Warmwasserbereitung: Kosten und Einsparpotential
Ob Mieter oder Hauseigentümer: Die Warmwasserbereitung hat einen erheblichen Einfluss auf die Haushaltskasse. Rund 12% der Energiekosten gehen durchschnittlich in die Warmwasserbereitung. Nur wer seine Warmwasserkosten kennt, kann diese vergleichen und Einsparpotentiale finden. Denn die Warmwasserkosten sind abhängig vom Wärmeerzeuger und vom Warmwasserverbrauch.
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Hier sind Mieter im Vorteil. Laut §9 der Heizkostenverordnung muss der Vermieter die Warmwasserkosten separat ausweisen. Seit Januar 2014 ist dazu der Warmwasserverbrauch mit einem Zähler zu messen.
Warmwasserkosten berechnen
Hausbesitzer oder Wohnungseigentümer können ihre Warmwasserkosten in zwei Schritten berechnen.
- Wärmeverbrauch für Warmwasser (kWh) = Warmwasserverbrauch (m³) x (Warmwassertemperatur (K) – Kaltwassertemperatur (K)) x 2,5
- Warmwasserkosten (€) = Wärmeverbrauch für Warmwasser (kWh) x Brennstoffpreis (€/kWh)
Im ersten Schritt wird der Wärmeverbrauch des Warmwassers berechnet. Hierbei wird der Warmwasserverbrauch mit der Temperaturdifferenz aus Warm- und Kaltwassertemperatur und dann mit dem Faktor 2,5 multipliziert.
Im zweiten Schritt werden die Warmwasserkosten berechnet. Dabei wird der Wärmeverbrauch für das Warmwasser mit dem Brennstoffpreis pro Kilowattstunde multipliziert.
Alternativ kann man auch den Brennstoffverbrauch mit den spezifischen Brennstoffkosten multiplizieren. Um den Brennstoffverbrauch zu ermitteln, wird der Wärmeverbrauch für das Warmwasser durch den Heizwert des jeweiligen Energieträgers dividiert:
Brennstoffverbrauch (kg oder m³) = Wärmeverbrauch für Warmwasser (kWh) : Heizwert des Brennstoffs (kWh/kg oder kWh/m³)
Kostenschätzung
Es geht auch einfacher. Hausbesitzer oder Wohnungseigentümer mit privater Nutzung, die den Aufwand der Installation von Warmwasserzähler vermeiden möchten, können die Kosten für Warmwasser mit einer einfachen Gleichung schätzen. Dabei wird der Warmwasserverbrauch durch die Multiplikation der Wohnfläche mit dem Faktor 32 ermittelt:
Wärmeverbrauch für Warmwasser (kWh) = 32 x Wohnfläche (m²)
Wichtig: Wird eine Erdgasheizung mit Brennwertkessel genutzt, ist das Ergebnis nochmals mit dem Faktor 1,1 zu multiplizieren. Möchte man die Warmwasserkosten ermitteln, sind auch bei der Schätzung die Ergebnisse mit dem aktuellen Brennstoffpreis zu multiplizieren.
Einsparpotential
Geht es darum die monatlichen Energiekosten zu senken, bietet gerade die Warmwasserbereitung große Potentiale. Die einfachste Methode Warmwasser zu sparen, ist ein bewusster Verbrauch. Wird die Zeit beim Duschen um nur eine Minute reduziert, kann jede Person im Haushalt bereits 12,50 Euro im Jahr sparen.
Einsparpotential bietet auch die richtige Einstellung der Warmwassertemperatur an Durchlauferhitzer oder Speicher. Regelt man das Warmwasser von 45 auf 38 Grad Celsius herunter, spart das schon mehr als 100 Euro im Jahr. Und zwar ohne die Duschzeit zu reduzieren.
Warmwassertemperatur Wärmeverbrauch für Warmwasser
- 40 Grad Celsius 2.875 kWh
- 45 Grad Celsius 3.354 kWh
- 50 Grad Celsius 3.833 kWh
- 60 Grad Celsius 4.791 kWh
Die ermittelten Werte beziehen sich auf einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Warmwasserverbrauch von durchschnittlich 35 Liter Warmwasser pro Person und Tag.
Brennstoff | Brennstoffpreis | Kosten für Warmwasser (50°C) |
---|---|---|
Erdgas | 5,91 ct/kWh | 226,53 € pro Jahr |
Flüssiggas | 7,70 ct/kWh | 295,14 € pro Jahr |
Heizöl | 6,58 ct/kWh | 252,21 € pro Jahr |
Holz | 3,50 ct/kWh | 134,16 € pro Jahr |
Pellets | 4,73 ct/kWh | 181,30 € pro Jahr |
Strom | 27,89 ct/kWh | 1.069,02 € pro Jahr |
Die angegebenen Kosten und Abschätzungen beziehen sich auf Durchschnittspreise. Es ist möglich, dass Ihre Strom-, Gas- oder Wasseranbieter andere Preise verlangen. Wenn Sie eine genaue persönliche Berechnung vornehmen möchten, verwenden Sie den Preis, den Sie in Ihren jeweiligen Abrechnungen finden. Achten Sie darauf, die Bruttowerte zu betrachten, also die Endpreise inklusive aller Steuern.
TIPP
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Spezielle Spar-Armaturen an Dusche oder Waschtisch sorgen für einen niedrigeren Verbrauch. Sie erhöhen den Luftanteil im Wasserstrahl. Während ein herkömmlicher Brausekopf jede Minute etwa 15 Liter Warmwasser verbraucht, kommen Spararmaturen bei gleichem Komfort mit neun Litern in der Minute aus. In einem Zwei-Personen-Haushalt mit zentraler Warmwasserbereitung spart das mehr als 50 Euro im Jahr.
Vor allem bei einer Sanierung oder einem Neubau lohnt es sich meist, bei der Warmwasserbereitung über alternative Energieformen, wie Solartechnik oder Wärmepumpen, nachzudenken. Auch wenn die Kosten für Material und Verteilung hier etwas höher liegen.
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