Ein Feuer im Kaminofen versorgt nicht nur das Zuhause mit zusätzlicher, sehr angenehmer Wärme und es macht mit dem „Gemütlichkeits-Faktor“ auch lange dunkle Winterabende erträglich. Um zu brennen, benötigt der Brennstoff (Holz wie auch Holzbriketts oder Ähnliches) ausreichend Sauerstoff. Dieser kommt auf verschiedenen Wegen zum Holz.
Wer einen Kaminofen sein Eigen nennt, der weiß, dass die richtige Luftzufuhr für das Feuer unabdingbar ist. Und dies gilt für alle Phasen des Feuers – vom Anzünden über den Abbrand bis zur Glutphase. Gut zu wissen, welche Rolle Primär-, Sekundär- und Tertiärluft spielen und wann welche Luftzufuhr eine Rolle spielt. Nur im Zusammenspiel des Feuers mit der richtigen Sauerstoffzufuhr wird ein sauberes Feuer mit möglichst geringen Emissionen erreicht.
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Primärluft
Die Primärluft kommt bei raumluftabhängigen Kaminöfen von unten ans Feuer. Für die Primärluft gibt es bei modernen Kaminöfen ebenso wie für die Sekundärluft einen Schieber, der von vorne am Kaminofen bedient wird. Damit kann die Menge Luft, die von unten an das Feuer gelangt, geregelt werden. Ältere Modelle erhalten die Primärluft lediglich über den Aschekasten. Beim Anheizen benötigt das Feuer viel Sauerstoff, der Schieber für die Primärluft muss deshalb komplett geöffnet sein, sodass das Feuer maximal mit Sauerstoff versorgt wird. Bei älteren Ofenmodellen wird manchmal auch geraten, die Kaminofentür zu öffnen. Die Primärluft ist also kühle Luft, die von unten an das Feuer gelangt und für die Anzündphase benötigt wird.

Ist die Anzündphase beendet und das Brennholz brennt mit großen Flammen gleichmäßig, sollte die Primärluft gedrosselt werden. Würde auch in dieser Phase viel Primärluft zugefügt, brennt das Holz sehr schnell runter und gibt wenig Wärme in den Raum ab.

Sekundärluft
Die nächste Phase des Feuers ist die Hauptbrand- oder Abbrandphase. Nun kommt der Sekundärluft die Hauptrolle zu, um das Feuer mit Sauerstoff zu versorgen. Die Sekundärluft wird dem Feuer von oben zugeführt. Sie ist im Gegensatz zur Primärluft außerdem vorgewärmt. Je nach Modell des Kaminofens wird die Sekundärluft hinter der Rückwand nach oben geleitet oder gelangt oberhalb der Scheibe zum Feuer.

Die Sekundärluft versorgt nicht nur das Feuer in dieser Phase kontinuierlich mit ausreichend Sauerstoff und sorgt für eine saubere, emissionsarme Verbrennung. Die Sekundärluft wird auch als sogenannte Scheibenspülung genutzt. Dabei fällt ein Teil der Sekundärluft von oben innen an der Kaminofenscheibe hinunter und sorgt damit für höhere Temperaturen entlang der Kaminofenscheibe. Das verhindert ein Verrußen der Scheibe.
Die Sekundärluft kann mit dem vorhandenen Schieber geregelt werden. Wird die Sekundärluft gedrosselt, brennt das Feuer nicht mehr ganz so heiß. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass immer genügend Sauerstoff vorhanden ist, um einen sauberen Abbrand zu gewährleisten. Die genaue Einstellung der Schieber ist von Ofenmodell zu Ofenmodell unterschiedlich – als Kaminbesitzer hat man hier schnell die richtigen Erfahrungswerte. Immer sollte die Bedienungsanleitung des Ofens herangezogen werden.
Tertiärluft
Neben Primär- und Sekundärluft bieten einige Kaminofenmodelle noch die Tertiärluft als zusätzliche Sauerstoffversorgung an. Sie strömt über extra Düsen von hinten oben in den Brennraum und ist nicht regelbar. Die Tertiärluft vermischt sich mit der Sekundärluft und sorgt für eine besonders saubere Verbrennung, bei der möglichst wenig Feinstaubemissionen entstehen.

Fazit
Für ein sauberes Feuer im Kaminofen ist die richtige Luftzufuhr in den drei Brand-Phasen wesentlich. Hier kommt es auf das richtige Zusammenspiel von Primär-, Sekundär- und Tertiärluft an. Kurz gefasst sieht dieses Zusammenspiel so aus:
- Anzündphase: Primärluft voll geöffnet
- Abbrandphase: Primärluft drosseln, Sekundärluft öffnen
- Glutphase: Primärluft gedrosselt, Sekundärluft drosseln
Bei Bedarf beginnt mit dem Nachlegen der nächsten Ladung Brennholz der Zyklus wieder von vorne.
Die richtige Einstellung verlangt ein bisschen Übung, wer sein Feuer beobachtet und mit den Reglern für Primär- und Sekundärluft ein wenig experimentiert, erkennt schnell den Einfluss auf das Verhalten des Feuers.


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