Heizungsanlage im Frühling und Sommer optimieren
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Viele Menschen möchten derzeit am liebsten gar nicht daran denken, dass der nächste Winter kommt. Verständlich, dass sich die meisten bei der diesjährigen lang anhaltenden Kälteperiode nur noch Wärme und Sonne wünschen und am die Gedanken an den kommenden Winter am liebsten weit wegschieben möchten. Dennoch: Wer jetzt seine Heizung optimiert, kann in der nächsten Heizperiode richtig Geld sparen.
Denn nach der Kälteperiode im Frühjahr bzw. Sommer, wenn die Heizungsanlage abgeschaltet ist, ist es wesentlich leichter, Veränderungen und Optimierungen vorzunehmen. So wäre jetzt zum Beispiel der ideale Zeitpunkt, um die Heizungsanlage warten zu lassen und im Rahmen dieser Wartung auch einen hydraulischen Abgleich durchzuführen.
Spätestens, wenn die die Heizkörper anfangen zu gluckern und Strömungsgeräusche zu hören sind, sollte man die Heizkörper überprüfen lassen. Auch unterschiedliche Temperaturen innerhalb eines Heizkörpers deutet darauf hin, dass eine Wartung und ein hydraulischer Abgleich nötig sind. Die Überprüfung wird vor allem dann nötig, wenn man die Heizkörper entlüftet hat, also überschüssige Luft aus den Heizkörpern abgelassen wird.
Was bedeutet „hydraulischer Abgleich“?
Hydraulischer Abgleich heißt, dass die Heizkörper neu eingestellt und dadurch die Druckverhältnisse im Heizungssystems ausgeglichen werden. Hierbei werden die einzelnen Bestandteile der Heizungsanlage überprüft und richtig eingestellt – von den Ventilen bis zum Heizkessel. Der Handwerker überprüft die Vorlauftemperatur sowie die Menge des Heizungswasser und füllt es gegebenenfalls auf. Die Wassermenge wird individuell angepasst, je nachdem, welcher Heizbedarf im jeweiligen Haus besteht. Der Handwerker schaut sich detailliert an, welche Menge an Heizwasser für jeden Heizkörper benötigt wird und stellt sicher, dass nur die gewünschte Menge an Wärme transportiert wird.
Auch auf die richtige Geschwindigkeit des Wassers kommt es an. Denn nur wenn das Wasser langsam genug durch die Heizungsrohre strömt, kann es abkühlen, beschreibt Umweltjournal.de. Das ist wichtig, denn je kühler das Wasser von den Heizkörpern in den Kessel zurückfließt, „desto besser kühlt es dort die heißen Abgase und fördert den energiesparenden Brennwerteffekt“, heißt es auf dessen Website.
Einmal pro Jahr Heizung warten lassen
Nur so kann die Wärme ungehindert in die Räume ausströmen. Hausbesitzer sollten ihre Heizungsanlage daher einmal pro Jahr warten lassen, denn nur 85 Prozent der Heizungen sind richtig eingestellt. Das hat das das gemeinnützige Beratungsportal co2online herausgefunden. So wird unnötig Energie und Geld verschwendet. Würden alle Anlagen flächendeckend korrekt eingestellt werden, könnten jährlich Energiekosten von rund 1,6 Milliarden Euro gespart werden.
Die Heizungsanlage kann dadurch optimal arbeiten, wodurch der Energieverbrauch sinkt. Hauseigentümer finden Handwerker, die einen hydraulischen Abgleich vornehmen können, übrigens über unsere Heizungs-Fachbetriebssuche.
Bis zu 110 Euro Ersparnis jährlich
Der hydraulische Abgleich sei demnach ein „Geheimtipp, mit dem sich Hauseigentümer für die kommende Heizsaison wappnen“, sagt Geschäftsführerin Tanja Loitz. Rund 110 Euro kann man in einem Einfamilienhaus jährlich an Heizkosten sparen, wenn die Anlage gut eingestellt ist. Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich können variieren. Sie hängen von Alter und Zustand der Heizungsanlage ab. Meist liegen die Kosten zwischen 400 und 1.000 Euro.
Eine weitere Sparmöglichkeit bietet der Einbau einer neuen und effizienten Heizungspumpe, die eine zusätzliche Ersparnis von bis zu 100 Euro bringen kann. Alte Umwälzpumpen verbrauchen jährlich nämlich bis zu 800 Kilowattstunden, während moderne Modelle nur bis zu 150 Kilowattstunden benötigen. Ein weiterer Vorteil: Sie schalten sich nur dann ein, wenn sie wirklich gebraucht werden, also während der Heizperiode. Alte Pumpen laufen dagegen ohne Unterlass.
Strengere EU-Richtlinien für Umwälzpumpen seit 2013
Seit Anfang 2013 haben sich die EU-Anforderungen an die Energieeffizienz von Umwälzpumpen im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie erhöht. Seitdem misst der so genannte Energie-Effizienz-Index (EEI) den Stromverbrauch. Er löst das bisher angewendete Energie-Effizienz-Label A bis G ab. Der EEI darf maximal bei 0,27 liegen. Die erste Konsequenz: Seitdem die neue Richtlinie in Kraft ist, dürfen 90 Prozent der bislang erhältlichen Pumpen nicht mehr verkauft werden, weil sie allesamt über dem Richtwert lagen. Wer eine neue Pumpe kauft, sollte daher unbedingt auf die Angaben zum EEI achten.