Alternative zur Ölheizung – welche Optionen haben Sie als Hausbesitzer?
Das Heizen mit Öl hat für viele Verbraucher keine Zukunft mehr. Dennoch nutzen Millionen von Bundesbürgern eine Ölheizung. Wir zeigen Ihnen, welche Alternativen zur Ölheizung es gibt und welche Varianten wann Sinn ergeben.
Was spricht für den Austausch der Ölheizung?
Es gibt viele Gründe, die für den Verzicht auf das Heizen mit Öl sprechen:
- Die Preise für Heizöl unterliegen den schwankenden Bedingungen des Weltmarkts und können enorm steigen.
- Heizen mit Erdöl erzeugt hohe Emissionen an CO₂ .
- Für die CO₂-Ausstöße von Ölheizungen müssen Sie eine CO₂-Abgabe bezahlen, die in den kommenden Jahren sukzessive steigen wird.
- Mit einer Ölheizung sind Sie von Energieversorgern abhängig.
- Sie setzen auf eine Heiztechnik, die allein auf endlichen fossilen Brennstoffen beruht.
- Alte Ölheizkessel sind meist sehr ineffizient. Das bedeutet, dass Sie beim Verbrennen von Öl unverhältnismäßig viel Brennstoff für die Wärmeerzeugung benötigen.
- Sie benötigen viel Platz für einen Öltank im Keller. Platz, den Sie auch anderweitig sinnvoller nutzen könnten.
- Sie erhalten hohe staatliche Zuschüsse, wenn Sie von einer Ölheizung (Ölheizungsbonus) auf eine umweltfreundliche Heizung umsteigen.
Sicher: Die Ölheiztechnik hat sich über viele Jahrzehnte als zuverlässige und sichere Technik erwiesen. Doch mittlerweile ist das Heizen mit Öl einfach nicht mehr zeitgemäß.
Die Alternativen zur Ölheizung im Überblick
Wer nicht mehr mit Öl heizen möchte, kann auf verschiedene alternative Möglichkeiten zurückgreifen. Diese stellen wir Ihnen hier gerne vor.
Wärmepumpen als alternative Lösung für die Ölheizung
Wenn Sie mit einer Wärmepumpe heizen, nutzen Sie kostenfreie und überall verfügbare Umweltwärme aus dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft. Die Wärmepumpe benötigt für ihren Betrieb lediglich Strom. Für den klimaneutralen Betrieb empfiehlt sich Ökostrom oder selbst erzeugter Strom über eine PV-Anlage.
Wärmepumpen zeichnen sich durch niedrige Vorlauftemperaturen aus. Deshalb sind diese Heizsysteme besonders in gedämmten Gebäuden beim Betrieb mit Flächenheizkörpern sehr effizient. Dennoch spricht nichts dagegen, Wärmepumpen als Alternative zur Ölheizung auch im Altbau einzusetzen. Wichtig ist grundsätzlich, dass im Vorfeld genau geprüft wird, welche Wärmeleistung von der Wärmepumpe benötigt wird, um das Gebäude warmzumachen und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen.
So kann es durchaus Sinn ergeben, den Umstieg auf die Wärmepumpe mit einer energetischen Sanierung zu kombinieren.
Die Vorteile von Wärmepumpen im Überblick:
- mit Öko- oder Solarstrom CO₂-freies Heizen möglich
- wartungsarmes Heizsystem.
- hohe Fördermöglichkeiten
Mit Kosten von 10.000 bis 18.000 Euro für die Wärmepumpe und möglichen Erschließungskosten (bei Erd-Wärmepumpen mit Zugang zum Grundwasser) von bis zu 10.000 Euro sind Wärmepumpen zunächst nicht günstig. Wer jedoch von einer alten Ölheizung auf die Wärmepumpe umsteigt, kann bis zu 40 Prozent Förderung über die Bundesförderung für effiziente Gebäude erhalten.
Wichtig ist, dass die geologischen und baulichen Gegebenheiten vorhanden sind, um eine Wärmepumpe zu installieren. Darüber hinaus sollte das Gebäude einem ansprechenden energetischen Zustand sein.
Eine Pelletheizung oder Holzheizung anstelle einer Ölheizung nutzen
Pellet- oder Hackschnitzelheizungen sowie andere Holzheizungen werden gerne als mögliche Alternative zur Ölheizung genannt. Auch wenn Holz ein nachwachsender Brennstoff ist und allgemein gilt, steigen Sie dann „nur“ von einem auf den anderen Brennstoff um. Beim Verbrennen von Holz oder Pellets entstehen neben CO₂ auch noch Feinstaub und Ruß.
Sie sollten deshalb genau überlegen, ob eine Holzfeuerungsanlage aus ökologischer Sicht wirklich sinnvoller ist als ein kompletter Umstieg auf Wärmepumpen oder eine Kombination aus Wärmepumpe, PV und Solarthermie.
Bei Holz- oder Pelletheizungen kommt noch hinzu, dass Sie für den Brennstoff vergleichsweise viel Aufwand betreiben müssen. Um hier möglichst nachhaltig zu heizen, sollte der Brennstoff außerdem aus der Region kommen. Dann wären Sie aber wieder von lokalen Preisen abhängig.
