Machen Nullemissionshäuser Heizungen bald überflüssig

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Machen Nullemissionshäuser Heizungen bald überflüssig?

Solaranlage © M. Schuckart, stock.adobe.com
Nullemissionshäuser planen © M. Schuckart, stock.adobe.com

Es gibt Häuser, die brauchen keine Heizung. Auch nicht im Winter. Das erspart den Besitzern in erster Linie viel Geld, doch wie funktioniert die neue Technologie und für wen eignet sie sich?

So genannte Nullemissionshäuser arbeiten wesentlich effizienter als dies bei Passivhäusern aktuell der Fall ist. Hier wird nicht nur ausreichend gedämmt, es findet ein neues Belüftungssystem Einzug. Das arbeitet mit Wärmerückgewinnung und nutzt dafür die Luft aus dem Garten. Das Kernstück der gesamten Klimatechnik verbirgt sich im Keller der Häuser. Hier wird eine Lüftungszentrale installiert, die mit einem Wärmetauscher ausgerüstet ist. Unterirdisch befindet sich ein Kanal, über den Luft von draußen angesaugt wird und das entweder vorwärmt im Winter oder vor kühlt im Sommer. Quasi Heizung und Klimaanlage in einem. Der Luftaustausch macht es unnötig, Heizkörper zu installieren. Lediglich im Bad ist dies zusätzlich zu empfehlen. Ergänzend zu der Klimatechnik gibt es zudem ein Blockheizkraftwerk, sowie eine Solaranlage auf dem Dach.

Günstig klimaneutral wohnen

Was erst einmal sehr kostspielig klingt, soll für künftige Bauherren allerdings überraschend erschwinglich werden. Das jedenfalls verspricht die Architektin Iris Oelschläger, die ein solches Neubauprojekt dieser Tage in Berlin realisiert. Demnach lägen die Baukosten bei etwas 2500 Euro den Quadratmeter und damit nicht viel höher als dies beim Bau von „normalen“ Häusern der Fall ist. Was als großer Sparvorteil ins Gewicht fällt ist der Punkt der Nebenkosten. Pro Jahr sollen so lediglich 300 Euro für Warmwasser und Heizung bezahlt werden müssen und das bei Wohnungen in einer Größenordnung von bis zu 100 Quadratmetern. Verschwindend wenig und zudem sehr gut für die Umwelt. Darauf verweist auch der Umwelt-Staatssekretär der SPD Christian Gaebler in einem Interview: „Die Architekten und Bauherren haben bewiesen, dass energieeffizientes Bauen nicht teuer sein muss und letztendlich für die Bewohnerinnen und Bewohner, durch niedrige Energiekosten, und für uns alle, durch die Klimaneutralität, Vorteile bringt.“

Berlin bildet die Vorhut

Wer schon erkunden möchte, wie sich energiesparendes Wohnen der Zukunft anfühlt, der kann dies an der Boyenstraße 34 in Berlin Mitte entdecken, denn dort werden derzeit Nullemissionswohnungen errichtet. Dabei kommen neben dreifach verglasten Fenstern, Zellulose-gedämmten Holzfertigteilelemente zum Einsatz, welche auf ein Gerüst aus Holz und Stahl angebracht werden. Somit soll die Wärme in den Wohnungen bleiben. 21 sollen es werden und damit ist ein großer Schritt für die Hauptstadt getan, denn der Senat gibt in seinem Beschluss längst die Laufrichtung vor. Bis zum Jahr 2050 soll die Stadt klimaneutral werden und somit der Ausstoß des schädlichen Kohlendioxids (kurz CO2) erheblich reduziert werden. Ein wichtiger Schritt zur Energiewende, auch wenn diese sich langsam vollziehen wird. Die ersten Mieter können bereits ab Juni erkunden, wie günstig klimaneutrales Wohnen ist. Viele private Bauherren sollen bald folgen und ihre Häuser zu Nullemissionshäusern machen.

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