Kosten und Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung
Die Kosten einer Pelletheizung liegen auf den ersten Blick höher, als die herkömmlicher Heizsysteme, etwa Öl- oder Gasheizungen. Durch die stabilen und niedrigen Brennstoffkosten gleichen sich die höheren Anschaffungskosten von Pelletheizungen jedoch langfristig wieder aus.
Ob sich die Anschaffung einer Holzheizung lohnt, hängt aber nicht nur vom Brennstoffpreis und den Kosten für die Technik selbst ab. Auch andere Faktoren sagen einiges über die Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung aus und geben damit eine gute Entscheidungshilfe bei einem geplanten Heizungswechsel.
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Anschaffungskosten einer Pelletheizung
Zunächst sollten die Anschaffungskosten betrachtet werden. zählen nicht nur der Kauf von Kessel und Pufferspeicher selbst, sondern auch die anfallenden Kosten für die Installation der Anlage, die Bereitstellung des Pelletlagerraums mit entsprechender Fördertechnik und die damit verbundenen, eventuell nötigen Baumaßnahmen. Bei den Anschaffungskosten kann eine Pelletzentralheizung im Vergleich zur Öl- oder Gasheizung daher sicherlich nicht punkten. Alleine für den Kessel sind je nach Leistung 3.000 – 12.000 Euro einzuplanen, was sich entsprechend auf die Gesamtkosten auswirkt. Hier ist mit Preisen zwischen 10.000 bis 25.000 Euro inklusive Kessel, Pufferspeicher und Installation zu rechnen, was deutlich über den Anschaffungspreisen etwa für eine Gasbrennwertheizung liegt.
Eventuelle Baumaßnahmen für das Brennstofflager sind hierbei noch nicht mit berücksichtigt.. Dagegen ist die Einzelraumbefeuerung mit einem Pelletofen mit Anschaffungskosten ab 3.000 Euro ein günstiger Heizungsunterstützer.
Betriebskosten einer Pelletheizung
Zu den laufenden Betriebskosten einer Pelletheizung zählen in erster Linie die Kosten für die Brennstoffbeschaffung. Allerdings sind die Preise für Pellets im Laufe der Jahre auch gestiegen, ab 2024 aber wieder deutlich gesunken auf ca. 5,6 Cent/pro kWh..
Preisentwicklung Holzpellets im Vergleich, © Bild: Deutsches Pelletinstitut GmbH
Rechnet man mit 100 kWh Heizbedarf pro Quadratmeter (der Wert ist bei älteren Einfamilienhäusern schlechter, bei modernen deutlich besser), dann schlagen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 qm Juni 2024 Gas mit und Öl mit rund 1.500 Euro im Jahr zu Buche. Eine Pelletheizung ist mit etwa 840 Euro pro Jahr somit günstiger im Betrieb. Sparen lässt sich bei der Brennstoffbeschaffung besonders gut während der Sommermonate, denn dann sind die Preise für Holzpellets in der Regel günstiger als in den Wintermonaten, wenn die Nachfrage ohnehin steigt.
Holzpellet Preise im Jahresverlauf, © Bild: Deutsches Pelletinstitut GmbH
Eine rechtzeitige Bevorratung lohnt sich daher und schlägt sich positiv auf die Betriebskosten nieder. Bei besonders niedrigen Preisen für Pellets ist hingegen Vorsicht geboten. Hier besteht die Gefahr, dass die Holzpellets von minderer Qualität sind, was sich einerseits wieder zu einem höheren Brennstoffverbrauch führen kann, aber vor allem können durch die schlechten Brenneigenschaften Schäden an der Pelletheizung entstehen.
Wartungskosten einer Pelletheizung
In Sachen Wartung ist die Pelletheizung durchaus mit einem herkömmlichen Heizsystem zu vergleichen. Viele Heizungsbauer und Installationsbetriebe bieten gleich in Verbindung mit dem Einbau der Pelletheizung günstige Wartungsverträge an. Rund 100 bis 150 Euro müssen hierfür kalkuliert werden – ohne Ersatzteilkosten. Auch der Schornsteinfeger muss die Pelletheizung regelmäßig in Augenschein nehmen, sprich: Emissionswerte kontrollieren und Abgaswege reinigen. Der ein bis zweimal im Jahr nötige Besuch kostet dann ungefähr 100 bis 200 Euro.
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Energiekosten einer Pelletheizung
Eine Pelletheizung benötigt für die Auslösung des Zündvorgangs, die Nachschubregelung des Brennstoffs und den automatischen Betrieb des Thermostats eine gewisse Menge an Strom. Pro Jahr werden hierfür etwa 60 bis 200 Euro fällig.
Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung
Hohe Anfangsinvestitionen bescheren der Pelletheizung auf den ersten Blick keine guten Kennzahlen für die Wirtschaftlichkeit. Dafür machen sich die niedrigen laufenden Kosten schnell bemerkbar und rücken die anfänglichen Investitionen in ein positives Licht. Regelmäßig gewartet wird die hohe Wirtschaftlichkeit dann über Jahre sichergestellt.
Eine gut gedämmte Gebäudehülle und Pellets hoher Qualitätsklassen bestimmen ebenso über die Wirtschaftlichkeit einer Pelletheizung. In Verbindung mit einem Pufferspeicher kann zudem die optimale Ausnutzung der Wärmeenergie sichergestellt werden, was eine Pelletheizung durchaus wettbewerbsfähig macht.
Kosten einer Pelletheizung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen
Heizungssystem | Anschaffungskosten | Wartungskosten* | Brennstoffverbrauch | Kosten* |
---|---|---|---|---|
Pelletheizung | 10.000 -15.000 Euro | 180 – 300 Euro | 3 – 4 Tonnen Pellets | 1000 – 1400 Euro |
Ölheizung | ab 3.000 Euro | 100-200 Euro | 2.100 Liter | 1.700 – 1800 Euro |
Gasheizung | 1.500 – 3.000 Euro | 100-200 Euro | 2.175 Kubikmeter | 1.700 – 1.800 Euro |
*regionale Unterschiede möglich
Berechnungsgrundlage ist eine Heizlast von 9 KW, was dem Durchschnittswert eines 150 Quadratmeter großen Einfamilienhauses entspricht.
Kosten einer Pelletheizung im Überblick
Anschaffungkosten incl. Installation | *Kosten für die Wartung | *Kosten für Schornsteinfeger | *Kosten für Brennstoff | *Kosten für Primärenergie |
---|---|---|---|---|
10.000 – 15.000 Euro | 80 – 100 Euro | 100 – 200 Euro | 300 – 380 Euro/Tonne | 60 – 200 Euro |
*Durchschnittspreise der jährlichen Kosten sind u.a. abhängige von Anbieter, Anlage und Heizverhalten
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