet sind. Dabei wird meist auf Split-Geräte gesetzt, bei denen die Außeneinheit am Haus außen befestigt wird und die Inneneinheit in Küche oder Hauswirtschaftsraum integriert wird. Für den Einsatz in unsanierten Altbauten gibt es Hochtemperatur-Wärmepumpen, die die hohen Vorlauftemperaturen erreichen, die hier notwendig sind.

Zu nennen sind etwa die modularen Wärmepumpen der Fa. Remko, die seit Jahren in der Heiz- und Klimatechnik aktiv ist. Die Monoblock-Wärmepumpen für die Innenaufstellung können unterschiedlichste Wärmequellen nutzen, die allerdings durch eine zentrale Außeneinheit produziert werden.

Auch das Jointventure des Handwerkbetriebs Becker und des Wärmepumpen-Herstellers ratiotherm hat eine Wärmepumpe für Etagenwohnungen entwickelt. Hier werden ebenso hohe Vorlauftemperaturen erzeugt, sodass die Wärmepumpen auch für Altbauten mit höherem Wärmebedarf geeignet sind. Es wird für jede Etagenwohnung eine Inneneinheit zur Verfügung gestellt, allerdings wird die Wärme auch hier durch eine zentrale Außeneinheit zur Verfügung gestellt.

In Baden-Württemberg hat ein Startup-Unternehmen nun eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entwickelt, die eine Gasetagenheizung ersetzen kann. Die Wärmepumpe hat den großen Vorteil, dass sie ebenso wie die Gasetagenheizung die Warmwasserversorgung übernimmt. Dabei kommt das Innengerät mit Abmessungen daher, die ungefähr denen der Gasetagenheizung entsprechen. Es müssen also keine größeren Umbauten erfolgen, vielmehr kann die Wärmepumpe am schon vorhandenen Platz angebracht werden. Die Außeneinheit der Wärmepumpe kann – wie man es von Klimaanlagen kennt – an der Außenwand des Gebäudes angebracht werden und ist laut Angaben der Hersteller mit 45 Dezibel so leise, dass es auch nicht zu Geräusch-Belästigungen der Nachbarn kommt. Im Unterschied zu den beiden erstgenannten Modellen verfügt hier jede Wohnung über eine eigene Außeneinheit.

Schnelle Installation und breites Einsatzspektrum

Die neue Luft-Wasser-Wärmepumpe des Startups ‚HeatPump23‚ kann ohne große Umbauten Gasetagenheizungen ersetzen. Mit dem Plug-and-Play-Prinzip können vorhandene Anschlüsse genutzt werden und laut Hersteller müssen nur in seltenen Fällen Heizkörper getauscht werden. Ein weiterer Vorteil: Die Wärmepumpen kommen mit dem normalen Haushaltsstrom (230 V) aus. Zudem sind die Wärmepumpen auch für nicht sanierte Wohnungen geeignet. Da die Wärmepumpen in zwei Größen (S und L) angeboten werden, sind sie für kleinere Wohnungen ebenso geeignet wie für Wohnungen bis zu einer Fläche von 110 qm. Hierbei stehen Ein- bis Drei-Personenhaushalte im Fokus. Der Warmwasserspeicher umfasst 86 l, wobei ein Elektro-Heizstab für das Warmwasser mit 2 kW Leistung die Warmwasserproduktion unterstützt.

Die Wärmepumpen sind förderfähig und günstig im Betrieb

Die Feldtests von HeatPump23 haben laut Hersteller gezeigt, dass die Etagen-Wärmepumpen im Betrieb rund 23 % günstiger als Gasetagenheizungen sind. Selbst in Wohnungen in unsanierten Altbauten haben die Wärmepumpen im Durchschnitt einen COP von 4 erreicht. Gleichzeitig erfüllen die neuen kompakten Wärmepumpen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes GEG. Die Wärmepumpen von HeatPump23 sind seit Neuestem auch auf der BAFA-Liste der förderfähigen Wärmepumpen. Damit können Fördermittel von aktuell noch bis zu 70 % beantragt werden. Als Preis für eine Etagen-Wärmepumpe inklusive Installation werden 19.000 Euro genannt. Mit einer durchschnittlichen Förderung von derzeit 50 % (30 % Grundförderung + 20 % Geschwindigkeitsbonus bis 2028) kostet die Wärmepumpe damit ungefähr so viel, wie eine neue Gasetagenheizung.

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Fazit

Verschiedene Anbieter befassen sich nun mit dem Problem des Umstiegs von Gasetagen-Heizungen auf nachhaltige Wärmepumpentechnik. Es gibt einerseits Konzepte, die mit einer zentralen Außeneinheit versehen sind. Andererseits bieten die Etagen-Wärmepumpen von HeatPump23 eine Lösung für die Umrüstung von Gasetagenheizungen auf eine umweltfreundliche Heizung ohne großen Aufwand und mit eigener Außeneinheit für jede Wohnung. Gerade in Wohnungseigentümergemeinschaften bieten die Wärmepumpen damit jedem Eigentümer weiter die gewohnte Individualität. Die Wärmepumpen tragen zum Werterhalt von Eigentumswohnungen bei und machen die Geräte sowohl für eigengenutzte Wohnungen wie für Vermietungen höchst interessant.

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