Zentrale Warmwasserbereitung: Immer warmes Wasser durch eine Zirkulationsleitung
Zentrale Warmwasseranlagen mit einer einfachen Warm- und Kaltwasserleitung zu den Verbrauchsstellen kann einen entscheidenden Nachteil haben. Beim Aufdrehen eines Warmwasserhahns oder der Dusche ist es durchaus möglich, dass es einige Zeit dauert bis warmes Wasser kommt. Ursache: das warme Wasser in der Warmwasserleitung kühlt ab, wenn es nicht genutzt wird. Erst wenn das kalte Wasser aus der Leitung abgeflossen ist, kommt warmes Wasser vom Wärmeerzeuger nach. Dieses Problem kann mit einer Zirkulationsleitung gelöst werden.
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Zirkulationsleitung – Ja oder Nein?
Ob der Einbau oder die Nachrüstung einer Zirkulationsleitung sinnvoll ist, daran scheiden sich die Geister. Viele halten den Einbau einer Zirkulationsleitung in einem Einfamilienhaus für puren Luxus und unnötig. Eine Nachrüstung hat den Nachteil, dass eine zusätzliche Leitung verlegt werden muss und möglicherweise umfangreiche Bauarbeiten nach sich zieht.
Dem steht der Verbrauch von sehr viel ungenutztem Wasser gegenüber. Ein Zirkulationssystem erhöht den Komfort und spart Wasser. Die notwendige Zirkulationspumpe für dieses System verbraucht allerdings elektrische Energie.
Es gibt aber auch Anlagen zur Warmwasserbereitung, bei denen eine Zirkulationsleitung zwingend vorgeschrieben ist. Laut §3 der Trinkwasserverordnung handelt es dabei um Warmwassersysteme, deren Warmwasserleitungen mehr als 3 Liter Wasser bis zur Entnahmestelle beinhalten. Und Anlagen, die einen Warmwasserspeicher mit mehr als 400 Litern Inhalt haben.
So funktioniert eine Zirkulationsleitung
In der Regel führt vom Warmwasserspeicher eine Kalt- und Warmwasserleitung zur Entnahmestelle.
Wird eine Zirkulationsleitung installiert, wird diese parallel zur Warmwasserleitung hinzugefügt. Wichtig ist, dass die Zirkulationsleitung möglichst nah an der Entnahmestelle angeschlossen wird. Wie nah, das regelt die DIN-Norm 1988, die Richtwerte für Nennweiten von Warmwasserzirkulationsleitungen enthält. Eine Zirkulationspumpe wälzt das Wasser in diesem Kreislauf um, wobei es ständig im Wärmeerzeuger nacherhitzt wird.
Das Warmwasser in Zirkulationsleitungen muss an den Entnahmestellen laut Trinkwasserverordnung hygienischen Bedingungen entsprechen. Deshalb regelt die DIN 1988 Teil 200, dass das Warmwasser im Keller mindestens 60°C haben muss und an keiner Stelle der Warmwasserleitung kühler als 55°C sein darf. Nur wer eine Warmwasserbereitung mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe betreibt, ist davon ausgenommen.
Die bei Zirkulationsleitungen notwendigen Pumpen müssen je nach Auslegung der Anlage fast ununterbrochen betrieben werden, um das ganze System auf ausreichend hoher Temperatur zur Abtötung von Legionellen zu halten. Das kostet elektrische Energie. Bei neuen Pumpen liegt die aufgenommene Leistung meist bei 10 bis 30 Watt. Um Energie zu sparen, sollten Zirkulationspumpen exakt dimensioniert werden. Eine Zirkulationspumpe sollte nicht ununterbrochen laufen. Zu groß dimensionierte Zirkulationspumpen verbrauchen ebenfalls zu viel Energie und können die Fließgeschwindigkeit negativ beeinflussen. Zirkulationspumpen müssen ein Rückschlagventil haben. Es verhindert bei Entnahme von Warmwasser während des Stillstands der Pumpe, dass kaltes Wasser über die Zirkulationsleitung in die Warmwasserleitung fließt.
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Darauf sollte man bei einer Zirkulationsleitung achten
Der Betrieb einer Zirkulationsleitung ist mit einer hohen Rücklauftemperatur verbunden. Dies vermindert die Energieeffizienz von beispielsweise Wärmepumpen und teils auch von Brennwertkesseln. Beim Betrieb einer Solaranlage fällt der Wärmeverlust insbesondere im Sommer wenig ins Gewicht, da hier ohnehin Wärmeüberschüsse auftreten.
Wichtig bei der Installation einer Zirkulationsleitung ist die Vermeidung von Wärmeverlusten innerhalb des Rohrleitungssystems. Dabei ist insbesondere darauf zu achten:
- kurze Warmwasserleitungen
- Vermeidung von Installationen in Außenwänden
- gute Wärmedämmung des Rohrleitungssystems
- Vermeidung von Wärmebrücken
Aufgepasst: In zahlreichen Fällen verträgt sich die Zirkulationsleitung nicht mit Durchlauferhitzern. Denn nicht alle Durchlauferhitzer sind für den Betrieb mit einem Zirkulationssystem geeignet. So kann es bei Erdgas-Kesseln zu ständigen Unterbrechungen des Heizbetriebs kommen. Elektrische Durchlauferhitzer können überhitzen, wenn das Zirkulationssystem arbeitet und ihm warmes Wasser zuführt. Daher muss der Elektro-Durchlauferhitzer unbedingt thermostatisch geregelt sein.
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