Wann lohnt sich eine neue Heizungsanlage?
Ob sich eine Modernisierung der Heizungsanlage lohnt, entscheidet in erster Linie das Alter der jeweiligen Anlage. Veraltete Technik verbraucht viel (fossile) Energie und belastet das Klima. Nicht nur das: Die Kosten für Heizung und Warmwasser sind der größte Kostenblock beim Energieverbrauch. Rund 83 Prozent der Haushaltsenergie entfallen aufs Heizen und die Bereitstellung von Warmwasser. Eine neue Heizung kann damit deutlich die laufenden Kosten verringern und amortisiert sich dann schnell. Beim Heizungstausch sind natürlich auch die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu beachten.

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Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) nimmt manchem Hausbesitzer die Überlegung einer Heizungsmodernisierung ab. Es fasst die Energieeinsparverordnung (EnEV), das Energieeinspargesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zusammen und schreibt schon seit 2020 eine Austauschpflicht für 30 Jahre alte Öl- und Gasheizungen vor. Die Austauschpflicht gilt für Heizungen mit einem Konstanttemperatur-Kessel mit einer Nennleistung von vier bis 400 kW. Brennwertkessel oder Niedertemperaturkessel sind vom Austausch ausgenommen. Auch Anlagen, die ausschließlich der Warmwasserbereitung dienen, sind nicht betroffen. Diese Fristen gelten auch mit der Novelle des GEG 2024.

Von der Austauschpflicht ausgenommen sind Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern, die ihr Haus seit dem 1. Februar 2002 selbst bewohnen, sofern das Gebäude nicht mehr als 2 Wohnungen aufweist. Austauschpflicht besteht für selbst nutzende Eigentümer dann, wenn das Gebäude mehr als zwei Wohnungen hat oder wenn das Haus nach dem 1. Februar 2002 erworben oder geerbt wurde. Als Frist für den Austausch gelten zwei Jahre nach Eigentumsübergang. Ausnahme: wird ein Haus in der Heizperiode nur sporadisch genutzt oder steht ein Abriss an.

Wer nicht unter die Austauschpflicht fällt, sollte dennoch überlegen, ob nicht ausreichend Einsparpotential im Fall einer Modernisierung vorliegt. Ein erster Orientierungspunkt bei der Beantwortung der Frage, ob sich eine Heizungsmodernisierung lohnt, ist das Alter des Hauses oder der Wohnung. Faustregel: Je älter das Haus oder die Wohnung, desto eher lohnt sich eine energetische Modernisierung. Wenn das Haus oder die Wohnung älter als 20 Jahre ist, lohnt sich ein Austausch der Heizungsanlage, auch wenn die Heizung noch funktionstüchtig ist. Wenn zehn bis 15 Jahre alte Heizsysteme ausgetauscht werden, beträgt die Energieeinsparung im Schnitt immer noch bis zu 20 Prozent. Außerdem bietet sich beim Austausch der Umstieg auf umweltfreundliche Systeme an, hier besteht eine breite Auswahl von Biomasseheizungen über Hybridheizungen bis zu Wärmepumpen oder der Anschluss an ein (Fern)Wärmenetz.

Direkter Handlungsbedarf besteht, wenn am Kessel Rost oder ein Leck sichtbar sind. Daneben sollte man bei der Entscheidung für einen Heizungstausch aber auch andere Aspekte wie drohende Reparaturkosten oder günstige Beschaffungsmöglichkeiten oder eben auch hohe Fördermittel betrachten. Eine notwendige Reparatur einer alten Heizungsanlage ist immer eine gute Gelegenheit, eine umfassendere Modernisierung zu prüfen. Ein Austausch kann sich bereits lohnen, wenn größere Reparaturen anstehen oder eine Witterungsführung der Anlage fehlt.

Die Kosten einer Modernisierung der Heizungsanlage können sich angesichts der stetig steigenden Energiepreise innerhalb von wenigen Jahre amortisieren. Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber für den Austausch alter Heizungsanlagen umfangreiche Fördermittel zur Verfügung stellt.

TIPP
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Doch aufgepasst! Wer seine Heizungsanlage erneuern will, sollte erst einmal den Zustand und die Grundbedingungen seines alten Hauses analysieren. Zu den häufigsten Problemen gehören bei vielen Altbauten schlecht gedämmte Wände und Fenster. Fehlende oder mangelhafte Dämmung der Wände ist dafür verantwortlich, dass ein großer Anteil der Wärme aus dem Wohnraum nach außen verloren geht. Wer also über eine neue Heizungsanlage nachdenkt, sollte in der richtigen „Reihenfolge“ mit seiner Sanierung anfangen. Erst Dämmen, dann Heizen! Im Idealfall sollten Sie die Heizungssanierung und die Dämmung als Komplettpaket planen. Handelt man umgekehrt, wird die Anlage zu groß dimensioniert. Dies bedeutet höhere Investitionskosten und danach eine schlechtere Auslastung der Heizung.

Für alle Immobilienbesitzer, die ihr Eigenheim energieeffizient umbauen möchten, bieten sich in der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) attraktive Fördermöglichkeiten.

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