Wenn Sie sich für eine Pelletheizung als Alternative zur Ölheizung interessieren, sollten Sie diese am besten mit Wärmepumpe oder Solarthermie kombinieren, um die Nachhaltigkeit des Systems zu verbessern.
Nah- oder Fernwärme über Blockheizkraftwerke nutzen, anstatt mit Öl zu heizen
Eine sehr praktische Alternative zur Ölheizung ist der Anschluss an ein Wärmenetz. In diesem Fall benötigen Sie lediglich eine Wärmeübergabestation im Haus, um die dezentral erzeugte Wärme aufnehmen zu können.
Allerdings ist der Umstieg nur dann sinnvoll, wenn die Betreiber des Wärmenetzes ausschließlich nachhaltige Energie durch Sonnen- oder Windkraft sowie Wasserkraft erzeugen. Darüber hinaus sind Sie bei Nah- oder Fernwärme immer von einem Anbieter abhängig und müssen sich in der Regel für mehrere Jahre binden. Hinzu kommt, dass Fern- oder Nahwärmenetze nicht flächendeckend verfügbar sind.
Sollten Sie dennoch mit dem Gedanken spielen, auf Fern- oder Nahwärme von der Ölheizung umzusteigen, prüfen Sie alles Vertragliche im Vorfeld genau.
Gasheizung als Alternative zur Ölheizung
Ob eine Gasheizung als Alternative zur Ölheizung Sinn ergibt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Letztlich steigen Sie von einem fossilen Brennstoff auf einen fossilen Brennstoff um. Eine moderne Gas-Hybridheizung mit der Möglichkeit, später „grünen“ Wasserstoff zu verbrennen, wäre eine mögliche Lösung. Durch die Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe reduzieren Sie den Gasverbrauch deutlich. Allerdings erhalten Sie für dieses Heizsystem in der Regel keine Förderung mehr.
Mit Mini- und Mikro-BHKW Strom und Wärme erzeugen
Ein Mini- oder Mikro-Blockheizkraftwerk nutzt die Kraft-Wärmekopplung, um nicht nur Wärme, sondern auch Strom zu erzeugen. Sie heizen damit weiter mit einem fossilen Brennstoff, dennoch verbessern Sie durch die Stromproduktion die Effizienz und somit die Umweltbilanz.
Die hohen Anschaffungskosten von 15.000 bis 20.000 Euro müssen Sie selbst tragen, denn es gibt keine Förderung für BHKW mehr.
Grundsätzlich gilt bei der Kraft-Wärmekopplung, dass die Anlage umso effizienter wird, je mehr Wärmebedarf besteht. Somit lohnt sich ein Mikro-Blockheizkraftwerk vor allem für Mehrfamilienhäuser oder Wohnhäuser kombiniert mit Gewerbe. Mini-BHWK können sich auch in Altbauten mit höherer Heizlast lohnen. So müssen Sie z. B. für diese Heizungsanlagen in der Regel nichts umstellen und können bestehende Heizkörper weiterverwenden.
Aus ökologischer Sicht sollten Sie sich jedoch fragen, ob es sich bei den BHKW wirklich um eine Alternative zum Öl handelt.
Was tun, wenn ich keine Alternative zur Ölheizung finde?
Der bauliche Zustand von Gebäuden sowie andere Gegebenheiten können dazu führen, dass die Suche nach einer Alternative zur Ölheizung schwierig wird. Ist Ihre Ölheizung nur wenige Jahre alt, kann die Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe zur Öl-Hybridheizung Sinn ergeben.
Ist Ihr Heizkessel älter als 30 Jahre alt, sollten Sie an einen Austausch denken. Doch selbst das sogenannte „Ölheizungsverbot“ bedeutet nicht, dass Sie nach 2026 keine Ölheizung mehr betreiben können. Sie können auch danach noch eine neue Ölheizung kaufen. Voraussetzung ist, dass Sie den Großteil der Wärmeenergie für Ihr Gebäude mit alternativer Heiztechnik, also mit Solarthermie oder Wärmepumpen erzeugen.
Was ist der beste Ersatz für meine Ölheizung?
Wenn Sie vor allem den Klimaschutz und steigende Ölpreise im Blick haben, ist aktuell die Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage die sinnvollste Alternative. Zudem erhalten Sie hier die meiste Förderung vom Staat. Als Besitzer einer alten Ölheizung profitieren Sie zudem von einem Ölheizungstauschbonus.
Ist der Umstieg auf einer Wärmepumpe allein nicht möglich, können Sie auch Ihre neuere Ölheizung mit Solarthermie oder einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kombinieren. So sparen Sie Heizkosten und senken den Ölverbrauch deutlich.
Grundsätzlich kann es sich unabhängig vom Heizungstausch immer lohnen, eine energetische Sanierung durchzuführen. Sie könnten dann zunächst Ihre Ölheizung weiterbetreiben, um Stück für Stück auf alternative Wärmeerzeugung per Wärmepumpe und Solarthermie umzusteigen.
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