Alternative zur Ölheizung

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Alternative zur Ölheizung – welche Optionen haben Sie als Hausbesitzer?

Das Heizen mit Öl hat für viele Verbraucher keine Zukunft mehr. Dennoch nutzen Millionen von Bundesbürgern eine Ölheizung. Wir zeigen Ihnen, welche Alternativen zur Ölheizung es gibt und welche Varianten wann Sinn ergeben.

Was spricht für den Austausch der Ölheizung?

Es gibt viele Gründe, die für eine Abkehr vom Heizen mit Öl sprechen:

  • Die Preise für Heizöl unterliegen den schwankenden Bedingungen des Weltmarkts und können enorm steigen.
  • Heizen mit Erdöl erzeugt hohe Emissionen an CO₂ .
  • Für die CO₂-Ausstöße von Ölheizungen müssen Sie eine CO₂-Abgabe bezahlen, die in den kommenden Jahren von den Preisen des EU-Emissionshandels abhängt und vermutlich explosionsartig steigen wird.
  • Mit einer Ölheizung sind Sie von Energieversorgern abhängig.
  • Sie setzen auf eine Heiztechnik, die allein auf endlichen fossilen Brennstoffen beruht.
  • Alte Ölheizkessel sind sehr ineffizient. Das bedeutet, dass Sie beim Verbrennen von Öl unverhältnismäßig viel Brennstoff für die Wärmeerzeugung benötigen.
  • Über 30 Jahre alte Ölheizungen mit Konstantkesseln müssen ausgetauscht werden.
  • Sie benötigen viel Platz für einen Öltank im Keller. Platz, den Sie auch anderweitig sinnvoller nutzen könnten.
  • Sie erhalten hohe staatliche Zuschüsse, wenn Sie von einer Ölheizung auf eine umweltfreundliche Heizung umsteigen.

Sicher: Die Ölheiztechnik hat sich über viele Jahrzehnte als zuverlässige und sichere Technik erwiesen. Doch mittlerweile ist das Heizen mit Öl einfach nicht mehr zeitgemäß.

Tipp: Weitere Informationen sowie Einzelheiten zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten beim BAFA sind hier abrufbar.

Die Alternativen zur Ölheizung im Überblick

Wer nicht mehr mit Öl heizen möchte, kann auf verschiedene alternative Möglichkeiten zurückgreifen. Diese stellen wir Ihnen hier gerne vor.

Wärmepumpen als alternative Lösung für die Ölheizung

Wenn Sie mit einer Wärmepumpe heizen, nutzen Sie kostenfreie und überall verfügbare Umweltwärme aus dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft. Die Wärmepumpe benötigt für ihren Betrieb lediglich Strom. Für den klimaneutralen Betrieb empfiehlt sich Ökostrom oder selbst erzeugter Strom über eine PV-Anlage.

Wärmepumpen zeichnen sich durch niedrige Vorlauftemperaturen aus. Deshalb sind diese Heizsysteme besonders in gedämmten Gebäuden beim Betrieb mit Flächenheizkörpern sehr effizient. Dennoch spricht nichts dagegen, Wärmepumpen als Alternative zur Ölheizung auch im Altbau einzusetzen. Wichtig ist grundsätzlich, dass im Vorfeld genau geprüft wird, welche Wärmeleistung von der Wärmepumpe benötigt wird, um das Gebäude warmzumachen und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen.

Wärmepumpe macht alten Gasvertrag unnötig © Hermann, stock.adobe.com
Wärmepumpe macht die alte Ölheizung unnötig © Hermann, stock.adobe.com

So kann es durchaus Sinn ergeben, den Umstieg auf die Wärmepumpe mit einer energetischen Sanierung zu kombinieren. Moderne Wärmepumpen arbeiten aber auch bei höheren Vorlauftemperaturen effizient.

