Eine Frage des individuellen Warmwasserverbrauchs
„Wasserspeicher oder Durchlauferhitzer“ ist keine Glaubensfrage. Denn bei den beiden genannten Varianten handelt es sich um zwei grundlegend unterschiedliche Systeme der Warmwasserbereitung. Während ein Warmwasserspeicher der zentralen Warmwasserbereitung dient, wird ein Durchlauferhitzer bei der dezentralen Warmwasserbereitung eingesetzt. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Die zentrale Warmwasserbereitung
Bei der zentralen Warmwasserbereitung wird kaltes Trinkwasser über die Heizungsanlage erwärmt und in einem Warmwasserspeicher aufgefangen. Dieser versorgt nicht nur eine, sondern in der Regel alle Entnahmestellen über ein Netz von Leitungen. Wird warmes Wasser entnommen, fließt kaltes Trinkwasser in den Speicher nach, das von der Heizung dann wieder erwärmt wird.
Heizung-Konfigurator:
Jetzt Ihre individuelle Heizung konfigurieren und Angebote erhalten!
- Der Vorteil einer zentralen Speicherwassererwärmung ist sicherlich, dass alle Entnahmestellen immer mit Warmwasser versorgt werden. In der Regel kann bei dieser Form der Warmwasseraufbereitung auch auf Solarenergie und Wärmepumpen oder andere regenerativen Energien zurückgegriffen werden.
- Nachteile eines zentralen Warmwasserspeichers sind die Wärmeverluste, die durch das Rohrsystem auftreten. Sie können allerdings durch eine entsprechende Dämmung minimiert werden. Sind die Entnahmestellen sehr weit voneinander entfernt und das Rohrsystem entsprechend verzweigt, kann eine sogenannte Zirkulationsleitung notwendig werden. Diese führt nicht gezapftes Warmwasser zur Heizung zurück und verhindert, dass sich Keime oder Bakterien im stehenden Warmwasser vermehren.
Alternative: Die Kombitherme
Alternativ zum Warmwasserspeicher ist auch eine zentrale Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip möglich. Dabei wird das benötigte Warmwasser nur dann erwärmt, wenn es benötigt wird. Dabei fließt kaltes Wasser durch eine zentrale Kombitherme, die das Wasser aufheizt und dann, wie beim Warmwasserspeicher, über die Rohrleitungen für das Warmwasser zu den Entnahmestellen führt.
- Der Vorteil der zentralen Warmwasserbereiter mit einer Kombitherme ist deren geringe Größe und deren geringem Platzverbrauch. Außerdem erfolgt die Warmwasserbereitung ohne Speicherverluste.
- Die Nachteile einer zentralen Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip: Eine Kombitherme wird fast ausschließlich mit Gas betrieben, was einen Gasanschluss und einen Abluftanschluss notwendig macht, falls kein Gasanschluss vorhanden ist. Je nach System kommt es zu einer längeren Wartezeit, bis warmes Wasser zur Verfügung steht (sofern das System abgekühlt war und das Gerät keine automatische Bereitstellungsfunktion hat). Bei Verwendung einer Mischbatterie in mittlerer Stellung startet auch bei kurzer Wasserentnahme unnötigerweise die Therme, obwohl bis zum Schließen der Armatur möglicherweise nur kaltes Wasser aus der Leitung kommt. Getrennte Wasserhähne für Kaltwasser und Warmwasser sind hier sinnvoll. Darüber hinaus kann Solarenergie oder eine Wärmepumpe nicht genutzt werden.
Durchlauferhitzer zur dezentralen Warmwasserbereitung
Bei der dezentralen Warmwasserbereitung wird das Wasser in unmittelbarer Nähe zur Entnahmestelle erwärmt. Hier kommt der Durchlauferhitzer zum Einsatz. Ein Durchlauferhitzer erzeugt nur dann Warmwasser, wenn man die Armatur betätigt. Also genau dann, wenn man es braucht. Sie werden entweder mit Strom oder Gas betrieben, wobei elektrische Durchlauferhitzer preiswerter in der Anschaffung sind. Man muss aber bedenken, dass die laufenden Kosten für Strom derzeit höher als die von Gas sind.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Heizungs-Fachbetrieben vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Da der Durchlauferhitzer nur dann warmes Wasser produziert, wenn es benötigt und auf diese Weise nur kaltes Wasser über ein Rohrnetz geführt wird, werden Wärmeverluste vermieden. Da bei Waschbecken, Duschen oder Badewannen, die nur selten genutzt werden, kein stehendes Warmwasser anfällt, treten in der Regel auch keine Keime oder Bakterien auf. Nachteilig bei der dezentralen Warmwasserbereitung: Solarenergie oder eine Wärmepumpe oder andere regenerative Energieformen können nicht genutzt werden.
