Ölheizung – grundsätzliche Informationen
Ölheizungen sind nach Gasheizungen in Deutschland immer noch sehr weit verbreitet, insgesamt sind es rund 4,7 Millionen mit abnehmender Tendenz. Und Ölheizungen haben nach wie vor ihre Berechtigung. Schließlich heizen moderne Ölheizungen sparsam und ressourcenschonend, sie benötigen keine Infrastruktur wie Gasheizungen (Gasanschluss und Gasleitungen), sondern geben völlige Unabhängigkeit, auch in der Beschaffung des Brennstoffs. Bestehende Ölheizungen dürfen auch nach 2026 weiter betrieben werden. Auch eine generelle Austauschpflicht besteht entgegen mancher pauschaler Behauptungen nicht.
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Funktionsweise einer Ölheizung – zuverlässige, bewährte Technik
Ölheizungen funktionieren seit Jahrzehnten nach demselben Prinzip. Über eine Ölleitung wird der Brennstoff, das Heizöl, zur Heizung gepumpt, dort über eine Düse versprüht und im Brenner verbrannt. Die dabei entstehende Wärme wird genutzt, um das Heizungswasser zu erwärmen. Es sind also viele Komponenten daran beteiligt, für Wärme in den zu beheizenden Räumen zu sorgen.
Die meisten Komponenten finden sich im sogenannten Heizkessel. Heizkessel werden heute unter dem Begriff „Unit“ vermarktet, gemeint ist damit die Einheit aus Brenner, Kessel und Regelung. Eine Unit braucht häufig nicht mehr als einen Quadratmeter Stellfläche, es gibt sogar wandhängende Geräte.
Niedertemperaturheizung – hohe Qualität mit gutem Wirkungsgrad
Alte, sogenannte Konstantkessel, die in den 1970er Jahren Standard waren, heizen konstant mit der gleich hohen Temperatur. Der Wärmebedarf wird dann nur über die Thermostate an den Heizkörpern geregelt. Da hierbei allerdings nur zwischen 35 und 60 Prozent der Wärme für Heizzwecke genutzt wurden, der Rest jedoch den Heizraum erwärmt oder über den Schornstein verschwindet, wurden sogenannte Niedertemperaturheizungen (NT-Heizungen) entwickelt. Sie arbeiten mit variierenden Temperaturen des Heizwassers, abhängig vom Wärmebedarf und/oder der Außentemperatur. Die Abgastemperatur von NT-Kesseln ist deutlich niedriger als bei Konstantkesseln.
Brennwertheizung – sparsamste Technik mit geringen Emissionen
Brennwertheizungen sind eine Weiterentwicklung von NT-Kesseln. Hierbei wird auch die Wärme genutzt, die in den Abgasen enthalten ist. Um die Effizienz von Brennwertheizungen zu verstehen, sollte der Zusammenhang zwischen Heizwert und Brennwert bekannt sein: Der Heizwert umfasst nur den Energiegehalt des Heizöls ohne den Anteil an Energie, der im Wasserdampf enthalten ist, der bei der Verbrennung entsteht.
Der Brennwert umfasst dagegen auch die bei der Kondensation des Wasserdampfs freiwerdende Wärme. Der Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert beträgt bei Heizöl rund sechs Prozent. Bei Brennwertheizungen ist die Kondensation also gewollt. Es entsteht jedoch ein saures Kondensat, bei schwefelarmem Heizöl aber in so geringer Menge, dass es in das Abwassernetz geleitet werden darf.
Warmwasserbereitung – zentrale Versorgung
Bei Ölheizungen bietet sich eine zentrale Warmwasserversorgung an. Je nach Bedarf kommt dafür ein separat stehender Warmwasserbehälter, ein unter der Unit stehender oder ein integrierter Warmwasserspeicher infrage. Die Heizungsregelung sorgt dafür, dass immer ausreichend warmes Wasser zur Verfügung steht, sie verfügt über eine Vorrangschaltung. Damit wird bei Bedarf immer zuerst das Wasser erwärmt und erst danach das Heizungswasser.
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Öltank – vielfältige Lagermöglichkeiten mit großer Wahlfreiheit
Wer eine Ölheizung betreibt, der braucht Heizöl. Dieses wird im Haus in einem Öltank oder draußen in sogenannten Erdtanks gelagert. Es gibt praktisch für jeden Anwendungsfall den passenden Tank. Öltanks können aus Kunststoff oder Stahl bestehen. Es gibt vorgefertigte doppelwandige Modelle, die auch aus mehreren einzelnen Tanks zusammengeschaltet werden können.
Aber auch individuelle, kellergeschweißte Tanks sind verbreitet, die am Standort entsprechend den individuellen Anforderungen montiert werden. Erdtanks benötigen im Haus gar keinen Platz, sie können im Garten eingelassen werden. Es gibt alle Tanks auch in spezieller Ausführung für hochwassergefährdete Gebiete.
Umweltschutz – Kombination mit Solarthermie
Moderne Brennwertkessel verbrennen Heizöl äußerst sparsam und emissionsarm. Es gibt zudem die Möglichkeit, Brennwertkessel mit Solarkollektoren zu kombinieren. Dann wird die Wärme der Sonne sowohl zur Heizungsunterstützung wie auch für die Warmwasserbereitung genutzt. Das hat zwei große Vorteile: Während der Sommermonate kann die Ölheizung meist völlig ausgeschaltet bleiben, weil die Solaranlage den Warmwasserbedarf deckt. Das gilt teilweise auch für die Übergangszeit.
Vorteile von Ölheizungen im Überblick
- bewährte Technik mit hoher Zuverlässigkeit
- kein Anschluss an Gas- oder Fernwärmenetz notwendig
- Unabhängigkeit von Energieversorgern
- Heizöl kann bei Niedrigpreisniveau beschafft werden
- Heizöl kann auf Vorrat gekauft werden
- Bioheizöl, produziert aus nachwachsenden Rohstoffen, deckt Anforderungen nach Anteil erneuerbarer Energien
- sparsame Verbrennung
- niedrige Emissionen
- Modernisierung amortisiert sich nach wenigen Jahren
- sehr gute Kombinationsmöglichkeit mit Solarthermie
Nachteile von Ölheizungen im Überblick
- Heizölpreise sind schlecht vorhersagbar
- Brennstoffkosten müssen vorfinanziert werden
- der Platzbedarf für den Tank im Keller muss eingeplant werden
- Heizölgeruch im Keller (wird jedoch bei Premiumheizöl durch Duftstoffe verhindert)
- Keine Fördermittel für Ölheizungen vom Staat
- Unsichere gesetzliche Lage – kommt ein endgültiges Verbot oder nicht?
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