Die Vorteile von Wärmepumpen im Überblick:

  • mit Öko- oder Solarstrom CO₂-freies Heizen möglich
  • wartungsarmes Heizsystem
  • hohe Fördermöglichkeiten
Wärmepumpen können Wärme aus Erde, Luft oder Wasser gewinnen
Wärmepumpen können Wärme aus Erde, Luft oder Wasser gewinnen

Mit Kosten von 15.000 bis 25.000 Euro für die Wärmepumpe und möglichen Erschließungskosten (bei Erd-Wärmepumpen mit Zugang zum Grundwasser) von bis zu 10.000 Euro sind Wärmepumpen zunächst nicht günstig. Wer jedoch von einer alten Ölheizung auf die Wärmepumpe umsteigt, kann bis zu 70 Prozent Förderung über die Bundesförderung für effiziente Gebäude erhalten.

Wichtig ist, dass die geologischen und baulichen Gegebenheiten vorhanden sind, um eine Wärmepumpe zu installieren.

Heizöl-Tankwagen bringt Heizöl an den Verbrauchsort © Jürgen Fälchle
Fällt mit einer Wärmepumpe weg: Das kostspielige Befüllen des Öltanks. © Jürgen Fälchle

Eine Pelletheizung oder Holzheizung anstelle einer Ölheizung nutzen

Pellet- oder Hackschnitzelheizungen sowie andere Holzheizungen werden gerne als mögliche Alternative zur Ölheizung genannt. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und eindeutig eine gute Alternative für eine Ölheizung. Allerdings entsteht beim Verbrennen von Holz oder Pellets Feinstaub und Ruß.

Pelletkessel © Africa Studio, stock.adobe.com
Pelletkessel © Africa Studio, stock.adobe.com

Bei Holz- oder Pelletheizungen muss man für den Brennstoff vergleichsweise viel Aufwand betreiben. Um hier möglichst nachhaltig zu heizen, sollte der Brennstoff aus der Region kommen.

Pelletheizungen können gut als Teil einer Hybridheizung in Kombination mit Solarthermie und auch einer Wärmepumpe eingesetzt werden. Der Vorteil beim Umstieg von der Öl- auf eine Pelletheizung ist auch der schon vorhandene Platz für das notwendige Pelletlager (der Platz des ehemaligen Öltanks).

Funktionen der Pelletheizung
Funktionen der Pelletheizung

Nah- oder Fernwärme über Blockheizkraftwerke nutzen, anstatt mit Öl zu heizen

Eine sehr praktische Alternative zur Ölheizung ist der Anschluss an ein Wärmenetz. In diesem Fall benötigen Sie lediglich eine Wärmeübergabestation im Haus, um die dezentral erzeugte Wärme aufnehmen zu können.

Das Prinzip der Fernwärme
Das Prinzip der Fernwärme

Allerdings ist der Umstieg nur dann sinnvoll, wenn die Betreiber des Wärmenetzes ausschließlich nachhaltige Energie durch Sonnen- oder Windkraft sowie Wasserkraft erzeugen. Darüber hinaus sind Sie bei Nah- oder Fernwärme immer von einem Anbieter abhängig und müssen sich in der Regel für mehrere Jahre binden. Hinzu kommt, dass Fern- oder Nahwärmenetze nicht flächendeckend verfügbar sind.

Fernwärme kann durchaus umweltfreundlich sein
Fernwärme kann durchaus umweltfreundlich sein

Sollten Sie dennoch mit dem Gedanken spielen, auf Fern- oder Nahwärme von der Ölheizung umzusteigen, prüfen Sie alles Vertragliche im Vorfeld genau.

Gasheizung als Alternative zur Ölheizung

Gasheizung richtig einstellen © Flashpics, stock.adobe.com
Gasheizung richtig einstellen © Flashpics, stock.adobe.com

Ob eine Gasheizung als Alternative zur Ölheizung Sinn ergibt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Letztlich steigen Sie von einem fossilen Brennstoff auf einen anderen fossilen Brennstoff um. Gasheizungen machen auch nur Sinn, wenn ein Anschluss an das Gasnetz vorhanden ist. Letztlich sind auch Gasheizungen nicht mehr zukunftsfähig. Eine moderne Gas-Hybridheizung mit der Möglichkeit, später „grünen“ Wasserstoff zu verbrennen, wäre eine mögliche Lösung. Durch die Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe reduzieren Sie den Gasverbrauch deutlich. Allerdings erhalten Sie für dieses Gasheizungen keine Förderung mehr.

