
Controme Team © Controme GmbH
Heizkosten senken durch zeitgesteuerte Heizkörper: Dieser Fragestellung haben sich vier junge Männer aus dem oberbayerischen Traunstein verschrieben. Nun haben Jerome und Markus Stadler, Michael Achatz sowie Andreas Feil von der Controme GmbH nach zwei Jahren Entwicklung ein Produkt auf den Markt gebracht, das Verbraucher ein Stück näher an dieses Ziel bringen könnte.
Ausgangspunkt der Überlegungen der vier Entwickler war 2010 die Frage, warum in vielen Haushalten die Heizung permanent eingeschaltet ist, obwohl niemand zu Hause ist. Aus dieser Grundfrage kristallisierte sich die Idee eines Heizsystems heraus, das mittels Zeitschaltuhr regelbar ist.
Steuerung der Heizung über Smartphone, Tablet oder PC
Mit der intelligenten Heizungssteuerung des „heizManagers“, einem kleinen weißen Kästchen, lässt sich die Raumtemperatur jedes Zimmers von überall aus einstellen und planen. Vorausgesetzt, man hat ein Smartphone, Tablet oder einen PC. Denn das ist für die Steuerung nötig. Das Kästchen muss in den Heizkreisverteiler installiert und mit dem Internet verbunden werden. Nur so kann es individuell die Temperatur von Fußboden- und Wandheizungen regeln.
Über eine Kalenderfunktion können Verbraucher schon weit im voraus Planungen vornehmen, zum Beispiel, wenn Urlaube anstehen. Der „heizManager“ kann sich mit den Kalender in allen gängigen in Smartphones und PCs verbinden. „Regelmäßige und spontane Abwesenheitszeiten wie zum Beispiel Arbeit, Urlaub oder Nachtabsenkung gibt man in den Kalender ein. Der heizManager senkt dann automatisch die Heizung um die gewünschte Temperatur ab“, sagt Michael Achatz, Geschäftsführer der Controme GmbH. Laut der Firmen-Homepage kann man so eine Ersparnis von bis zu 30 Prozent erreichen.
Controme heizManager-Gateway und iPhone © Controme GmbH
Entwickelt wurde Abends und am Wochenende
An der Entwicklung haben Achatz und die anderen Techniker und Software-Entwickler vor allem Abends und am Wochenende gefeilt. In langen Arbeitsstunden haben sie eine userfreundliche App programmiert, die leicht zu handhaben ist.
Der größte Vorteil, den der „heizManager“ aus Sicht der Entwickler bietet ist, dass er Temperaturschwankungen abfedert. „Raumthermostate funktionieren so, dass die Temperatur im Zimmer abwechselnd zwischen viel zu kalt und viel zu warm schwankt“, beschreibt Achatz das in seinen Augen größte Manko gängiger Raumthermostate. Um das zu verhindern, haben sie ihr Gerät so konzipiert, dass es schneller auf Temperatur-Veränderungen reagiert und sich auf die die optimale Wärme einstellt.
Geschäftsführer testet Produkt im eigenen Haus
Finanziert wurde die Entwicklung zum Großteil aus eigener Tasche. Und erprobt haben sie es auch „am eigenen Leib“ sozusagen. Geschäftsführer Michael Achatz hat das Gerät in seinem eigenen Haus in Truchtlaching getestet. Dort ist das Gerät seit 2011 im Heizkreisverteiler erfolgreich angebracht, ebenso wie in einigen anderen Haushalten im Chiemgau.
Am einfachsten sei es, vor allem bei Neubauten, das System von Controme gleich mit einzuplanen. Aber auch in bereits bestehenden Häusern und Wohnungen sei der nachträgliche Einbau unkompliziert. „In der Verkabelung gibt es keinen Unterschied zu Systemen mit Raumthermostaten. Den heizManager können Elektriker also ohne besondere Vorkenntnisse installieren”, so der 31-Jährige.
Controme-Team arbeitet bereits an neuen Entwicklungen
Mit der Einführung des Produktes am Markt geben sich die jungen Entwickler jedoch nicht zufrieden. Das kleine Team arbeitet bereits daran, „smartes Heizen“ noch weiter zu optimieren. So soll der „heizManager“ noch 2012 eine Schnittstelle zur Wettervorhersage bekommen. Eine clevere Idee, kann man auf diese Weise zum Beispiel unnötiges Aufheizen vor einer Wärmeperiode verhindern.
Die Mannschaft von Controme gibt ziemlich Gas – und das soll auch so bleiben. „Wir wollen ein dauerhaft hohes Innovationstempo fahren“, so Michael Achatz und seine Entwickler. Ihr Wunsch: Ihr Unternehmen soll Synonym für hochwertige und gleichzeitig bezahlbare Smart-Home-Lösungen werden.
