Fußbodenheizung und Heizkörper kombinieren

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Gerade bei einer Sanierung eines Altbaus stellt sich oft die Frage, ob eine Fußbodenheizung auch mit bereits vorhandenen Heizkörpern betrieben werden kann. Die Antwort schon einmal vorab: Ja! Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung in Kombination mit Heizkörpern ist heute oft problemlos möglich. Heutige Heizsysteme mit niedrigen Vorlauftemperaturen sind dafür durchaus geeignet. Eine Fußbodenheizung hat nämlich in der Regel eine Vorlauftemperatur zwischen 30 und maximal 35 Grad. Heizkörpersysteme benötigen im Vergleich eine etwas höhere Temperatur von 45 bis 55 Grad. Bei alten Heizsystemen, die mit Vorlauftemperaturen von 75 bis 85 Grad arbeiten, sollte bei einer Sanierung grundsätzlich über den Austausch der Heizungsanlage nachgedacht werden, sofern sie nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) §72 Abs. 2 nicht sowie ausgetauscht werden müssen.

Heizkörper an der Wand, Fußbodenheizung im Aufbau © WenPhoto, stock.adobe.com
Bei der Sanierung von Gebäuden ist es durchaus möglich, eine Fußbodenheizung nachzurüsten © WenPhoto, stock.adobe.com

Eine wesentliche Größe bei der Bestimmung der Vorlauftemperatur einer Fußbodenheizung ist die Oberflächentemperatur der beheizten Fläche. Die optimale Oberflächentemperatur einer Fußbodenheizung liegt zwischen 23°C und 24°C. Die DIN EN 1264 gibt mittlere Oberflächentemperaturen als Grenztemperaturen vor, die nicht überschritten werden dürfen:

  • Daueraufenthaltsbereiche für Personen: 29°C
  • Randzonen (max. 1m) 35°C
  • Nassräume (Barfußbereich) 33°C

Aus diesem Grund arbeitet eine Fußbodenheizung sehr gut mit modernen Heizkörpern, die ebenfalls mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten, zusammen. Um den verschiedenen Anforderungen beider Wärmeüberträger gerecht zu werden, sollte bei der Nachrüstung einer Fußbodenheizung ein zusätzlicher Heizkreis aufgebaut werden.

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Fußboden-Etagenheizung

Wird eine Fußbodenheizung für eine komplette Etage, also für sämtliche Räume eines Geschosses, nachgerüstet, muss ein neuer Heizkreis mit eigenem Heizkreisverteiler in das Heizungssystem des Hauses eingebunden werden. Dieser Heizkreis wird an den Vorlauf des Heizsystems angeschlossen. Die Verteilung des Heizwassers aus dem Vorlauf für die Fußbodenheizung in die einzelnen Räume findet dann in der Regel im Heizkreisverteiler statt. Hier befinden sich auch die einzelnen Ventile der Heizkreise der Fußbodenheizung, die jeweils durch einen Stellantrieb gesteuert werden.

Der Stellantrieb versorgt üblicherweise jeweils einen Heizkreis der Fußbodenheizung eines Raums mit warmem Wasser, um den Raum zu heizen. Das Ventil übernimmt dabei die Regulierung der Warmwassermenge. Ist das Ventil geöffnet, fließt warmes Wasser in die Fußbodenheizung. Wird das Ventil geschlossen, fließt entsprechend weniger warmes Wasser in die Fußbodenheizung und die Temperatur im Raum nimmt ab.

Die Fußboden-Etagenheizung in Verbindung mit Heizkörpern
Die Fußboden-Etagenheizung in Verbindung mit Heizkörpern

Dies geschieht, sobald eine Abweichung von der Ist-Raumtemperatur zur Soll-Raumtemperatur auftritt. Der Stellantrieb regelt die Temperatur darüber, wie lange das Ventil geöffnet ist. In der Regel wird die Soll-Raumtemperatur über ein Raumthermostat eingestellt, von dem ein Steuerungskabel zum Stellantrieb des jeweiligen Heizkreisventils führt. Dadurch werden die niedrigen Systemtemperaturen kontrolliert erreicht.

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Fußboden-Raumheizung

Wird eine Fußbodenheizung für nur einen Raum nachgerüstet, wird der Heizkreis der Fußbodenheizung in den Rücklauf des Heizungssystems eingebunden. Dabei wird die Temperatur der Fußbodenheizung durch einen Rücklauftemperaturbegrenzer geregelt. Er besteht aus einem Temperaturfühler und einem Ventil. Er misst die Temperatur des Heizungswassers im Rücklauf der Fußbodenheizung und regelt über sein Ventil dessen Durchflussmenge. Bei zu hohen Heizwassertemperaturen sperrt das Ventil den Rücklauf ab. Dadurch strömt kein Vorlaufwasser mehr nach. Die Fußbodenheizung bekommt keine Wärme mehr und überhitzt nicht.

Die Funktion des Rücklauftemperaturbegrenzers
Die Funktion des Rücklauftemperaturbegrenzers

Die Funktion des Rücklauftemperaturbegrenzers basiert auf der Selbstregelfähigkeit der Fußbodenheizung. Denn die Fußbodenheizung gibt weniger Wärme ab, je geringer der Temperaturunterschied zwischen der Bodenoberfläche und der Raumtemperatur ist. In dieser Situation steigt die Rücklauftemperatur. Wird dabei der eingestellte Sollwert des Rücklauftemperaturbegrenzers überschritten, verringert das Ventil den Volumenstrom, in dem es den Rücklauf reguliert und ein Nachströmen von heißem Vorlaufwasser verhindert. Sinkt die Rücklauftemperatur, so wird der Volumenstromautomatisch wieder erhöht.

Alter Heizkoerper © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
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