Wasserkosten berechnen und sparen

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Eine einfache Formel, die Wasserkosten zu berechnen, gibt es nicht. Das liegt unter anderem daran, dass es in Deutschland keine einheitlichen Tarife für Trinkwasser gibt, vielmehr sind sie von Bundesland zu Bundesland und von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Die Kommunen legen in Deutschland die Wasserpreise fest.

Sparen beim Warmwasser © Leonid, stock.adobe.com
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Wie setzen sich die Kosten für Wasser zusammen?

Zunächst sind für das Trinkwasser die entsprechenden Preise pro Kubikmeter zu zahlen. Das kann recht einfach berechnet werden (Verbrauch x Kubikmeterpreis) Aber vor allem der sogenannte Grundpreis, den die Versorgungsunternehmen erheben, schlägt mit vergleichsweise hohen Kosten zu Buche. Hierüber zahlt jeder Verbraucher seinen Anteil an den übergeordneten Kosten des Versorgers, also zum Beispiel Rohrleitungsnetz, Unterhalt und Wartung der gesamten Infrastruktur, den Hausanschluss aber eben auch Verwaltungskosten und nicht zuletzt einen Gewinnanteil des Unternehmens. Dieser Fixpreis wird monatlich erhoben und macht den größten Teil der Wasserkosten aus.

Letztlich setzen sich die jährlichen Kosten für Wasser also so zusammen:

Wasserkosten = 12 x Grundgebühr + Jahresverbrauch x Kubikmeterpreis

Nicht vergessen: Was ist mit den Abwasserkosten?

Auch bei den Kosten für das Abwasser geht es in Deutschland nicht einheitlich zu. Die Zweckverbände bestimmen auch hier von Gemeinde zu Gemeinde individuell, wie hoch die Kosten pro Kubikmeter Abwasser sind.

Wasserhahn © ahua, stock.adobe.com
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Der Preis fürs sogenannte Schmutzwasser wird jedes Jahr neu festgelegt. Mit den Kosten für das Schmutzwasser werden die Unkosten für die gesamte Infrastruktur, also Rohrleitungen, aber eben auch Kläranlagen auf die Nutzer umgelegt. Die tatsächliche Menge an Schmutzwasser, das in die Rohrleitungen gelangt, wird aber nicht gemessen. Es wird hier einfach die Menge an bezogenem Frischwasser zugrunde gelegt. Auch für Wasser, das zum Beispiel zum Blumen gießen genutzt wird und das nicht ins Abwasser gelangt, wird demnach die Schmutzwassergebühr fällig.

Die Kosten für Schmutzwasser sind deutlich höher als für Frischwasser und belaufen sich schnell auf einige Euro pro Kubikmeter.

Verschiedene Tarifmodelle für Abwassergebühren

Von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden sich nicht nur die Kosten, es gibt auch vollkommen verschiedene Modelle, wie die Kosten berechnet werden.

So setzt sich bei sehr vielen (2016 waren es laut statistischem Bundesamt 63 %) der Abwasserpreis aus dem Schmutzwasser- und dem Niederschlagsentgelt zusammen. Nur rund 10 % zahlen nur die Schmutzwasserkosten. Bei 8 % kommt auch bei den Abwasserkosten noch ein Grundentgelt hinzu (wie es bei Frischwasser bekannt ist). Immerhin 17 % der Einwohner in Deutschland verlangen sowohl Gebühren für Schmutzwasser wie auch für Niederschlagswasser und zusätzlich eine Grundgebühr.

Diese Faktoren beeinflussen die Abwasserkosten
Diese Faktoren beeinflussen die Abwasserkosten
Diese Leistungen werden mit Abwasserentgelten bezahlt
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Gebühren für Niederschlagswasser

Viele zahlen also auch ein Entgelt für das sogenannte Niederschlagswasser. Die Erhebung dieser Gebühr legen die Gemeinden fest. Die Kosten richten sich nach der versiegelten Fläche des jeweiligen Grundstücks (also zum Beispiel die direkt bebaute Fläche oder auch Parkplätze, Außentreppen etc., die versiegelt und nicht Wasser durchlässig sind). Das ist auch nachvollziehbar, denn der Niederschlag, der nicht auf offene Flächen fällt, fließt in die Kanalisation und gelangt nicht ins Grundwasser. In der Kanalisation wiederum entstehen für das Niederschlagswasser eben auch Kosten.

