Alternative zur Photovoltaik: Solarthermie – Wärme statt Strom erzeugen
Solarthermie Dach © Eberhard Ruder, fotolia.com
In Anbetracht der langsam auslaufenden Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen muss auch darüber nachgedacht werden, ob die Stromerzeugung mit Modulen der sinnvollste beziehungsweise der einzig sinnvolle Weg ist, Sonnenenergie zu nutzen.
Der Stromverbrauch ist in Deutschland in den letzen Jahren trotz neuer energieeffizienter Haushaltsgeräte zwar auf 20 Prozent des Endenergieverbrauchs gestiegen, was auf die immer noch weiter wachsende Zahl der Unterhaltungs- und Telekommunikationselektronik sowie auf die Versorgung von mehr Haushalten mit Haushaltstechnik zurückzuführen ist. Dennoch ist die Wärmeerzeugung für die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie verantwortlich. Ein Verhältnis, dass sich auch in den kommenden Jahren nicht wesentlich ändern dürfte. Eine Alternative zur Photovoltaik ist daher die Solarthermie, die für die Bereitung von Warmwasser als auch zur Unterstützung der Raumheizung verwendet werden kann.
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Förderung durch die BAFA für Solarthermie
Die Investition in Solarthermie wird ebenfalls vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert, sowohl für Privatpersonen als auch für Kommunen und Unternehmen. Die Förderung gilt für Bestandsbauten, bei denen bereits vor 2009 eine Heizanlage installiert war, kann aber im Bereich der Innovationsförderung auch bei Neubauten gefördert werden und gilt für Raumheizung, Warmwasserbereitung, Kälteerzeugung als auch bei Einspeisung in ein Wärmenetz. Je nach Antragsteller kann es notwendig sein, den Antrag auf Förderung VOR der Installation einzureichen, dies trifft zum Beispiel auf kleine oder mittlere Unternehmen sowie Land- und Forstwirte zu. Genauere Information hierzu gibt es auf der Homepage der BAFA.
Kommunales Beispiel: Ein Dorf investiert in Solarthermieheizwerk
Ein Beispiel für die kommunale Nutzung eines Solarthermieheizwerks ist im Süden Deutschlands zu finden, in Büsingen im Landkreis Konstanz. Da Büsingen eine deutsche, in der Schweiz gelegene Enklave ist, gelten in Wirtschaftsfragen schweizerische Gesetze, und in der Schweiz gibt es keine Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen. Darum haben sich die Bürger stattdessen für die Investition in solarthermische Fernwärme entschieden.
Konkret bedeutet dies, dass ein Drittel aller Haushalte des Ortes an ein Wärmenetz angeschlossen ist, das sie mit Wärme aus einem Heizkraftwerk am Ortsrand versorgt. Im Winter wird das Heizwerk mit Hackschnitzeln befeuert, im Sommer kommt die Energie aus den Kollektoren der Solarthermieanlage. Das Heizungswasser wird dabei direkt, ohne Einsatz eines Wärmetauschers erwärmt. Das erwärmte Wasser wird dann in zwei große Speichertanks geleitet, wobei die Anlage aufgrund der guten Isolation auch im Winter noch einen Beitrag zur Wärmelieferung leistet. In Zahlen ausgedrückt werden in Büsingen 15 Prozent der jährlich benötigten Wärmeenergie durch die Solarthermieanlage geleistet. Weitere Informationen zum Solarthermieheizwerk in Büsingen finden sich in einem Artikel der Zeit.