Ab wann sollte man heizen?

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Angesichts der hohen Gas- und Ölpreise überlegen viele Hausbesitzer und Mieter, wie sie ihre Heizkosten senken können. Soll man schon im Spätsommer die Heizung einschalten? Kann man an milden Wintertagen aufs Heizen verzichten? Lesen Sie in unserem Artikel, welche Faktoren bei dieser Entscheidung eine Rolle spielen.

Was ist die Heizgrenztemperatur?

Die Heizgrenztemperatur bezeichnet die Außentemperatur, bei der die Heizung anspringen muss. In Deutschland nimmt man als Richtwert 15 Grad an.

Gesetzlich festgelegt ist die Heizgrenztemperatur nicht. Dennoch gibt es Gerichtsurteile, nachdem zwischen sechs und dreiundzwanzig Uhr in der ganzen Wohnung mindestens 20 Grad und nachts mindestens 18 Grad herrschen müssen.

Das bedeutet nicht zwingend, dass der Vermieter an einem kühlen Junitag die Heizungsanlage einschalten muss. Er muss jedoch während der Heizperiode gewährleisten, dass in allen Räumen die oben genannten Temperaturen eingehalten werden. Dabei geht die Heizperiode in der Regel vom ersten Oktober bis Ende April. Im Mietvertrag dürfen Vermieter eine längere, aber keine kürzere Heizperiode vereinbaren.

Auch außerhalb der Heizsaison muss die Heizung funktionieren, wenn die Temperatur an einem Tag unter 16 Grad oder an zwei darauffolgenden Tagen unter 18 Grad fällt.

Die Heizgrenztemperatur ist abhängig von der Dämmung
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HinweisKommt der Vermieter seine Pflichten nicht nach, ist nach einer schriftlichen Abmahnung eine Mietminderung von bis zu 40 Prozent meist gerechtfertigt. Dies gilt jedoch nicht, wenn eine defekte Heizungsanlage ein paar Tage ausfällt und er sich rasch um eine Reparatur bemüht. Wiederum hat der Mieter die Pflicht, die Räume zu heizen, damit keine Schäden an der Bausubstanz entstehen.
Heizung: Pflichten von Mietern und Vermietern
Heizung: Pflichten von Mietern und Vermietern

Welche Rolle spielt das Gebäude?

Die untenstehende Tabelle zeigt sowohl der Wärmebedarf (Leistung) pro Quadratmeter als auch die Heizgrenztemperaturen für verschiedene Bauweisen an. Dabei fällt der große Unterschied zwischen älteren und modernen Gebäuden auf. Vor allem Fenster mit einer Einfachverglasung sowie ungedämmte Fassaden und Dächer führen dazu, dass viel Wärme verloren geht und der Energiebedarf sich erhöht.

 

Jährlicher Wärmebedarf

Heizgrenztemperatur

Unsanierter Altbau

200-120 W/m2

15-17 °C

Sanierter Altbau

100-60 W/m2

14-16 °C

Niedrigenergiehaus (EnEV-Haus)

60-40 W/m2

12-15 °C

KfW 55 Haus

50-30 W/m2

11-14 °C

Passivhaus

Max. 10 W/m2

< 10 °C

Energieausweis © Alexander Raths, stock.adobe.com

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Welche Temperatur sollte man in welchen Räumen anstreben?

Die Wohlfühltemperatur ist bei jedem Menschen unterschiedlich, dennoch gelten allgemeine Empfehlungen. Sind Räume im Winter dauerhaft zu kalt, droht Schimmel. Ist die Heizung dagegen zu hoch eingestellt, sind trockene Schleimhäute die Folge, die wiederum Erkältungen und Kopfschmerzen begünstigen.

Die Wohlfühltemperatur ist unterschiedlich
Die Wohlfühltemperatur ist unterschiedlich

Folgende Temperaturen sollten Sie in Ihren eigenen vier Wänden anstreben:

  • Im Wohnzimmer sind 20 bis 22 Grad und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent ideal. Auch im Büro fühlen sich bei dieser Temperatur die meisten Menschen wohl.
  • Im Bad sollten Sie 22 bis 23 Grad einstellen, um nach dem Duschen nicht zu frieren.
  • In der Küche setzen Herd und Backofen genug Wärme frei. Aus diesem Grund reicht es, wenn die Heizung auf Stufe 3 (zirka 20 Grad) eingestellt ist.
  • Das Schlafzimmer sollte mit 16 bis 19 Grad kühler als die restlichen Räume sein, damit der Schlaf erholsam ist.
  • Eine Ausnahme bildet das Kinderzimmer. Da Kinder ihre Körpertemperatur schlechter als Erwachsene halten können, sollte es hier mindestens 22 Grad warm sein.
Nicht jeder Raum benötigt die gleichen Temperaturen
Nicht jeder Raum benötigt die gleichen Temperaturen

Soll ich im Frühling und im Herbst heizen?

Ab April beziehungsweise ab Ende September bis Ende Oktober erreichen die Tagestemperaturen oft 20 Grad. Die Nächte bleiben oder werden jedoch kalt, zum Teil sinkt das Thermometer unter 10 Grad. Wer die Heizung komplett ausschaltet, lässt die Räume zu stark abkühlen. Bibbern Sie am nächsten Morgen, braucht die Heizung lange, um den Temperatursturz zu kompensieren.

Viel besser ist es, die Heizung auf die niedrigste oder zweitniedrigste Stufe zu stellen (entspricht 12 beziehungsweise 16 Grad). Tagsüber nutzen Sie die Kraft der Sonne, indem Sie die Vorhänge aufziehen und den Strahlen die Zimmer aufwärmen lassen. Ziehen Sie sie abends wieder zu, bleibt die Wärme im Raum.

Der Herbst kommt © M. Schuppich, stock.adobe.com
An kalten Herbstnächsten sollte die Heizung nicht aus sein, selbst wenn die Tage noch warm sind © M. Schuppich, stock.adobe.com

Heizkosten: Wie kann ich clever sparen?

Millionen Mieter in Deutschland haben keinen Einfluss auf mögliche Dämmmaßnahmen oder auf die Heizungsart. Dennoch können auch sie mit einfachen Maßnahmen Ihre Heizkosten senken, ohne dass es ungemütlich wird:

  • Stoßlüften ist viel effizienter als gekippte Fenster. Im Winter reichen fünf Minuten statt einer Stunde, um die Luft im ganzen Raum auszutauschen. Noch besser ist querlüften, da der Luftaustausch wegen des Durchzugs noch schneller vorangeht.
  • Stellen Sie die Heizkörper nicht mit Möbeln oder Vorhängen zu.
  • Dämmen Sie Rollladenkästen und Heizungsrohre, um Wärmeverluste zu minimieren.
  • 24 Grad im Wohnzimmer müssen nicht sein. Ein Grad weniger bedeutet schon sechs Prozent weniger Heizkosten.
Die Heizperiode geht los © Tamara, stock.adobe.com
Heizperiode: Wann muss die Heizung laufen?

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