Wasser in die Gastherme nachfüllen

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Nur eine optimal eingestellte Gastherme kann ihren Dienst korrekt erfüllen und dabei so wenig wie möglich Energie verbrauchen. Zu einer optimalen Einstellung gehört auch der richtige Wasserdruck. Um den optimalen Wasserdruck dauerhaft zu halten, muss gelegentlich Wasser bei der Gastherme nachgefüllt werden.

An der Wand montierter Gasboiler im Badezimmer © JinOdin
An der Wand montierter Gasboiler im Badezimmer © JinOdin

Warum ist es notwendig, Wasser nachzufüllen?

Der Wasserdruck im Heizungssystem ist ein individueller Wert, der sich von Heizungsanlage zu Heizungsanlage unterscheidet. Er hängt von der Größe der Anlage, der durch die Heizungsrohre zu überwindenden Höhe und der Anzahl der Abnehmer, also Heizkörper, ab. Der Druck der Heizungsanlage wird in bar gemessen und angezeigt wird der Druck im Heizungsmanometer. Dieses befindet sich in der Nähe der Gastherme und zeigt auf einem Zifferblatt den optimalen Druckbereich durch eine grüne Markierung an. Fällt der Druck unter diese Markierung, ist es spätestens Zeit, Wasser nachzufüllen. Aus folgenden Gründen kann der Druck in der Heizung abfallen:

  1. Luft im Heizkreislauf: Es ist normal, dass der Druck im Heizungssystem mit der Zeit nachlässt. Es kann Luft in den Heizkreislauf gelangen. Dies geschieht auf zwei Wegen: Einerseits gibt es einen Lufteintrag durch das Wasser, das im Heizkreislauf zirkuliert. Dieses Wasser enthält einen Restanteil Luft. Außerdem kann Luft über die Heizungsventile eindringen, die nicht zu 100 % dicht sind. Wird nun diese Luft aus dem Heizungssystem abgelassen, so tritt immer auch ein wenig Wasser beim Entlüften der Heizung aus. Dieser Wasserverlust muss ausgeglichen werden.
  2. Defekts Ausdehnungsgefäß: Allerdings kann der Druck auch nachlassen, weil das Membranausdehnungsgefäß defekt ist. Hier kommt als Ursache sowohl eine defekte Membran als auch ein falscher Vordruck im Ausdehnungsgefäß infrage. Beides sollte bei der jährlichen Wartung durch den Heizungsfachmann auffallen. Der Vordruck im Ausdehnungsgefäß kann durch den Fachmann richtig eingestellt werden. Ist ein Ausdehnungsgefäß defekt, so sollte es so schnell wie möglich ausgetauscht werden.
  3. Undichtigkeit an der Gastherme: Durch Korrosion können sich mit der Zeit Undichtigkeiten ergeben, wenn die Gastherme tropft, sollte unbedingt ein Fachmann hinzugezogen werden.
  4. Undichtigkeit am Rohrsystem: Immer wieder kommt es auch zu Rohrbrüchen im Heizungssystem. Tritt gleich viel Wasser aus, so wird der Schaden normalerweise schnell bemerkt. Schlimmer kann es sein, wenn an einem defekten Heizungsrohr nur wenig Wasser austritt und im schlimmsten Fall ins Mauerwerk dringt.
Heizungsanlage: Ein Druckverlust kann verschiedene Ursachen haben
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Heizungsanlage samt Rohren © Stockfotograf
Heizungsanlage samt Rohren © Stockfotograf, stock.adobe.com

Wie bemerkt man zu niedrigen Druck im Heizungssystem?

Eine gut eingestellte Heizungsanlage heizt (fast) geräuschlos und sie heizt alle Heizkörper gleichmäßig, auch die von der Gastherme am weitesten entfernten Heizkörper. Werden nun gerade die weiter entfernten Heizkörper nicht mehr warm, sollte man den Druck des Heizungssystems am Manometer überprüfen.

Dasselbe gilt, wenn die Heizung Geräusche von sich gibt. Typisch bei zu niedrigem Druck ist ein deutlich hörbares Rauschen oder Gluckern in der Heizungsanlage. Auch dann lohnt ein Blick auf den Heizungsdruck. Werden die Heizkörper entlüftet und Wasser in die Therme nachgefüllt, sollten die Geräusche nachlassen.