Letztlich müssen die jährlichen Wasserkosten also so berechnet werden:

Jährlichen Wasserkosten = 12 x Grundgebühr + Jahresverbrauch x Kubikmeterpreis + Schmutzwassergebühr (ggf. incl. Grundentgelt und Niederschlagswasser).

Sparmöglichkeiten bei den Wasserkosten

Diese Rechnung oben zeigt, dass es vor allem auf den Jahresverbrauch ankommt, hier kann gespart werden. Die Grundgebühr ist im Allgemeinen unabhängig vom Verbrauch. Da der Verbrauch sozusagen doppelten Einfluss hat auf die Rechnung (bei Trinkwasser und Abwasser), ist hier ein großer Stellhebel zum Sparen. Von den durchschnittlich 127 Litern pro Person und Tag entfällt der größte Teil auf Bad und Toilette. Hier liegt also auch ein großes Potenzial zum Wassersparen.

Durchschnittliche Wassernutzung im Haushalt
Durchschnittliche Wassernutzung im Haushalt
Wasser-Armatur in der Küche © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
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Wasser © 2jenn, stock.adobe.com
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Exkurs: Warmwasserkosten berechnen

Die Berechnung der Kosten, die für warmes Wasser anfallen, ist schon etwas komplexer. Hier müssen einige Faktoren berücksichtigt werden.

  • Wieviel Warmwasser wird pro Person und Tag verbraucht?
  • Der Verbrauch an warmem Wasser ist sehr individuell. Überschlägig kann man von 25 bis 50 Litern pro Tag ausgehen, wobei 25 Liter einen sehr sparsamen Umgang voraussetzen und 50 Liter sehr üppig bemessen sind. Einen Warmwasserverbrauch von 35 Liter pro Person und Tag kann man als durchschnittlich betrachten.

  • Auf welche Temperatur wird das Warmwasser erhitzt?
  • Je nach Höhe der Warmwassertemperatur kann erheblich gespart werden. So können Sie durch das einfach Runterdrehen der Warmwassertemperatur um 5 Grad rund 14 % an Energie für die Erwärmung eingespart werden.

  • Wie wird das Warmwasser erhitzt, also mit welcher Heizung?
  • Natürlich sind die Preise für die Brennstoffe neben dem Verbrauch ganz entscheidend für die Warmwasserkosten. Je effizienter die Heizung funktioniert, umso kostengünstiger wird das Wasser erwärmt.

Beim Sparen der Kosten für Warmwasser gibt es also folgende Stellhebel:

  • Verbrauch von Warmwasser senken
  • Temperatur des warmen Wassers niedriger einstellen
  • Effiziente, sparsame Heizung nutzen
Warmwasser aus der Dusche © eshana_blue, stock.adobe.com
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Wasser sparen im Badezimmer
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Tipps zum Wasser sparen
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Die Warmwasserkosten werden übrigens für Mieter zusammen mit der Heizkostenabrechnung erhoben. Sie müssen allerdings laut Heizkostenverordnung getrennt abgerechnet werden. Der Verbrauch wird mit Wärmezählern gemessen, nur in Ausnahmefällen kann der Verbrauch auch durch den Vermieter berechnet werden.

Fazit

In die Wasserkosten fließt neben den reinen Kosten für den Kubikmeter Wasser auch der sogenannte Grundpreis ein, den jeder Verbraucher an die Versorgungsunternehmen entrichtet. Letztlich gehören zu den Wasserkosten auch die Kosten für das Abwasser, die sogar höher ausfallen als die Frischwasserkosten.

Die Kosten sind in Deutschland nicht einheitlich, sondern unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde. Als Durchschnittspreise für Frischwasser kann man Anfang 2022 von rund 2 Euro ausgehen, während Abwasser um die 4,50 Euro pro Kubikmeter kostet. Die Warmwasserkosten werden über die Heizkosten abgerechnet. Für Mieter werden die Posten in der Nebenkostenabrechnung getrennt aufgeführt.

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