Fußbodenheizung selbst verlegen

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Eine Fußbodenheizung muss als fester Bestandteil eines Gebäudes betrachtet werden, weil sie vorwiegend unter dem Estrich oder unter Trockenbauelementen verlegt wird. Sie zu reparieren oder nachträglich zu korrigieren ist nur mit erheblichem Aufwand verbunden. Deshalb ist vor der eigenhändigen Verlegung einer Fußbodenheizung eine fachgerechte Planung besonders wichtig und die nachfolgende Durchführung der Arbeiten muss sehr sorgfältig erfolgen.

Fussbodenheizung Trockensystem © WenPhoto, stock.adobe.com
Vor der Verlegung einer Fußbodenheizung ist eine fachgerechte Planung besonders wichtig © WenPhoto, stock.adobe.com

Bevor es los geht – Die Voraussetzungen

Damit die Fußbodenheizung optimal funktioniert, kommt es erst einmal auf den richtigen Aufbau des Fußbodens an. Wer über eine Fußbodenheizung nachdenkt, muss seine Fußböden unter die Lupe nehmen, ob diese überhaupt für eine Fußbodenheizung in Frage kommen. Man darf nicht vergessen: Die Aufbauhöhe einer Fußbodenheizung vom Betonboden bis zum Bodenbelag beträgt durchschnittlich 92 mm. Außnahme: Frässysteme in den bestehenden Estrich. Mehr zur Aufbauhöhe können Sie in unserem Artikel Aufbauhöhen von Fußbodenheizungen lesen.

Im Grunde besteht ein Fußboden mit Fußbodenheizungen aus drei Schichten:

  1. Tragschicht (Rohdecke)
  2. Zwischenschicht (Unterbodenkonstruktion mit Fußbodenheizung)
  3. Nutzschicht (Bodenbelag)

Die Tragschicht ist in der Regel eine Rohbetondecke. Die Zwischenschicht besteht aus den Komponenten der Fußbodenheizung. Diese wird in Estrich gelegt oder mit Trockenbauplatten abgedeckt. Auf den Estrich oder die Trockenbauplatten folgt die Nutzschicht mit dem gewählten Bodenbelag.

Bodenaufbau mit Fußbodenheizung
Bodenaufbau mit Fußbodenheizung

Beim Aufbau von Fußbodenheizungen müssen die Normen DIN 4117 für die Abdichtung, die DIN 4108, die DIN 4109 sowie das Gebäudeenergiegesetz (GEG) für die Trittschall- und Wärmedämmung erfüllt werden.

Die Bodenaufbauten für eine Fußbodenheizung im Trockensystem muss den Mindestanforderungen nach DIN EN 1264-4 genügen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der komplette Fußbodenaufbau in Estrichart und Estrichdicke der jeweiligen Geschossdicke sowie der Bodenbelastung entsprechen. Beim Estrich gilt die DIN 18560 Teil 2 für Heizestriche. Die Norm beschreibt die Arten, die Ausführung und die Anforderungen an den Estrich.

Der Aufbau einer Fußbodenheizung im Trockensystem
Der Aufbau einer Fußbodenheizung im Trockensystem
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Moderne Fußbodenheizungsanlagen sind in sich geschlossene Heizsysteme, die neben dem Heizkessel, den verlegten Rohrleitungen und Armaturen bestehen. Grundvoraussetzung für jede Heizungsanlage ist die Heizlastberechnung nach der Norm DIN EN 12831 für „Heizungsanlagen in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast“, nach der die Fußbodenheizung dimensioniert wird. Wird die Heizlastberechnung nicht oder nur überschlägig ausgeführt, kann dies negative Folgen für Haus und Hausbesitzer haben. Eine zu geringe Auslegung der Fußbodenheizung führt zu hohen Einbußen im Komfort und im schlimmsten Fall zu Feuchteschäden. Eine zu groß dimensionierte Heizung führt zu hohen Heizkosten.

Nach DIN EN 1264 gibt es Grenzen in Bezug auf die Oberflächentemperatur bei Betrieb einer Fußbodenheizung. Diese liegt für eine Aufenthaltszone bei 29°C. Das Verhältnis von 29°C Oberflächentemperatur zu 20°C Raumtemperatur ergibt eine Heizleistung von rund 80 bis 90 Watt pro Quadratmeter. Dabei spielt es keine Rolle, ob Kupferrohr oder PE-Rohr für die Fußbodenheizung verwendet wurde. Es ist auch egal, welchen Wärmeerzeuger man verwendet – die Begrenzung der Oberflächentemperatur ist fix.