Fällt der Druck der Heizung nach dem Nachfüllen von Wasser immer wieder deutlich, dann liegt vermutlich ein Defekt im Heizungssystem vor. Dann ist es Zeit, den Heizungsbauer zu kontaktieren.

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Kann man selbst Wasser in die Gastherme nachfüllen?

Wasser in die Heizung nachzufüllen, ist kein Hexenwerk. Aber es sollte dennoch gut geplant sein. Empfohlen wird, sich das Nachfüllen einmal von einem Fachmann zeigen (zum Beispiel im Rahmen der Wartung) und sich Tricks und Tipps geben zu lassen, sodass man weiß, worauf man beim Nachfüllen des Wassers in die Gastherme achten muss. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, den Wasseranschluss bei der Gastherme zu erkennen. Gegebenenfalls muss bei einer Gasetagenheizung die Verkleidung abgebaut werden. Bevor man mit dem Nachfüllen des Wassers beginnt, sollte man sich alles Notwendige zurechtlegen. Dazu gehören ein Wasserschlauch mit den richtigen Anschlüssen, am besten auch ein Eimer und ein Tuch, zum Entlüften der Heizkörper außerdem ein Entlüftungsschlüssel. Grundsätzlich erfolgt das Nachfüllen des Wassers dann wie folgt.

Anlage zum Steuern des Heizsystems © Matthias Buehner
Anlage zum Steuern des Heizsystems © Matthias Buehner

Wasser nachfüllen in 5 Schritten:

  1. Schritt: Umwälzpumpe ausschalten, Thermostate aufdrehen
    Bevor es ans eigentliche Wasser nachfüllen geht, muss die Umwälzpumpe abgestellt werden. Bei laufender Umwälzpumpe kein Wasser nachfüllen! Dann alle Thermostate aufdrehen und ein paar Minuten warten.
  2. Schritt: Heizkörper entlüften
    Hat sich nach ein paar Minuten die Luft in den Heizkörpern gesammelt, dann können vor dem eigentlichen Auffüllen von Heizwasser noch einmal alle Heizkörper entlüftet werden, damit der Druck nach dem Befüllen auch stimmt.
  3. Schritt: Wasserschlauch an Frischwasser anschließen
    Es wird ein Schlauch mit zwei passenden Anschlüssen benötigt. Zuerst Schlauch an den Wasserhahn anschließen. Als Schlauch reicht ein normaler Gartenschlauch.
  4. Schritt: Wasser in den Schlauch füllen
    Der Schlauch wird dann mit Wasser befüllt und erst dann an den KFE-Hahn (Kesselfüll- und Entleerungshahn) an die Gastherme angeschlossen. Damit soll verhindert werden, dass Wasser aus der Heizung das Frischwasser-System verunreinigt.
  5. Schritt: Wasser nachfüllen und Druck beachten
    Ist der volle Schlauch mit der Gastherme verbunden worden, kann das Ventil an der Therme geöffnet und Wasser nachgefüllt werden. Dabei sollte das Manometer im Blick behalten werden, damit der optimale Wasserdruck erreicht wird. Sinnvoll ist abschließend ein nochmaliges Entlüften der Heizkörper.
So befüllen Sie Ihre Heizungsanlage
So befüllen Sie Ihre Heizungsanlage

So garantieren Sie stets optimalen Druck in der Gastherme

Nur mit dem optimalen Druck kann die Gastherme effizient arbeiten und sparsam heizen. Wer einen Wartungsvertrag abgeschlossen hat oder die Heizung regelmäßig warten lässt, der kann sicher sein, dass der richtige Druck in der Anlage herrscht. Ein Blick auf das Manometer gibt hier außerdem Auskunft. Wasser kann ein geschickter Handwerker auch selbst in die Gastherme nachfüllen, wobei darauf geachtet werden muss, dass nicht Heizungswasser das Trinkwasser verschmutzt. Das Frischwasser muss außerdem zum Nachfüllen geeignet sein und der VDI-Richtlinie 2035 entsprechen.

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