Infrarot-Wandheizungen eine sinnvolle Alternative

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Sind Infrarot-Wandheizungen eine Alternative zur konventionellen Heizung?

Infrarotheizung
Infrarotheizung © Artur Synenko, fotolia.com

Ältere Heizungssysteme sollten im Zuge von energetischen Sanierungsmaßnahmen dringend generalüberholt werden und das kann schnell ins Geld gehen. Außerdem haben Heizkörper oft den entscheidenden Nachteil, die Umgebung nicht gleichmäßig aufzuheizen. Dazu kommt das Problem, dass viel Wärme quasi ungenutzt wieder verloren geht. Die Wärme steigt nämlich in der Regel auf bis zur Zimmerdecke und wird dort über die Wände zum Boden zurück geleitet. Für den Hausbesitzer hat das zur Folge, dass ihm die Wärme unbehaglich erscheint, denn diese ist nicht gleichmäßig und wird in Bodennähe auch deutlich kühler. Infrarotheizungen haben diesen Nachteil nicht. Sie erwärmen nicht die Umgebungsluft, sondern die Körper darin. Daraus ergibt sich eine konstant bleibende Temperatur im kompletten Raum. Selbst die Luftfeuchtigkeit bleibt gleich, also gibt es keine Kältezonen mehr. Ob die von Herstellerseite versprochenen Energieeffizienz tatsächlich in der Praxis erreicht werden kann ist allerdings fraglich.

Auf die Konstruktion kommt es an

Die Wirkungsweise von Infrarotheizungen liegt in der speziellen Konstruktion. An die Wand kommen so genannte FCN-Wandelemente. Darin integriert befindet sich eine Heizfolie, welche sehr flach und leicht ist. Diese dient der Wärmerzeugung und wird durch eine Putzschicht am Wandelement gehalten. Carbonfasern übernehmen die Aufgabe, den Strom in Wärme umzuleiten. Auf diese Weise können auch größere Räume optimal mit Wärme versorgt werden. Mittels eines Schalters lässt sich der Temperaturfühler individuell hoch und runter regeln. Das komplette System ist ab rund 1.500 Euro im Handel zu haben und wird von unterschiedlichen Firmen angeboten, die auch die Installation übernehmen.

Hier noch einmal die Produkteigenschaften aus Herstellersicht im Überblick:

  • 1. Langlebig und sicher
    Die Heizelemente aus hochwertigem Carbon haben eine Lebensdauer von rund 50 Jahren und gelten deshalb als besonders langlebig. Zudem sind sie unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Wasser und können nicht zerbersten, was sie sehr sicher macht.
  • 2. Schnelle Aufwärmgeschwindigkeit
    Die Wärmeumwandlung funktioniert so effektiv wie bei keinem anderen Heizsystem. Die flache Heizplatte mit dem einstellbaren Parametern heizt sich binnen fünf Minuten auf und verströmt angenehme Wärme.
  • 3. Positive Effekte auf die Gesundheit
    Das ausstrahlende Infrarotlicht heizt nicht nur den Raum auf, es hat auch einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden, den selbst Mediziner längst nachweisen können. Speziell bei Verspannungen und vorhandenen Krankheiten kann sich Infrarotlicht lindernd auswirken und schützt nicht nur das Immunsystem als solches, sondern verbessert auch den Stoffwechsel.
  • 4. Wirtschaftlich und einfach zu installieren
    Die Installation kann selbst von Laien durchgeführt werden und die laufenden Stromkosten bleiben zudem gering. Sie liegen bei vollem Betrieb halb so hoch wie die einer konventionellen Konvektorheizung und deutlich unter dem Verbrauch gängiger Klimaanlagen.
  • 5. Anpassungsfähig
    Infrarot-Wandheizungen heizen nicht nur Räume schnell und effizient, sie können auch außerhalb des Hauses verwendet werden.

Doch was ist mit dem kleinen Preis?

Eine Studie der Hochschule für Technik und Architektur in Luzern aus dem Jahr 2011 hat die konkret die Energieeffizienz von Infrarotheizungen im Vergleich zu Wärmepumpenheizungen vergleichen und kommt zu dem Ergebnis, dass konventionelle Heizsysteme „bezogen auf die Systemgrenze Raum (Nutzenergie) einen praktisch identischen oder marginal größeren Energieverbrauch aufweisen“ als Infrarotheizungen. Die viel gelobten Vorteile in preislicher Hinsicht konnten also nicht bestätigt werden. Darüber hinaus hat beispielsweise eine Wärmepumpenheizung mit Hilfsenergie „etwa einen 60 Prozent tieferen Energiebedarf“, weist also insgesamt „eine wesentlich bessere Primärenergiebilanz aus.“ Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass „ohne Systemgrenzen und mit den eingerechneten Primärenergiefaktoren die Differenz nochmals grösser ist und sogar eine Heizung mit nicht erneuerbaren Brennstoffen weist eine eine bessere Primärenergiebilanz auf als die IR-Strahlungsheizung.” (Bericht Vergleich Energieeffizienz: Infrarot-Heizung vs. Wärmepumpen-Heizung, Hochschule Luzern)

Fazit

Alles in allem sind Infrarot-Wandheizungen hinsichtlich der Erstanschaffung eine günstige und Alternative zu Gas- oder Brennwertheizungen, allerdings ergeben sich Bedenken bezüglich der Energieeffizienz bzw. der laufenden Kosten. Die wohl auch in Zukunft steigenden Stromkosten sind ebenfalls zu bedenken. Der Betrieb mit Niedervolttechnik ist ungefährlich und verursacht keine Brennstoffe in der Luft. Das gilt selbst dann, wenn die Heizung einmal beschädigt werden sollte zum Beispiel durch spielende Kinder, tobende Haustiere oder übereifrige Handwerker. Trotzdem sind aus energetischer Hinsicht wohl heute bessere Heizsysteme auf dem Markt zu finden. Zwar ist der Anschaffungspreis einer Pelletheizung, Gas-Brennwertheizung oder einer Wärmepumpe weit höher, doch auf lange Sicht gesehen kann sich die Investition durchaus rechnen.

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