Es ist eine einfache Faustregel: Je heißer das Wasser aus Wasserhahn oder Dusche, desto höher sind die auftretenden Energieverluste. Je höher die Boiler-Temperatur ist, desto mehr Wärme geht aus dem Speicherbehälter verloren. Und jeder weiß: Energie kostet Geld! Wer also seine Boiler-Temperatur zu hoch einstellt, verschwendet Geld. Doch was ist nun die richtige Boiler-Temperatur?
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Energieverlust vermeiden – Geld sparen
Auf diese Frage gibt es keine klare Antwort. Denn die Wassertemperatur beim Duschen, in der Badewanne oder beim Händewaschen ist sehr individuell. Denn jeder Mensch hat seine eigene Wohlfühltemperatur beim Warmwasser. In der Regel wird eine Wassertemperatur von 35 Grad als handwarm empfunden. Beim Duschen liegt die Wohlfühltemperatur zwischen 35 und 40 Grad. Diese ganz individuelle Höchsttemperatur kann man bei einem elektronischen Boiler am Gerät einstellen.
Wer seine Temperatur entsprechend einstellt, erspart sich das lange Suchen nach der gewünschten Temperatur an der Mischarmatur. Außerdem vermeidet man auf diese Weise, sich zu anfangs wohlmöglich zu verbrennen. Außerdem lässt sich dadurch Geld sparen. Der Bund der Energieverbraucher hat eine Beispielrechnung aufgestellt. Wer seine Boiler-Temperatur von 65 Grad auf 40 Grad runtersetzt, verringert seine Wärmeverluste bei einer Raumtemperatur von 20 Grad um mehr als die Hälfte. Bei einem elektrisch betriebenen Boiler und bei Stromkosten von 30 Cent je Kilowattstunde macht dies 44 Euro pro Jahr aus.
Grund ist die Auskühlung von Warmwasserboilern. In der Grafik hat der Bund der Energieverbraucher dargestellt, wie ein neuer 80 Liter Warmwasserboiler auskühlt. Die Steilheit des Pfeils zeigt den Wärmeverlust. Bei 65 Grad ist der Pfeil doppelt so steil wie bei 40 Grad. Wer seinen Boiler auf Maximalstufe (82 C°) betreibt, verliert jährlich rund 110 Euro nur an Wärme.
Das Herabsetzen der Boiler-Temperatur auf angenehme 40 Grad widerspricht allerdings der Empfehlung der Trinkwasserverordnung. Sie sieht eine Temperatur des Warmwassers aus dem Hahn von mindestens 55 Grad vor, um eine Vermehrung von Legionellen zu verhindern. Dies erfordert etwa eine Boiler-Temperatur von 60 Grad.
Doch aufgepasst: Diese hohen Temperaturen werden nicht in Ein- und Zweifamilienhäusern gefordert. Hier sieht die Empfehlung eine Mindesttemperatur aus Komfortgründen bei 40 bis 50 Grad vor. Die oft genannten hohen Temperaturen der Trinkwasserverordnung bei der Warmwasserbereitung zur Vermeidung von Legionellen tragen sehr oft zur Verunsicherung bei.
Wer einmal am Tag duscht oder warmes Wasser braucht, läuft nämlich in der Regel nicht in Gefahr, sich mit den durchaus gefährlichen Bakterien zu infizieren. Denn Legionellen brauchen stehendes Wasser mit einer Temperatur zwischen 25 und 50 Grad. Nur wer seine Wasserleitungen mehr als drei Tage nicht nutzt, sollte seine Leitungen erst einmal spülen, bevor er sie wieder benutzt. Dazu sollte man das warme Wasser laufen lassen, bis es eine Zeit lang seine gewohnte Temperatur erreicht hat. Das kalte Wasser, bis es richtig kalt aus der Leitung kommt.
Während Legionellen im Trinkwasser relativ harmlos sind, können sie beim Einatmen unter der Dusche zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem werden. Deshalb sollte man nach längerer Abwesenheit insbesondere die Dusche einige Minuten laufen lassen und dabei den Duschkopf möglichst bodennah (ohne Luftverwirbelung) in die Duschwanne legen.
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