Mikro- oder Nano-Blockheizkraftwerk
Bei Blockheizkraftwerken schreitet die Miniaturisierung weiter voran. Waren BHKW früher größeren Anlagen vorbehalten, sind inzwischen unter dem Schlagwort „Strom produzierende Heizung“ auch kleine BHKW für den Einsatz in Einfamilienhäusern mit geringem Wärmebedarf auf dem Markt. Die Idee hat natürlich Charme: Das Mikro-BHKW deckt den Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser und der Strom fällt sozusagen nebenbei an. Er kann dann selbst genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist werden.
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Welche Leistungsklasse decken Mikro- oder Nano-BHKW ab?
Mikro-BHKW werden Blockheizkraftwerke genannt, die einen Leistungsbereich zwischen 2 kWel und 15 kWel abdecken. Noch kleinere Blockheizkraftwerke werden neuerdings auch als Nano-BHKW bezeichnet. Hier werden auch BHKW mit einer elektrischen Leistung von unter zwei Kilowatt in die Klasse Mikro-BHKW aufgenommen.
Für welche Anwendungszwecke sind Mikro-BHKW besonders geeignet?
Der Platzbedarf von Mikro-BHKW ist sehr gering. Er entspricht ungefähr dem Raumbedarf einer „normalen“ Heizung. Mikro-BHKW passen damit in jeden Keller und können problemlos auch bei geringem Platzangebot aufgestellt werden.
BHKW im Wohnhaus, Bildquelle: ASUE
Der breite Leistungsbereich von bis zu fünfzehn Kilowatt elektrische Leistung erlaubt, dass Mikro-BHKW ein breites Einsatzspektrum abdecken. Mikro-BHKW mit einer Leistung im oberen Bereich sind deshalb eher für größere Mehrfamilienhäuser oder kleine Gewerbeeinheiten geeignet. Die idealen Anwendungsgebiete überschneiden sich also mit denen kleinerer Mini-BHKW. Kleinere Mikro-BHKW mit einer Leistung von bis zu 5 kWel dagegen können gut im privaten Bereich genutzt werden.
Mikro-BHKW finden sich also in:
- Ein- und Zweifamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern – Hier sind die kleinsten Leistungsgrößen zu wählen, wenn das Mikro-BHKW nur für die Heizung und die Erwärmung des Trinkwassers eingesetzt wird. Besonders lohnend sind Mikro-BHKW, wenn etwa ein privat genutztes Schwimmbad, ein Wellnessbereich oder ein Gewächshaus zusätzlich mit Wärme versorgt werden soll.
- Landwirtschaftliche Betriebe – Mikro-BHKW können hier zusätzlich Ställe oder Gewächshäuser mit Wärme versorgen. Da hier häufig auch nachwachsende Rohstoffe anfallen, können diese zum Betrieb der BHKW herangezogen werden. Allerdings gibt es seit einigen Jahren für den eingespeisten Strom keinen Extra-Zuschlag mehr.
- Kleingewerbe – Für kleinere Gewerbebetriebe, die viel Wärme benötigen, sind Mikro-BHKW prädestiniert, also etwa Fitness-Studios mit Sauna, Bäckereien, Wäschereien, Metzgereien (Kältebedarf).
- Öffentliche Gebäude – Neben öffentlichen Verwaltungen sind auch Kindergärten, Schulen oder Universitätsgebäude für den Einsatz von Mikro-BHKW geeignet. Hier können Mikro-BHKW erheblich zur Kosteneinsparung der öffentlichen Hand beitragen.
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Wie werden Mikro-BHKW ausgelegt?
Mikro-BHKW werden im Allgemeinen nach dem Wärmebedarf am Einsatzort dimensioniert und wärmegeführt betrieben. Dies erfolgt anhand der Jahresdauerlinie des jeweiligen Objekts. Üblich ist bei Mikro-BHKW nicht mehr unbedingt, für den Spitzenbedarf einen zusätzlichen Heizkessel vorzusehen. Die meisten Mikro-BHKW verfügen über einen integrierten Spitzenlastheizkessel. Neuere Modelle können auch leistungsmodulierend betrieben werden und damit an wechselnde Anforderungen angepasst werden
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Mit welchen Motoren und Antrieben werden Mikro-BHKW angeboten?
Die meisten neueren Mikro-BHKW werden mit Stirling- oder Ottomotoren angetrieben. Als Brennstoffe kommen sowohl fossile Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas sowie nachwachsende Rohstoffe, etwa Pellets, infrage.
Wie viel kosten Mikro-BHKW?
Die Preise von Mikro/Nano-BHKW hängen natürlich unter anderem von ihrer Größe ab. Die Einstiegspreise liegen bei gut 15.000 Euro, aber die meisten Mikro-BHKW kosten zwischen 15.000 und 20.000 Euro. Für rund 20.000 Euro ist bei einem Nano-BHKW im Allgemeinen auch die Installation mit abgedeckt. Für Mikro-BHKW am oberen Leistungsrand sollten dagegen eher mindestens 30.000 Euro Anschaffungskosten kalkuliert werden.
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