Interview mit Controme Geschäftsführer Michael Achatz

GF Michael Achatz © Controme GmbH
Wir haben dem Geschäftsführer Michael Achatz einige Fragen gestellt, die uns umgehend beantwortet wurden:
- Es gibt bereits programmierbare Thermostate, über die man programmieren kann, zu welcher Zeit die Temperatur in einem Heizkörper heruntergefahren werden und wann sie wieder steigen soll. Insofern sind zeitgesteuerte Uhren am Markt nichts vollkommen Neues. Was ist an diesem Produkt anders bzw. besonders?
Jeden Thermostat einzeln zu programmieren ist ziemlich viel Aufwand und führt dazu, dass die Meisten früher oder später aufhören, sich damit zu beschäftigen. Da hat heizManager einen großen Vorteil, da man alles zentral vom SmartPhone aus bedient.
Das Thema “Abwesenheit” ist mit programmierbaren Thermostaten eigentlich überhaupt nicht zu handhaben. Man müsste ja jeden einzelnen Thermostat für die bevorstehende Abwesenheit programmieren. Wenn sich dann doch etwas ändert, muss man jeden einzelnen Thermostat wieder umprogrammieren. Von der Ferne aus kann man gar nicht zugreifen. Bei heizManager lässt sich dies mit ein paar Klicks im Kalender beliebig lange vorausplanen und von überall aus kurzfristig ändern. So kann man mit heizManager immer frühzeitig reagieren, falls man früher oder später nach Hause kommt.
Dann bietet Heizmanager natürlich noch weitere Features wie z.B. die Steuerung nach Wettervorhersage und die Micro-Regelung.
- Mit ihrem Produkt sprechen Sie vor allem Besitzer von Smartphones an. Das ist einerseits sehr fortschrittlich und modern, da immer Menschen ein solches Gerät besitzen, andererseits schließen Sie dadurch einen großen Personenkreis aus. Welche Möglichkeiten bieten Sie potentiellen Kunden, die kein Smartphone besitzen?
Das Argument ist, das ein Smartphone bzw. Tablet die absolut beste Benutzerschnittstelle zum System ist. Deshalb setzten wir unsere Energie dafür ein, die Benutzeroberfläche für diese Geräte zu optimieren.
Neben Smartphones können genauso Tablets, PCs oder ein iPod touch verwendet werden. Im Prinzip also alle internetfähigen Geräte mit einem Browser.
- Einen Punkt, der weder in der Pressemitteilung noch auf der Website weiter konkretisiert wird, der aber dennoch für viele wichtig ist, ist der Preis. Auch wenn Sie vermutlich lieber individuelle Angebote machen, wäre es dennoch wichtig, wenigstens ansatzweise benennen zu können, in welchem Preissegment Sie sich bewegen. Können Sie eine Von-Bis-Spanne nennen?
Heizmanager wird in einem Preisbereich liegen, der für absolut jeden Bauherren interessant ist. Wir kalkulieren gerade, wie günstig wir das System anbieten können, nachdem wir jetzt wesentlich größere Chargen fertigen. Das genaue Pricing-Modell werden wir bald bekannt geben.
Bis Ende 2012 bieten wir Early-Adopters-Rabatte an, sodass wir dann bei der Ausstattung eines Einfamilienhauses in etwa im gleichen Preisbereich liegen wie Thermostat-Systeme. Interessierte können einfach das Anfrageformular der Controme Webseite ausfüllen. Wir melden uns umgehend.
- Gibt es Bereiche, in die Sie künftig weiter vorstoßen wollen? Können Sie einen Ausblick darauf geben, was Sie als nächstes planen?
Aktuell arbeiten wir an der Steuerung nach Wettervorhersage. Speziell Fußbodenheizungen sind ja recht träge. Wenn das heizManager-System Wettervorhersagedaten berücksichtigt, lassen sich viele sinnlose Aufheizungen vermeiden. Mit der Funktion sind wir gerade in der beta-phase und möchten sie ca. ab Mitte Dezember für ausgewählte Kunden freischalten. Ca. ab Mitte Januar dann für alle.
Generell sind wir mit heizManager erst am Anfang. Wir werden noch viele weitere Funktionen in die Software integrieren. Diese können dann über ein Firmware-Update in das heizManager-Gateway eingespielt werden. Unser Ziel ist, heizManager nachhaltig als die beste Heizungsregelung zu etablieren.
Weitere Informationen zum HeizManager erhalten Sie auf der Webseite der Firma Controme GmbH.