Sicherheitsabstände bei Kaminöfen

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Kaminöfen können gegenüber offenen Kaminen oder auch Kachelöfen mit ihrer Flexibilität punkten. So sind sie in Größe und Heizleistung und vor allem vom Design her sehr variabel. Auch der Aufstellort für einen Kaminofen kann relativ flexibel ausgesucht werden. Allerdings müssen auch für Kaminöfen Vorschriften beim Aufstellen beachtet werden.

Die Vorschriften zum Brandschutz müssen beachtet werden, sonst darf der Kaminofen nicht betrieben werden. Die Mindestabstände werden auch wegen Funkenflug, Gebäudeschutz und brennbarer Materialien in der Nähe des Kaminofens vorgeschrieben. Der Schornsteinfeger wird bei zu geringen Abständen die Betriebserlaubnis verweigern.

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Die unter anderem in den Feuerungsverordnungen der Länder festgeschriebenen Mindestabstände müssen auch eingehalten werden, um den Versicherungsschutz nicht zu verlieren. Werden die Sicherheitsabstände nicht eingehalten, erlöschen auch die Gewährleistungs-Ansprüche gegenüber dem Hersteller des Kaminofens.

Kaminofen © delphotostock, stock.adobe.com
Der richtige Aufstellort gibt Sicherheit © delphotostock, stock.adobe.com

Welche Mindestabstände gelten beim Kaminofen?

Die notwendigen Mindestabstände zu Wänden, Decke und Möbeln sind in den Feuerungsverordnungen festgelegt, die zwar von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aufgelegt ist, die aber dieselben Mindestabstände fordern.

Die geforderten Mindestabstände zu den benachbarten Wänden unterscheiden sich, je nachdem, ob die Wände brennbar sind oder nicht.

  • Abstand zu Wänden (hinter dem Ofen und seitlich): 20 cm
  • Abstand zu brennbaren Wänden (hinter dem Ofen und seitlich): 40 cm
  • Abstand zu Wänden bei Kaminofen mit seitlichem Fenster: 60 – 80 cm
  • Abstand zum Strahlungsbereich (Glas): 80 cm
  • Abstand zu Steckdosen (isolierter Kamin) 20 – 40 cm
Der Kaminofen muss Sicherheitsabstände einhalten
Der Kaminofen muss Sicherheitsabstände einhalten

Was gilt beim Fußboden?

Nicht jeder mag einen Fliesen- oder Betonboden im Wohnzimmer. Aber auch auf Parkett, Laminat, Vinyl- oder PVC-Boden, und sogar auf Teppichboden kann ein Kaminofen gestellt werden. Allerdings muss eine Funkenschutzvorlage brennbare Böden schützen. Dieser Funkenschutz muss mindestens 50 cm vor den Ofen ragen und 30 cm zu den Seiten hin und aus nicht brennbarem Material wie Glas, Metall oder Stein bestehen. Die Platten sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich und können zum Design des Ofens passend ausgesucht werden.

Form, Farbe und Material der Bodenplatte sind variabel, solange die Maße stimmen
Form, Farbe und Material der Bodenplatte sind variabel, solange die Maße stimmen

Wie kann man Wände schützen?

Ein Kaminofen sollte nicht zu nah an brennbaren Wänden aufgestellt werden. Als brennbar gelten Wände aus Holz, aber auch solche, die mit Holz verkleidet sind oder mit Stoff bespannt. Wände mit (Textil)Tapeten gelten dagegen nicht als brennbar.

Es ist möglich, durch Isolation die Sicherheitsabstände zu brennbaren Wänden zu verringern. Grundsätzlich muss dies der Schornsteinfeger genehmigen. Zum Einsatz kommen hier häufig Kalziumsilikatplatten, die sowohl verputzt als auch gefliest werden können.

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Was ist mit der Einrichtung?

Leicht wird übersehen, dass auch für Möbel, Bilderrahmen oder Vorhänge ein Mindestabstand zum Ofen notwendig ist. Einerseits ist das wegen des Brandschutzes unabdingbar. Andererseits werden aber auch die Möbel selbst durch den Abstand zum heißen Kaminofen geschützt. So kann die Wärme des Ofens bei lackierten Oberflächen zu Verfärbungen führen, Schränke oder Bilderrahmen sind dann schnell unansehnlich. Lacke können abplatzen, Holz kann sich verformen, spröde werden und splittern.

Auch Ledersofa oder -sessel leiden, wenn sie zu nahe am heißen Kaminofen stehen. Gerade Vorhänge sind bei Funkenflug gefährlich und können leicht in Brand geraten. Es ist also wichtig, auch bei einer Änderung der Einrichtung darauf zu achten, dass alle Mindestabstände weiter eingehalten werden.

Modernes Wohnzimmer mit Kamin im Winter © RealPeopleStudio, stock.adobe.com
Kaminöfen sollten man besser mit Abstand genießen © RealPeopleStudio, stock.adobe.com

In welchen Räumen besteht ein Verbot für Kaminöfen?

Kaminöfen punkten zwar mit ihrer Flexibilität hinsichtlich der Aufstellung, aber auch für sie gilt: In bestimmten Räumen ist es nicht erlaubt, Feuerstätten (und dazu gehören Kaminöfen) aufzustellen.

Hierzu zählen laut Feuerungsverordnung:

  • Notwendige Treppenräume
  • Räume zwischen notwendigen Treppenräumen und Ausgang
  • Notwendige Flure
  • Garagen (es gibt Ausnahmen)
Der Kaminofen darf nicht auf Fluchwegen stehen
Der Kaminofen darf nicht auf Fluchwegen stehen

Was gilt für das Kaminrohr?

Auch Kaminrohre können sehr heiß werden. Deshalb gelten auch hier Mindestabstände wegen des Brandschutzes. Gegenüber einer Holzdecke müssen 40 cm eingehalten werden. Wer ein doppelwandiges (isoliertes) Rohr nutzt, kann den Abstand auf 20 cm verringern. Für den Wanddurchbruch gibt es Brandschutzelemente. Hier können Schornsteinfeger oder Ofensetzer beraten.

Schwarzes Ofenrohr © maho, stock.adobe.com
Auch das Kaminrohr kann sehr heiß werden © maho, stock.adobe.com

Fazit

Bevor ein Kaminofen in Betrieb genommen werden darf, muss der Schornsteinfeger die Erlaubnis erteilen. Diese wird nur erteilt, wenn alle Vorschriften hinsichtlich der Aufstellung beachtet werden. Wichtig sind die Mindestabstände zu Wänden, Einrichtungsgegenständen und der Schutz des Fußbodens. Werden die Mindestabstände nicht eingehalten, dann besteht kein Versicherungsschutz und die Gewährleistung des Ofenbauers erlischt.

Kaminofen mit Bodenplatte aus Glas © Lilli, stock.adobe.com
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