Dezentrale Durchlauferhitzer sind kompakte, kleine Geräte. Sie werden in unmittelbarer Nähe zur Entnahmestelle installiert. Man muss allerdings dabei bedenken: weil dezentrale Durchlauferhitzer beim Duschen oder Baden viel Wasser in kurzer Zeit auf Temperatur bringen müssen, benötigen elektrische Durchlauferhitzer viel Strom.
- Der Vorteil dezentraler Durchlauferhitzer ist die Möglichkeit, ohne nennenswerten Wärmeverlust kaltes Wasser aufbereiten zu können. Es weiterer Vorteil von Durchlauferhitzern für Waschbecken oder Spülen ist ihre Größe. Sie sind klein und können „versteckt“ installiert werden.
- Nachteil von dezentralen elektrischen Durchlauferhitzern ist der notwendige hohe Stromverbrauch für die spontane Erwärmung des Kaltwassers. Deshalb muss die Elektroinstallation für den Einbau solcher Geräte angepasst werden. Werden Durchlauferhitzer mit Strom häufig genutzt, verursachen sie hohe Kosten. Bei gasbetriebenen Durchlauferhitzern müssen Gasleitungen zu den Entnahmestellen geführt werden, was bei einer Nachrüstung viel Aufwand und hohe Kosten bedeutet.
Durchlauferhitzer-Varianten
Hydraulische Durchlauferhitzer
Hydraulische Durchlauferhitzer arbeiten in enger Abhängigkeit vom Wasserdruck. Je stärker dieser ist (also je weiter ein Wasserhahn aufgedreht wird), desto wärmer wird das Wasser, dass aus dem Wasserhahn kommt. Fällt der Druck ab, weil an einer anderen Stelle ein Wasserhahn aufgedreht wird, kann es zu einem rapiden Temperaturabfall beim Warmwasser kommen. Sobald jedoch der Wasserhahn an der anderen Stelle zugedreht wird, steigt der Druck wieder, was dazu führt, dass das Wasser nun sehr heiß wird.
Außerdem benötigt der hydraulische Durchlauferhitzer einige Zeit, um zu „merken“, ob mehr oder weniger Wasser entnommen wird, also mehr oder weniger Druck herrscht. Dadurch kommt es zu leichten Verzögerungen bei den Erwärmungsstufen. Hydraulische Durchlauferhitzer haben also ihre Tücken, sind jedoch preiswerter im Vergleich zu elektronischen Durchlauferhitzern.
Elektronische Durchlauferhitzer
Elektronische Durchlauferhitzer erlauben eine manuelle Einstellung der Wassertemperatur und weisen kaum störende Wassertemperaturschwankungen auf. Es lassen sich problemlos mehrere Zapfstellen gleichzeitig mit warmem Wasser versorgen. Zudem kann durch eine niedrigere Einstellung der Temperatur Strom eingespart werden.
Außerdem wird weniger Wasser benötigt, da ein elektronischer Durchlauferhitzer keine zusätzlichen Wassermengen benötigt, um die Temperatur zu regulieren. Sie sind in der Anschaffung etwas kostspieliger als hydraulische Durchlauferhitzer, helfen jedoch Energiekosten zu sparen. Für kleinere Räume (Gäste-WC) gibt es elektronische Durchlauferhitzer auch in einer Kleindurchlauferhitzer-Version.
Strom sparen beim Warmwasser
Rund ums Wasser: So spart man Strom Auf die Erzeugung von Warmwasser entfällt ein großer Anteil, laut Umweltbundesamt rund 16… weiterlesen