Wirtschaftlichkeit eines Blockheizkraftwerks
Die Wirtschaftlichkeit von Blockheizkraftwerken erscheint auf den ersten Blick klar: Schließlich wird der Brennstoff besonders effizient ausgenutzt und Strom und Wärme gleichzeitig produziert.
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Ganz so trivial ist es aber nicht. Es ist im Gegenteil sogar ziemlich aufwendig und komplex, die Wirtschaftlichkeit eines BHKW zu berechnen. Sie hängt von vielen Faktoren ab. Ein ganz wesentlicher Faktor ist hierbei die Auslegung des BHKW, die darüber entscheidet, wie viel Prozent des Wärmebedarfs durch das BHKW abgedeckt wird und wie viel Strom dabei anfällt.
Gegenüberstellung von Kosten und Erträgen
Wie immer ist die einfachste Möglichkeit, eine Abschätzung der Wirtschaftlichkeit eines BHKW vorzunehmen, natürlich die Berechnung: Was kostet das BHKW, wie viel bringt es ein, ist das Ergebnis positiv bzw. nach wie viel Jahren ist das Ergebnis positiv?
Kostenfaktoren
Dazu sollten also in einem ersten Schritt die folgenden Kosten betrachtet werden:
- Investitionskosten – berücksichtigt werden hierbei:
- Anschaffungskosten für das BHKW-Modul,
- Kosten für Montage und Inbetriebnahme,
- anfallende Kosten für Umbaumaßnahmen des Aufstellorts, zum Beispiel ein ggf. notwendiges Fundament, ein Tank für Öl oder Flüssiggas, eine neue Abgasleitung,
- Anschlusskosten an das Stromnetz,
- Kosten für zusätzliche Stromzähler,
- Kosten für einen Pufferspeicher und ggf. Kosten für einen zusätzlichen Stromspeicher.
- Finanzierungskosten – Aus den genannten Investitionskosten kann dann die jährliche Belastung berechnet werden. Wird das BHKW über Kreditmittel finanziert, sind neben den Zinsen auch die Anteile zur Tilgung des Kredits zu betrachten. Wird das BHKW dagegen aus Eigenmitteln finanziert, müssen hier die entgangenen Zinseinnahmen berücksichtigt werden. Auf der anderen Seite dürfen natürlich Zuschüsse und Fördermittel gegengerechnet werden.
- Wartungs- und Reparaturkosten – Sie sollten für den Zeitraum eines Jahres abgeschätzt werden. Das fällt natürlich besonders leicht, wenn ein Wartungsvertrag abgeschlossen wurde. In diese Kategorie fallen auch die Kosten für den Schornsteinfeger oder eventuelle Versicherungskosten.
- Brennstoffkosten – Dieser Posten hängt von mehreren Faktoren ab: einerseits von der Art des Brennstoffs, aber auch von der Größe des BHKW und den jährlichen Betriebsstunden des BHKW. Gegebenenfalls fallen zusätzliche Brennstoffkosten für einen Spitzenlastkessel an. Außerdem können Bezugskosten für zusätzlichen Strom anfallen.
Anmerkung: Sowohl die jährlichen Investitionskosten wie die Finanzierungskosten hängen von der Abschreibungsdauer ab. Der Einfachheit halber sollten zehn Jahre angenommen werden – für eine erste Abschätzung reicht dies.
Andererseits werden Unternehmen und Gewerbebetriebe unter Umständen nur mit einer fünfjährigen Abschreibungsdauer rechnen. Bei privaten Nutzern wiederum kann das BHKW gut und gerne fünfzehn bis zwanzig Jahre seine Dienste tun.
Einnahmeposten
Auf der anderen Seite der Rechnung stehen natürlich die Einnahmen beziehungsweise Ersparnisse, die sich durch das BHKW ergeben. Folgende Posten fallen an:
- Einspeisevergütung für Strom
- Vergütung für selbst genutzten Strom
- Erlöse durch Stromverkauf – Jeder Betreiber eines BHKW kann seinen produzierten Strom auch direkt an Dritte weiterverkaufen. Dafür gibt es natürlich keine Einspeisevergütung, je nach Höhe des erzielten Erlöses lohnt es sich aber. Der Stromverkauf bietet sich zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern, Reihenhauszeilen oder Anlagen der Wohnwirtschaft an.
- Rückerstattung der Energiesteuer
- Einsparung der Stromsteuer
- eingesparte Stromkosten
Entscheidungsunterstützung
Durch diese Gegenüberstellung der Kosten und Erträge zeigt sich auf einen Blick, ob ein BHKW rentabel ist. Auch lässt sich schnell die Amortisationszeit abschätzen. Um jedoch eine belastbare Entscheidung für oder gegen ein BHKW zu treffen, sollte ebenso die Wirtschaftlichkeit der Alternativen (Gasheizung, Pelletheizung, Wärmepumpen, Solarthermie) betrachtet werden.
BHKW Fördermittel
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