Deutschland galt lange als ein wasserreiches Land, doch seit dem Jahr 2000 hat Deutschland so viel Wasser verloren, wie der gesamte Bodensee umfasst. (Quelle: Global Institute for Water Security). Jedes Jahr sind das etwa 1,25 Milliarden Badewannen-Füllungen.
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Wasserverbrauch sinkt, Warmwasserverbrauch steigt
Und das, obwohl der Wasserverbrauch in Deutschland kontinuierlich sinkt. Was dagegen steigt, ist der Warmwasserverbrauch denn jeder vierte verbrauchte Liter in Deutschland ist im Durchschnitt Warmwasser. Für die Warmwasserbereitung werden ungefähr 14 Prozent des Energieverbrauchs eines Durchschnittshaushalts verwendet. Wer effektiv Wasser spart, spart über die Reduzierung des Warmwasserverbrauchs auch Energie, die zum Erhitzen des Wassers gebraucht wird und senkt dadurch nicht zuletzt die CO2 Emissionen.
Laut Statistischem Bundesamt beläuft sich der tägliche Wasserverbrauch auf durchschnittlich 127 Liter pro Person. Verbraucht man 70 bis 100 Liter Wasser pro Kopf und Tag, zählt man zu den sparsamen Verbrauchern. Bei über 150 Liter pro Tag ist der Verbrauch entschieden zu hoch. Wer wissen möchte, mit welchen Kosten beispielsweise das persönliche Duschverhalten zu Buche schlägt, kann das mit Hilfe eines Rechners der Verbraucherzentrale herausfinden:
- Wassertemperatur 38 °C
- 10 Liter Wasser pro Minute
- Duschfrequenz 7 x pro Woche / Duschdauer 8 Minuten
-> ca.1,38 Euro pro Duschvorgang / 503,52 Euro pro Jahr
Mit einer minimalen Reduzierung der Temperatur auf 37° C, einem Sparduschkopf und einer Duschdauer von 5 Minuten ließen sich bei diesem Beispiel Kosten einsparen:
5 Minuten Duschen kostet nur etwa 50 Cent und verbraucht mit Sparduschkopf 60 Liter Wasser.
Durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Person pro Tag
- Trinkwasser etwa 5 Liter
- Duschen und Körperpflege 20 bis 80 Liter
- Kochen 3 Liter
- Geschirr spülen 7 Liter
- Wäsche waschen 15 Liter
- Putzen, Autopflege und Garten 8 Liter
Wasser sparen im Haushalt ist im Badezimmer, in der Küche und auch im Garten schon ohne viel Aufwand möglich. Fest steht, dass ein überlegter und maßvoller Umgang mit Wasser auf lange Sicht betrachtet, den größten Effekt hat. Welche Maßnahmen zum Einsparen von Wasser in Frage kommen und ohne nennenswerten Komfortverlust in den Alltag integrierbar sind, entscheidet jeder selbst. Es ist jedoch überraschend, dass viele Tipps zum Wasser sparen, meist keine großen Einschränkungen bedeuten.
Im Badezimmer wird durchschnittlich das meiste Wasser verbraucht. Bereits wenige Sparmaßnahmen reduzieren Energie- und Wasserkosten und werden rasch zur Gewohnheit.
- Duschen Sie öfter statt zu Baden. Ein ausgiebiges Vollbad bei einer durchschnittlichen Wannengröße verbraucht etwa 140 Liter Wasser, beim Duschen sind es im Schnitt nur etwa 15 Liter Wasser pro Minute, also 75 Liter bei fünf Minuten Duschzeit. Mit einem Sparduschkopf reduziert sich der Verbrauch auf ca. 10 Liter/min.
- Schon die Reduzierung der Duschzeit um eine Minute und die Reduzierung der Temperatur um ein Grad bringt langfristig deutliche Einsparungen an Wasser und Energie
- beim Händewasche während des Einseifens das Wasser abzudrehen, spart bis zu 15 Liter Wasser
- dasselbe gilt für das Zähneputzen
- Einhandmischer lassen sich – im Gegensatz zu Mischbatterien – besser auf die gewünschte Temperatur einstellen und müssen nicht jedes Mal neu gemischt werden.
- Wassermengenregler (Perlatoren) in den Armaturen optimieren den Wasserstrahl durch Beimischung von Luft und können den Wasserverbrauch nahezu unmerklich um die Hälfte reduzieren. Vergleichbar funktionieren auch die im Handel erhältlichen Sparduschköpfe. Spar-Mischdüsen reduzieren den Wasserdurchfluss von durchschnittlich 15 Litern auf unter 8 Litern pro Minute.
Wasser sparen: Bad
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Durchflussbegrenzer in Armaturen, Einhebel- und thermostatische Mischbatterien, sowie Sparduschköpfe eignen sich für hydraulische Durchlauferhitzer häufig nicht.
Elektronischen oder vollelektronische Durchlauferhitzer arbeiten deutlich effizienter als hydraulische Modelle und funktionieren besser zusammen mit Spar-Zubehör.
- Spartaste für Toilettenspülung (5 statt 9 Liter pro Spülung)
- Dichtungen und Dämmung prüfen / Kalk entfernen / tropfende Wasserhähne abdichten
- Nachlaufende Toilettenspülung reparieren
- Warmwasserspeicher dämmen
- In einer zentralen Heizanlage muss die Wassertemperatur nicht mehr als 60 ° C betragen. Das erfüllt die Mindesttemperatur für den Schutz vor Legionellen.
