Häufige Fragen zu Blockheizkraftwerken
Wir haben häufige Fragen zu Blockheizkraftwerken zusammengefasst.
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- Was genau meint Kraft-Wärme-Kopplung?
- Wie wird der Wirkungsgrad eines BHKW berechnet?
- Was ist netzgeführtes BHKW?
- Wie schnell amortisiert sich ein BHKW?
- Lohnt sich ein BHKW für ein Einfamilienhaus?
- Ist ein BHKW als Ersatz für eine alte Heizung geeignet?
- Was ist Contracting und lohnt sich Contracting für ein BHKW?
- Braucht man eine Genehmigung für die Aufstellung eines BHKW?
- Ist ein BHKW nicht zu laut für ein Einfamilienhaus?
- Welcher Brennstoff ist am besten für ein BHKW?
- Mit welchen Formalitäten ist bei der Installation eines BHKW zu rechnen?
Was genau meint Kraft-Wärme-Kopplung?
Mit der Kraft-Wärme-Kopplung wird bei Nutzung der Primärenergie gleichzeitig Strom (Kraft) und Wärme produziert. Die Idee dafür ist in großen Kraftwerken entstanden, in denen zentral Strom produziert wurde. Die Verluste betragen dabei aber bei alten Kraftwerken bis zu 70 %, bei neuen Kraftwerken immer noch gute 30 %. Wird nun die bei der Stromproduktion entstehende Abwärme auch genutzt, sind die Verluste nur noch sehr gering, nämlich rund zehn Prozent. Und der Name ergibt sich aus der gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme.
Wie wird der Wirkungsgrad eines BHKW berechnet?
Der Wirkungsgrad bedeutet zunächst grundsätzlich, wie viel Prozent des Energiegehalts des zugeführten Brennstoffs in Strom und Wärme umgesetzt werden. Bei der Berechnung des Wirkungsgrads eines Blockheizkraftwerks werden zwei Wirkungsgrade addiert. Einerseits wird der elektrische Wirkungsgrad berücksichtigt, der in kWel ausgedrückt wird (sprich: Kilowatt elektrisch).
Hinzu kommt der thermische Wirkungsgrad, ausgedrückt in kWtherm, Kilowatt thermisch. Die beiden Größen hängen sowohl vom Motor ab wie auch von der Größe des BHKW. Im Durchschnitt liegt der elektrische Wirkungsgrad bei rund 35 Prozent, der thermische Wirkungsgrad liegt zwischen 45 und 55 Prozent. So ergibt sich der Gesamtwirkungsgrad des BHKW von 85 bis über 90 Prozent.
Was ist ein netzgeführtes BHKW?
Netzgeführte BHKW werden vom Energieversorgungsunternehmen zentral gesteuert. Der Begriff hat also nichts mit den ähnlichen Begriffen wärme- oder stromgeführt zu tun. Es geht nicht um die Betriebsweise, sondern vielmehr um die Betriebsart. Netzgeführte BHKW werden vom Energieversorger zu einem virtuellen Netzwerk zusammengeschlossen.
Alternativen zur Netzführung sind der sogenannte Inselbetrieb oder der Betrieb als Notstromaggregat. Der große Vorteil von netzgeführten BHKW ist die dezentrale Erzeugung der Elektrizität und die Flexibilität bei der Zuschaltung. Gerade bei den Schwankungen durch erneuerbare Energien können netzgeführte BHKW zur notwendigen Stabilität bei der Stromversorgung beitragen.
Wie schnell amortisiert sich ein BHKW?
Die Amortisationszeit wird einfach berechnet, indem man die Investitionskosten durch die jährlichen Einsparungen addiert, die sich durch das BHKW im Vergleich mit der herkömmlichen Heizung ergeben. Die Amortisationszeit für ein BHKW, das nur die Grundlast abdeckt, liegt zwischen vier und sieben Jahren. Die Amortisationszeit kann je nach Kosten des BHKW und vor allem der Strompreisentwicklung allerdings auch deutlich länger ausfallen.
Lohnt sich ein BHKW für ein Einfamilienhaus?
Ein Blockheizkraftwerk kann sich auf jeden Fall auch für ein Einfamilienhaus lohnen. Das hängt unter anderem von der Größe der zu beheizenden Fläche, also dem Wärmebedarf, ab. Durch die Möglichkeit, den produzierten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und hierfür eine Vergütung zu beziehen, kann ein BHKW eine attraktive Möglichkeit auf für ein Einfamilienhaus darstellen.
Außerdem haben sich die Hersteller mit immer kleineren BHKW auf die Anforderungen, die bei einem Einsatz in einem Ein- oder Zweifamilienhaus entstehen, eingestellt. Ein großes Aber sollte dennoch berücksichtigt werden: In einem gut gedämmten Einfamilienhaus oder gar in einem Niedrigenergiehaus wird ein BHKW, auch ein Nano-BHKW, kaum auf die nötigen Betriebsstunden kommen und eher nicht wirtschaftlich sein. Eine Überlegung wert ist dann aber, sich mit den Nachbarn zusammenzutun und gemeinsam ein BHKW zu betreiben.
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Ist ein BHKW als Ersatz für eine alte Heizung geeignet?
