Öko-Contracting

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Heizkosten sparen © Digitalpress, fotolia.com
Öko-Contracting © Digitalpress, fotolia.com

Seit Einführung des Öko-Contracting sind Erneuerbare Energien nicht mehr dem möglichst ausreichend dicken Geldbeutel des Eigenheimbesitzers, bzw. dem Wohlwollen der finanzierenden Banken vorbehalten. Durch das Öko-Contracting kommen auch diejenigen in den Genuss sauberer, umweltfreundlicher Wärmeenergie, die sich Alternativen zum bestehenden oder veralteten Heizmodell unter normalen Umständen nicht leisten könnten. Auch Vermieter, die die Heizungssanierung, bedingt durch die damit verbundenen hohen Kosten, möglichst lange hinauszögern, bietet das Öko-Contracting nicht nur neue Perspektiven, sondern gibt auch Anreize, möglichst rasch mit der Sanierung zu beginnen. Doch was ist dieses geheimnisvolle Öko-Contracting überhaupt und wie funktioniert es?

Aktuelle Situation in Deutschland

Ein Blick auf die Statistik der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (Geea) genügt, um zu erkennen, dass die meisten Altgebäude, die hierzulande vor dem Jahr 1979 erbaut wurden, keine Dämmung besitzen. Bei 20 Prozent reicht die vorhandene Dämmung nicht aus und nur 10 Prozent entsprechen dem modernen Dämmstandard. Nicht weniger rosig sieht es bei den Heizsystemen aus. Ende 2011 waren 13 Millionen Heizungen der 18 Millionen Bestandsanlagen veraltet. Alarmierende Zahlen, die die Regierung dazu veranlasst haben, endlich helfend einzugreifen. Seit Oktober 2012 gibt es das so genannte „Öko-Contracting“ im Rahmen des Marktanreizprogramms. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) unterstützt damit das neue „Leasingverfahren“ für regenerative Heizungsanlagen.

Das Prinzip des Öko-Contractings

Öko-Contracting ist so einfach, wie das Mieten eines Autos – das Prinzip ist ähnlich. Beim Öko-Contracting wird von einem Energiedienstleister eine Öko-Heizung im Haus des Kunden errichtet. Der Energiedienstleister sorgt aber nicht nur für den Einbau, sondern ist auch für alle anfallenden Wartungsarbeiten und die Versicherung der neuen Heizung verantwortlich. Hierfür zahlt der Kunde über einen festgelegten Jahreszeitraum, in der Regel 10 bis 15 Jahre, einen bestimmten „Mietzins“ für seine neue Ökoheizung. Somit spart der Kunde nicht nur die hohen Einbaukosten, sondern hat auch durch anfallende Wartung und eventuelle Reparaturen keine finanziellen Verpflichtungen, außerdem spart er durch die effiziente Heiztechnik Energiekosten und spart CO2. Für den Dienstleister, der die Heizung einbaut und wartet, gibt es als Anreiz für jede neue Ökoheizung einen Investitionszuschuss von der Bafa. Für Biomasseanlagen, Wärmepumpen und Gras-Brennwertherme mit solarer Unterstützung gibt es Zuschüsse zwischen 2.000 und 3.300 Euro.

Attraktive Idee auch für Vermieter

Nicht nur für das selbstgenutzte Eigenheim ist das Öko-Contracting eine attraktive Lösung, um das veraltete Heizsystem zu erneuern. Auch oder besonders für Vermieter bietet das Leasen der neuen Heizung deutliche Vorteile. Oft wird die Anschaffung einer neuen Heizung lange hinausgezögert, weil Vermieter die hohen Kosten für die neue Heiztechnik scheuen. Immerhin lassen sich solche Investitionen meist nur auf lange Sicht refinanzieren, was die Rendite schmälert. Mit dem Öko-Contracting-Modell entfallen lange Refinanzierungszeiträume und lassen auch die Mieter durch günstigere Heizkosten von der neuen Öko-Heizung profitieren. Nicht zuletzt kommt das Heizungs-Leasing der Umwelt zugute, da jede Menge CO2 eingespart wird und die ehrgeizigen Ziele, den Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmemarkt zu steigern, in greifbare Nähe rücken.

Informationen zum Öko-Contracting

Verband für WärmelieferungBAFA Pressemeldung: Ohne Investitionskosten zur neuen Ökoheizung

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