Stromtarife für Wärmepumpen
Wärmepumpen benötigen Strom, um die verfügbare Umweltwärme zum Heizen nutzen zu können. Um Wärmepumpen kostengünstig betreiben zu können, sollten Verbraucher unbedingt die insbesondere für Wärmepumpen zur Verfügung stehenden Stromtarife nutzen. Damit kostet der Strom für Wärmepumpen rund ein Fünftel weniger als andere, „normale“ Tarife für Haushaltsstrom bieten.
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Zu finden sind diese speziellen Tarife unter dem Stichwort Heizstromtarife. Diese gibt es sowohl für Nachtspeicherheizungen als auch für Wärmepumpen.
Im Monitoringbericht der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts aus dem Jahr 2021 zeigen Vergleiche der durchschnittlichen Tarife für Haushaltsstrom und für Heizstrom mit dem Abnahmefall Wärmepumpe einen durchschnittlichen Bruttopreis von ca. 23,8 Cent pro kWh. Der Durchschnittspreis für Haushaltsstrom lag im selben Zeitraum bei 32,63 Cent pro kWh, also rund 8 Cent pro kWh höher. Im Monitoringbericht wird auch festgestellt, dass die Wechseltätigkeit bei den Heizstromtarifen für Wärmepumpen vergleichsweise niedrig ausfällt verglichen mit der Wechseltätigkeit bei Haushaltsstrom.
Wieso ist der Strom für Wärmepumpen billiger als normaler Haushaltsstrom?
Wärmepumpenstrom wird von den Energieversorgungsunternehmen billiger abgegeben als Haushaltsstrom. Dies liegt unter anderem daran, dass einige Gemeinden die sogenannte Konzessionsabgabe bei Strom für Wärmepumpen nicht erheben. Die Konzessionsabgabe ist der Prozentsatz im Stromtarif, der von den Energieversorgern an die Gemeinden abgeführt werden muss. Einige Gemeinden verzichten darauf, bei Wärmepumpenstrom diese im Durchschnitt 2 Cent pro kWh zu erheben.
Aber auch die Kosten für den Transport des Stroms durch das Netz, das sogenannte Netzentgelt, das wiederum die Netzbetreiber erheben, ist deutlich billiger als bei Haushaltsstrom. Hier verbergen sich die anderen 5 Cent gegenüber dem durchschnittlichen Preis für Haushaltsstrom. Es ist allerdings zu beachten, dass die Netzbetreiber diese Ermäßigung der Netzentgelte nur unter bestimmten Voraussetzungen gewähren.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um einen Wärmepumpen-Stromtarif nutzen zu können?
Reduzierte Netzentgelte helfen deutlich beim Sparen durch die speziellen Stromtarife für Wärmepumpen. Die Reduzierung gewähren die Netzbetreiber jedoch nur, wenn folgende beiden Bedingungen erfüllt sind.
- Der Netzbetreiber muss die Möglichkeit haben, die Versorgung mit Heizstrom unterbrechen zu können. Dazu muss es sich bei der Wärmepumpe um eine sogenannte unterbrechbare Verbrauchseinrichtung handeln. Für die Netzbetreiber bietet diese Fernsteuerbarkeit eine Möglichkeit der Laststeuerung. Das heißt, der jeweilige Netzbetreiber kann sowohl die Netzauslastung wie auch die Einspeisungen ins Netz koordinieren. Gerade die Einspeisungen schwanken angesichts des zunehmenden Anteils erneuerbarer Energien teils erheblich. Die Abschaltzeiten sind aber in der Regel auf drei Mal zwei Stunden pro Tag begrenzt. Außerdem müssen zwischen zwei Abschaltzyklen jeweils 2 Stunden liegen.
- Um in den Genuss des reduzierten Netzentgeltes zu kommen muss außer der Möglichkeit zur Fernsteuerbarkeit der Wärmepumpe auch ein eigener Zähler für den Heizstrom installiert sein.
Wann lohnt es sich, auf einen besonderen Stromtarif für Wärmepumpe umzustellen?
Sind die beiden oben genannten Bedingungen für den speziellen Heizstromtarif für Wärmepumpen erfüllt, muss allerdings noch genau betrachtet werden, ob sich der Umstieg auf den Stromtarif für Wärmepumpen auch lohnt.
Auch wenn pro kWh rund 8 Cent pro Kilowattstunde Kosten mit dem Wärmepumpentarif gespart werden können, stehen diesen je nach Verbrauch variablen Einsparungen auf der anderen Seite Fixkosten gegenüber:
- Die Netzbetreiber verlangen für die Zähler – unabhängig davon, ob es sich um einen Ein- oder Zweitarifzähler handelt – eine monatliche Gebühr. Im Jahr kommen da je nach Zähler, Ort und Anbieter zwischen 15 und 50 Euro zusammen.
- Darüber hinaus kostet ein intelligentes Messsystem für die Wärmepumpe rund 100 Euro im Jahr. Diese werden nach und nach verpflichtend in Deutschland eingeführt und sollen bis 2032 überall installiert sein.
- Außerdem lassen sich die Netzbetreiber den Rundsteuerempfänger, über den sie die Wärmepumpe fernsteuern können, einmalig bezahlen.
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Hier gilt es also, sehr genau seinen Verbrauch abzuschätzen und die jeweiligen Kosten gegenüber zu stellen, sodass die Gesamtkosten verglichen werden können.
Grob gesagt, lohnt es sich bei einem geringen jährlichen Verbrauch eher weniger, auf den Stromtarif für die Wärmepumpe umzustellen.
Warum sollte der Anbieter beim Heizstromtarif für Wärmepumpen gewechselt werden?
Für alle, die sich bereits für einen Heizstromtarif entschieden haben, ist es sinnvoll, die Tarife regelmäßig zu vergleichen. Hier gilt im Prinzip dasselbe wie für Kunden von Haushaltsstrom. Es bieten sich auch dieselben Vergleichsportale an, die für Haushaltsstromtarife verfügbar sind.
Beim Vergleich nach günstigeren Angeboten oder auch bei der ersten Suche nach einem passenden Stromtarif für Wärmepumpen können die Vergleichsportale sehr hilfreich sein. Es ist deutlich weniger aufwendig, als die jeweiligen Anbieterseiten selbst zu durchsuchen.
Angaben, die in den Vergleichsportalen gemacht werden müssen, um den richtigen Tarif zu finden, sind:
- Postleitzahl
- Zählerart (Ein- oder Zweitarifzähler)
- Jahresverbrauch (bei Zweitarifzählern müssen beide Verbrauchswerte eingegeben werden)
Anhand dieser Information suchen die Portale mögliche Anbieter. Wie üblich, können bei der Suche auch noch individuelle Wünsche eingestellt werden.
Besonders wichtig sind hier
- Kündigungsfrist (sinnvoll: nicht länger als 6 Wochen),
- Laufzeit (sinnvoll: 1 Jahr),
- Dauer der Preisgarantie (sinnvoll: 1 Jahr) und ggf. die
- automatische Vertragsverlängerung (sinnvoll: nicht länger als 1 Monat).
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