Heizungsmodernisierung © Doc Rabe, fotolia.com
Seit der im letzten Jahr von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende macht sich jeder zweite deutsche Hausbesitzer Gedanken darüber, wie er seinen Energieverbrauch aktiv durch höhere Energieeffizienz senken kann. Dennoch modernisieren vergleichsweise wenige Verbraucher ihre Heizungsanlage umfassend energetisch, um damit spürbar Energiekosten einzusparen.
Das ergab die aktuelle Umfrage „VdZ-Modernisierungsbarometer für Hausbesitzer 2012“, die im Auftrag der VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik, im Februar 2012 von TNS Emnid unter 1.001 Hausbesitzern durchgeführt wurde. Lediglich 19 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwei Jahren z. B. den alten Wärmeerzeuger mit einer modernen, effizienten Heizungsanlage erneuert bzw. teilerneuert zu haben. Und das, obwohl ganze 94 Prozent der Meinung sind, grundsätzlich weniger Energie verbrauchen und damit langfristig Einsparpotentiale nutzen zu wollen. Dass man mit intelligenter Technik auch nachhaltig die Umwelt schonen und beim eigenen Energieverbrauch deutlich sparen kann, zeigt das Informations- und Serviceportal intelligent-heizen.info.
Wärmewende lässt auf sich warten
Die Ergebnisse des aktuellen Modernisierungsbarometers verdeutlichen, dass die überfällige Wärmewende auf dem deutschen Markt bisher nicht stattgefunden hat. Obwohl 85 Prozent des Energieverbrauchs eines Wohnhauses in Raumwärme und Warmwassererzeugung fließen, sind 78 Prozent der deutschen Heizungsanlagen mit ineffizienter Technik ausgestattet. Die aktuelle Diskussion zu einem möglichen „Sanierungszwang“ greift dieses Problem auf. Denn nach wie vor unterschätzt ein Großteil der deutschen Hausbesitzer, welches Optimierungspotenzial in ihren Heizungskellern steckt: 87 Prozent der Befragten sehen keinen Anlass zu Sanierungsarbeiten an ihrer Heizungsanlage, solange diese noch funktioniert.
Im Hinblick auf die geringe Energieeffizienz technisch veralteter Heizungsanlagen ist dies jedoch eine Fehleinschätzung, weiß Horst Eisenbeis, Geschäftsführer der VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V. in Berlin: „Wenn eine Heizung noch funktioniert, heißt das leider nicht, dass sie effizient arbeitet. Das ist vergleichbar mit einem alten, noch fahrenden Auto, das Unmengen an Sprit verbraucht und die Umwelt belastet.“
Vorteile von Investitionen sind vielen unklar
Dennoch ist nahezu einem Drittel der Hausbesitzer (31 %) nicht klar, welche konkreten Vorteile und Mehrwerte eine Investition in moderne Heizungstechnik bringt. „Dabei können die Kosten für energetische Sanierungen langfristig durch viel niedrigere Heizkosten kompensiert werden. Außerdem steigt der Marktwert einer Immobilie“, erklärt Eisenbeis weiter.
Im Umfeld der Diskussionen um die Gebäudesanierung sorgen unterschiedliche energiepolitische Auffassungen oder das Ändern bzw. Aussetzen von Fördermitteln für Unsicherheit. Die Hälfte der Befragten (50 %) ist der Meinung, dass geringe bzw. unstete Fördermittel sowie geringe Kenntnis darüber weitere wesentliche Gründe darstellen, warum sie sich noch nicht für eine Heizungsmodernisierung entschieden haben. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass sich 59 Prozent der Hausbesitzer für höhere Fördermittel oder die steuerliche Absetzbarkeit von Sanierungsmaßnahmen als Modernisierungsimpuls aussprechen.