- Bei dezentralen Lösungen wie Durchlauferhitzern genügen niedrigere Temperaturen, beispielsweise 45° C an der Küchenspüle und zum Duschen ungefähr 38°
- Wenn Sie Kleinspeicher nur dann einschalten, wenn Sie heißes Wasser benötigen, müssen Sie zwar ein paar Minuten warten, bis das Wasser erhitzt ist, sparen aber viel Energie.
- Passen Sie die Schaltung der Zirkulationspumpe mit einer Zeitschaltuhr dem individuellen Tagesablauf an.
Wäsche waschen und Geschirrspülen verbraucht rund 20 Prozent des Gesamtwasser-verbrauchs im Haushalt. Wichtig ist daher die Energieeffizienz der verwendeten Geräte. Oft lohnt der Austausch alter Geräte, da sie deutlich weniger Energie verbrauchen und mit Eco-Programmen und Mengensensoren das Wassersparen erleichtern.
2021 wurde ein neues Energielabel für Waschmaschinen, Kühlschränke oder Fernseher eingeführt: Es reicht von A bis G – die Label A+ bis A+++ gibt es nicht mehr.
- Grundsätzlich sind gut gefüllte Geräte, um einiges sparsamer als wenn per Hand gespült wird. Moderne Spülmaschinen kommen beispielsweise bereits mit wenigen Litern Wasser aus und verbrauchen dadurch weniger, als wenn Sie Ihr Geschirr per Hand spülen.
- Vorspülen ist, wie viele meinen, nicht erforderlich
- Weitere Einsparpotenziale gibt es mit sogenannten Sparprogrammen
- Vermeiden Sie Abspülen unter fließendem Wasser
- Das gilt auch für Obst und Gemüse
- Restwasser vom Gemüsewaschen zum Gießen verwenden
- Waschmaschine immer gut füllen
- Auch bei niedrigen Temperaturen erzielen moderne Waschmittel perfekte Ergebnisse
TIPP
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Im Garten sorgt in manchen Jahren der Regen für eine natürliche Bewässerung. Werden die Sommer jedoch immer regenärmer, ist Wassersparen angesagt. Dafür gibt es hilfreiche Tipps:
- längeres Gras gibt mehr Schatten und der Rasen trocknet weniger aus
- Beete die mit Grasschnitt, Rindenmulch oder Kompost bedeckt werden, halten die Feuchtigkeit und als positiver Nebeneffekt wird auch das Unkraut reduziert
- Regenwasser ist optimal zu Gießen. Regentonnen gibt es in jeder Größe und passend für jeden Garten und Bedarf. Kleinere Modelle fassen zwischen 200 und 300 Liter Wasser und wer ausreichend Platz und Bedarf hat nimmt ein größeres Modell mit 500 Litern oder mehr. Das Wasser sollte nicht wochenlang ungenutzt im Fass stehen und Brutstätte für Stechmücken werden. Praktisch sind Regentonnen mit einem Ausguss, wo man das Wasser unkompliziert abzapfen kann. Inzwischen werden auch Wasserspeicher für den Balkon angeboten. Diese sind sehr viel platzsparender als die großen Regentonnen, fassen aber dennoch genügend Wasser für einige Gießkannenfüllungen.
- Wer eine Zisterne als Wasserreservoir nutzen möchte, muss tief graben und mehr Kosten einkalkulieren. Allerdings fassen unterirdische Tanks bis zu 4.000 Liter Regenwasser und haben direkten Anschluss an das Regenfallrohr. Mit Hilfe einer elektrischen Tauchpumpe kann das Wasser nach oben befördert werden.
- Regenwasser ist auch für die Toilettenspülung völlig ausreichend. Auch wenn es keine Lebensmittelqualität aufweisen muss, sollte es dennoch weitgehend sauber sein, um die Leitungen nicht zu verschmutzen. Regenwasser darf nicht mit Trinkwasser gemeinsam in die öffentliche Abwasserverrohrung gelangen. Eine Zisterne, die auch für die Toilettenspülung genutzt werden soll, muss deshalb mit einem filternden Aufbereitungssystem versehen und mit einem eigenen Leitungssystem an das Haus angebunden werden. Damit das Regenwasser nicht mit dem Trinkwassersystem des Hauses und der öffentlichen Trinkwasserableitung in Berührung kommt, müssen eigene Leitungen für die Toilettenspülung verlegt werden. Hierbei sind die Vorschriften der DIN 1989-1 zu beachten.
- Sparpotential bietet auch das Anschließen der Waschmaschine, die mit dem aufbereiteten Zisternenwasser auch bestens arbeiten kann.
- Hochdruckreiniger verbrauchen, je nach Modell, durchschnittlich 500 Liter Wasser in der Stunde. Da reicht oftmals auch das Reinigen auch mit Eimer und Bürste.
Zwar liegt Deutschland hinter vielen Ländern, dennoch ist der Wert höher, wenn der virtuelle Verbrauch von Wasser in Betracht gezogen wird. Virtuelles Wasser zeigt an, wie viel Wasser für die Herstellung von Produkten und Gütern benötigt wurde. Laut Umweltbundesamt benötigt Deutschland mehr Wasser im Ausland, um den Bedarf an Kleidung und Ernährung zu decken, als aus dem Inland zu beziehen ist.
Vor diesem Hintergrund lohnt es sich seinen Konsum zu hinterfragen. So werden für den Anbau von einem Kilogramm Bananen im Schnitt 790 Liter Wasser benötigt, für ein Kilogramm Rindfleisch sind es über 15.000 Liter und die Produktion einer Jeans verbraucht im Durchschnitt 7.000 Liter Wasser. So steigt der Wasserverbrauch pro Kopf und Tag auf etwa 4.000 bis 5.000 Liter an. (Quelle: Umweltbundesamt)
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