Ein BHKW sollte auf jeden Fall als Alternative in Betracht gezogen werden, wenn nur die Heizung saniert wird und keine anderen Maßnahmen geplant sind. Gerade wenn der Bedarf an Wärme gleichmäßig hoch ist, kann ein BHKW wirtschaftlich betrieben werden.
In diesem Fall kann dann sogar der alte Heizkessel als sogenannter Spitzenlastkessel eingesetzt werden, der zugeschaltet wird, wenn der Bedarf an Wärme vom BHKW allein nicht gedeckt werden kann. BHKW sollten nicht überdimensioniert werden, das mindert die Wirtschaftlichkeit. Ein Nano-BHKW ist allerdings für den monovalenten Betrieb ausgelegt, d.h. es läuft gleichmäßig, die übrige Wärme wird Pufferspeichern zugeführt.
Was ist Contracting und lohnt sich Contracting für ein BHKW?
Contracting ist letztlich nur eine besondere Art der Vermietung: Der jeweilige Anbieter betreibt dann das BHKW, etwa in einem Betrieb, Krankenhaus oder auch in der Wohnungswirtschaft. Er kümmert sich dabei um alles: Investition, Wartung, Brennstoffe, Schornsteinfeger und so weiter.
Dafür zahlen die Nutzer wie bisher bestimmte Beträge für Wärme und Strom, die im Vertrag festgelegt werden. Das Besondere beim Contracting: Nach Ablauf des Vertrags (üblicherweise zehn bis zwanzig Jahre) geht das Blockheizkraftwerk in den Besitz des Kunden über. Dieser kann dann das BHKW weiter nutzen, ohne dass er vorher investieren musste.
Contracting wird inzwischen nicht nur für Mini-BHKW, sondern auch für Mikro-BHKW angeboten. Für den Contracting-Nehmer kann sich das BHKW-Contracting lohnen, weil er Strom und Wärme zu niedrigeren Kosten als die üblichen Marktpreise erhält und mit der Investition die Liquidität nicht gemindert wird. Das ist gerade für kleinere Unternehmen und Betriebe attraktiv.
Braucht man eine Genehmigung für die Aufstellung eines BHKW?
Für kleine BHKW ist keine Genehmigung erforderlich. Lediglich für Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung über 50 kW muss eine Genehmigung eingeholt werden. Aber für jedes BHKW sollte unbedingt der Schornsteinfeger kontaktiert werden. Außerdem muss der Netzbetreiber informiert werden, wenn Strom ins Netz eingespeist wird. Auch kleinere BHKW werden beim BAFA angemeldet (sogenanntes elektronisches Anzeigeverfahren).
Ist ein BHKW nicht zu laut für ein Einfamilienhaus?
In einem Einfamilienhaus kommt ja eher ein Mikro- beziehungsweise Nano-BHKW zum Einsatz. Die unter dem Schlagwort Strom produzierende Heizung angebotenen BHKW sind alle so schallgedämmt, dass sie auch für den Einsatz in einem Einfamilienhaus sehr gut geeignet sind.
In einem geschlossenen Heizungskeller dürfte der Betrieb nicht stören. Die Geräuschentwicklung von rund 58 dB (A) entspricht ungefähr der einer (älteren) Geschirrspülmaschine. Möglich sind aber auch zusätzliche Schallschutzmaßnahmen wie Schallhauben oder Schalldämpfer.
Welcher Brennstoff ist am besten für ein BHKW?
Das kann man einfach nicht pauschal beantworten. Ideal ist Gas zum Beispiel, wenn sowieso ein Gasanschluss vor Ort liegt. Ist bereits ein Heizöl-Tank vorhanden, kann das BHKW mit Heizöl betrieben werden. Erste Wahl sind natürlich nachwachsende Rohstoffe, Pflanzenöle oder Biogas aus Biomasse. Nur für mit nachwachsenden Rohstoffen betriebe BHKW zahlt die KfW zudem Fördermittel.
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Mit welchen Formalitäten ist bei der Installation eines BHKW zu rechnen?
Vor der Installation eines BHKW sind die Formalitäten nicht allzu groß. Hier eine kurze Checkliste zu den anstehenden Formalitäten:
- Genehmigung des BHKW beim Bauamt – Eine Genehmigung ist zwar nur erforderlich für große Anlagen. Das BHKW muss aber im Rahmen des Baurechts in einigen Ländern beantragt werden, wenn es auch vereinfachte Anträge gibt.
- Genehmigung laut Bundesimmissionsschutzgesetz – Je nach Größe und Schallemission (vorsichtshalber nachfragen).
- Schornstein bzw. Abgasanlage – muss beim zuständigen Bezirksschornsteinfeger gemeldet werden und von diesem abgenommen werden.
- Anmelden beim BAFA (elektronisches Anzeigeverfahren)
- Antrag auf vergünstigtes Darlehen oder Tilgungszuschüsse durch die KfW – diese müssen VOR Vorhabensbeginn gestellt werden.
- Meldung an den Netzbetreiber über das BHKW – (Achtung, der Netzbetreiber ist nicht gleich Energieversorgungsunternehmen).
- Antrag an den Netzbetreiber zur Stromeinspeisung .
- Antrag auf Energiesteuererstattung beim Hauptzollamt – bis zum 31. März des Folgejahres einreichen!
- In der Steuererklärung Kosten für das BHKW absetzen (als Alternative zu Förderung durch die KfW)
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