Brennstoffe, mit denen ein BHKW betrieben werden kann
Die Auswahl an Brennstoffen, die für den Betrieb eines Blockheizkraftwerks geeignet sind, ist mindestens ebenso groß wie die verschiedenen Antriebsvarianten. Blockheizkraftwerke können sowohl mit fossilen als auch mit regenerativen Energien betrieben werden.
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Fossile Energien
Zu den fossilen Energien gehören neben Heizöl, Dieselkraftstoff oder Benzin auch Erdgas und Flüssiggas. Für alle Brennstoffe gilt, dass die Energiesteuer auf Antrag zurückerstattet wird, wenn sie in BHKW genutzt werden. Für einen Bedarf von 10.000 Kilowattstunden beträgt die Rückerstattung zwischen 50 und 75 Euro, je nach Brennstoff.
Heizöl
Heizöl – ein Erdölprodukt, ist einer der klassischen Energieträger in vielen deutschen Haushalten. Daher ist oft auch noch der notwendige Tank vorhanden. Gerade für nachträgliche Einbauten bei der Umrüstung auf eine andere Heizung bietet sich Heizöl daher als Treibstoff für das BHKW an. Die meisten BHKW-Motoren, also Otto-, Diesel- und Stirlingmotoren, lassen sich mit leichtem Heizöl betreiben.
Der Heizwert von Heizöl ist sehr gut, und viele BHKW werden seit Jahren mit Heizöl betrieben. Die Nachteile von Heizöl als Brennstoff gelten allerdings auch bei dem Betrieb eines BHKW: Hier ist vor allem die unsichere Preisentwicklung zu nennen. Außerdem ist Heizöl als fossiler Brennstoff eigentlich nicht mehr zeitgemäß und es muss mit weiter steigenden Preise gerechnet werden. Anfang 2022 kosten 100 Liter 105 Euro.
Aber auch der erhöhte Wartungsbedarf von BHKW-Motoren, die mit Heizöl laufen, sollte bedacht werden.
Erdgas
Erdgas – ein weit verbreiteter fossiler Brennstoff mit einer ganzen Anzahl von Vorteilen. Die Infrastruktur zur Versorgung mit Erdgas ist gut ausgebaut. Da Erdgas über Leitungen zu den Verbrauchsstellen transportiert wird, ist auch kein Tank notwendig. Zudem ist der Heizwert ähnlich gut wie bei Heizöl.
Erdgas verbrennt in BHKW sehr sauber und ist für alle Motoren geeignet. Allerdings ist auch Erdgas als fossiler Brennstoff begrenzt und mit erheblich steigenden Preisen sollte unbedingt gerechnet werden.
Flüssiggas
Flüssiggas – bietet sich als Alternative zu Erdgas immer dann an, wenn kein Gasanschluss im Haus vorhanden ist und auch keiner gelegt werden kann. Flüssiggas hat einen höheren Heizwert als Heizöl oder Erdgas, es ist ebenso für alle Motoren geeignet. Ein Plus gegenüber Heizöl ist auch die geringere Wartungsintensität eines mit Flüssiggas betriebenen Blockheizkraftwerks.
Allerdings ist Flüssiggas teurer als Heizöl oder Erdgas und vor allem ist auch bei Flüssiggas ein Tank notwendig. Außerdem ist auch Flüssiggas ein fossiler Brennstoff und damit nicht zukunftsgerichtet.
Regenerative Energien
Auch hier ist die Auswahl für Blockheizkraftwerke sehr groß. Wird regenerative Energie aus Biomasse zum Betrieb des BHKW eingesetzt, kann die höhere Einspeisevergütung für den produzierten Strom nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) beantragt werden.
Biogas
Biogas – hierunter wird nicht nur Gas verstanden, das aus der Vergärung von Biomasse entsteht. Auch Klärgas oder Deponiegas werden häufig unter dem Begriff Biogas genannt. Sie enthalten ebenso wie Biogas in erster Linie Methan.
Während Klärgas und Deponiegas häufig direkt am Ort der Entstehung für BHKW genutzt werden, wird Biogas mittlerweile auch von manchen Energieversorgern über die vorhandenen Gasleitungen geliefert und ist dann auch für Mikro-BHKW erhältlich.
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Pflanzenöl
Pflanzenöl – ist die umweltfreundliche und CO2-neutrale Alternative zu Heizöl. Notwendig ist dann auf jeden Fall ein BHKW mit Dieselmotor, der für die Verbrennung der Pflanzenöle geeignet sein muss. Pflanzenöle, die in unseren Breiten meist aus Raps gewonnen werden, sind allerdings in die Kritik geraten.
Die Anbauflächen können nicht zum Anbau von Lebensmitteln genutzt werden und in Asien, Afrika und Lateinamerika kommt es zu Rodungen, um entsprechende Anbauflächen für Soja- oder Palmölpflanzen zu schaffen. Von Nachhaltigkeit kann also kaum die Rede sein.
Pellets
Pellets – Pellets werden aus Sägemehl und anderen Holzabfällen gepresst und sind ein CO2-neutraler, nachwachsender Rohstoff. Allerdings gab es bisher nur ein BHKW für den Privatbereich, das mit Pellets betrieben wurde, nämlich von der mittlerweile insolventen Firma Sunmachine. Mehrere Firmen arbeiten momentan daran ein marktreifes Produkt herauszubringen.
Holz
Holz – wird als Scheitholz oder als Hackschnitzel für BHKW verwendet. Genutzt wird hierbei Holzgas, das erst aus dem Holz produziert wird. Daher ist der Brennstoff vor allem bei großen Blockheizkraftwerken im Einsatz.
Geeignete Antriebe für Holzgas sind Verbrennungsmotoren und Gasturbinen. Bei der Nutzung von Holzgas ist auch mit einem höheren Wartungsaufwand zu rechnen.
Preisentwicklung Brennstoffe
Entwicklung verschiedener Brennstoffe im Vergleich, Bildquelle: C.A.R.M.E.N. e.V.
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