Gas Brennwerttechnik und Solarthermie passen gut zusammen
Gas Brennwerttechnik und Solarthermie passen gut zusammen

Mit Mini- und Mikro-BHKW Strom und Wärme erzeugen

Ein Mini- oder Mikro-Blockheizkraftwerk nutzt die Kraft-Wärmekopplung, um nicht nur Wärme, sondern auch Strom zu erzeugen. Sie heizen damit weiter mit einem fossilen Brennstoff, dennoch verbessern Sie durch die Stromproduktion die Effizienz und somit die Umweltbilanz.

Das sind die Komponenten eines Mikro-BHKWs
Das sind die Komponenten eines Mikro-BHKWs

Ein Nachteil von BHKW sind die hohen Anschaffungskosten von 20.000 bis 40.000 Euro, für die es auch keine Fördermittel gibt.

Grundsätzlich gilt bei der Kraft-Wärmekopplung, dass die Anlage umso effizienter wird, je mehr Wärmebedarf besteht. Somit lohnt sich ein Mikro-Blockheizkraftwerk vor allem für Mehrfamilienhäuser oder Wohnhäuser kombiniert mit Gewerbe. Mini-BHWK können sich auch in Altbauten mit höherer Heizlast lohnen, zumal wenig umgestellt werden muss und bestehende Heizkörper weiterverwendet werden können.

Aus ökologischer Sicht ist jedoch fraglich, dass es sich bei den BHKW wirklich um eine Alternative zum Öl handelt, zumal BHKW mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

BHKW Preise hängen ab von vielen Faktoren
BHKW Preise hängen ab von vielen Faktoren

Was tun, wenn ich keine Alternative zur Ölheizung finde?

Der bauliche Zustand des Gebäudes und andere Randbedingungen können dazu führen, dass die Suche nach einer Alternative zur Ölheizung schwierig wird. Ist die Ölheizung nur wenige Jahre alt, kann die Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe zur Öl-Hybridheizung Sinn ergeben.

Ist der Heizkessel älter als 30 Jahre alt, sollten man an einen Austausch denken. Doch selbst das sogenannte „Ölheizungsverbot“ bedeutet nicht, dass nach 2026 keine Ölheizung mehr betrieben werden darf. Wer noch eine neue Ölheizung kaufen will, muss der Voraussetzung entsprechen, dass der Großteil der Wärmeenergie mit alternativer Heiztechnik, also mit Solarthermie oder Wärmepumpen erzeugt wird.

Solarthermie: Indach Montage © Michael Böhm, stock.adobe.com
Solarthermie: Indach Montage © Michael Böhm, stock.adobe.com

Was ist der beste Ersatz für meine Ölheizung?

Wenn Sie vor allem den Klimaschutz und steigende Ölpreise im Blick haben, ist eine Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage die sinnvollste Alternative. Zudem erhalten Sie hierfür hohe Fördermittel.

Ökostrom macht die Wärmepumpe noch umweltfreundlicher
Ökostrom macht die Wärmepumpe noch umweltfreundlicher

Ist der Umstieg auf einer Wärmepumpe allein nicht möglich, können Sie auch Ihre neuere Ölheizung mit Solarthermie oder einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kombinieren. So sparen Sie Heizkosten und senken den Ölverbrauch deutlich.

Grundsätzlich kann es sich unabhängig vom Heizungstausch immer lohnen, eine energetische Sanierung durchzuführen. Sie könnten dann zunächst Ihre Ölheizung weiterbetreiben, um Stück für Stück auf alternative Wärmeerzeugung per Wärmepumpe und Solarthermie umzusteigen.

Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Speicher im Heizungsraum © Bundesverband Wärmepumpe
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