Ausnahmen für die genannte Temperaturbegrenzung bilden die sogenannten Randzonen von maximal einem Meter Breite. Hier dürfen 35°C erreicht werden. Die spezifischen Leistungen liegen dann auch schon einmal bei 160 W/m². Randzonen kann man bei Bedarf an bodentiefen Fenstern oder Terrassentüren installieren. Eine weitere Ausnahme ist das Badezimmer, das in der Regel auf 24°C beheizt werden soll. Ein Bad kann Oberflächentemperaturen von 33°C erreichen. Auf diese Weise kann in der Spitze eine Heizleistung von 100 W/m² erreicht werden.

Die Oberflächentemperatur hängt auch von der Gebäudedämmung ab
Die Oberflächentemperatur hängt auch von der Gebäudedämmung ab
Temperaturbegrenzung der Fußbodenheizung
Temperaturbegrenzung der Fußbodenheizung

Beides hat unter anderem wesentlichen Einfluss auf den Verlegeabstand und Rohrdurchmesser der Fußbodenheizung. Bestimmend für den Verlegeabstand ist der Wärmebedarf für den Raum, abhängig vom Rohrdurchmesser und dem Fußbodenbelag. Die Wahl des Rohrdurchmessers und des Verlegeabstands wird oft schon durch das gewählte Fußbodenheizungssystem vorgegeben. Unabhängig von Verlegeabstand und Rohrdurchmesser: Fußbodenheizungsrohre müssen nach DIN 4725 diffusionsdicht sein.

Gängige Fehler bei der Verlegung einer Fußbodenheizung vermeiden
Gängige Fehler bei der Verlegung einer Fußbodenheizung vermeiden

Schritt 1: Heizkreisverteiler installieren

Zur Planung gehört auch die Aufteilung der Räume in entsprechende Heizkreise. Je nach Anzahl der Räume beziehungsweise Heizkreise muss der Heizkreisverteiler ausgeführt werden. Der Heizkreisverteiler ist technisch nichts anderes, als der Anschluss der Fußbodenheizungsrohre an den Vor- und Rücklauf der Heizungsanlage. Er befindet sich in der Regel in einem Verteilerkasten im Flur zu den zu beheizenden Räumen. Die Dimensionierung beginnt mit kleinen Ausführungen für nur zwei Heizkreise, bis hin zu Ausführungen, die den Anschluss und die Regulierung von bis zu zwölf unterschiedlichen Heizkreisen ermöglichen.

Der Heizkreisverteiler verteilt die Wärme gleichmäßig
Der Heizkreisverteiler verteilt die Wärme gleichmäßig

Entsprechend der zu verlegenden Heizkreise installiert man nach Herstellerangaben wahlweise zuerst einen Unter- oder Aufputz-Verteilerschrank mit Heizkreisverteilern und der entsprechenden Anzahl an Heizkreisanschlüssen.

Klempner installiert einen neuen Kollektor für Fußbodenheizung © Volodymyr Shevchuk, stock.adobe.com
Heizkreisverteiler installieren © Volodymyr Shevchuk, stock.adobe.com

Fußbodenheizungssysteme

Grundsätzlich wird bei Fußbodenheizungen zwischen Trockenverlegung und Nasssystemen unterschieden. Beim Trockensystem werden Systemplatten für die Aufnahme der Rohrleitungen verlegt, auf die nach Verlegung der Heizungsrohe dann Fließestrich, Trockenestrich- oder Gipskartonplatten aufgebracht werden. Bei Nasssystemen werden die Heizungsrohre der Fußbodenheizung auf Trägersystemen verlegt und anschließend mit einem Heizestrich vergossen. Während die wärmeleitenden Heizungsrohre beim Nasssystem im Estrich verschwinden, liegen diese bei Trockensystemen nah an der Oberfläche.

Trockensysteme für versierte Heimwerker unterscheiden sich zwischen Trockenestrichsystemen, Dünnbettsystemen und Trockenbausystemen. Bei den Nasssystemen wird zwischen dem Tackersystem, Klettsystem, Noppensystem und dem Klemmschienensystem unterschieden.

Schritt 2: Fußbodenheizung verlegen

Trockenestrichsystem

Trockensysteme lassen sich schnell und mit etwas Geschick in einer Ein-Mann-Montage verlegen. Dabei muss vorab garantiert sein, dass die Rohdecke besenrein ist.

Zuerst werden Dehnstreifen entlang der Wände, Säulen sowie Treppen befestigt. Die Randdämmstreifen dienen als Dehnungsfuge und der Schalldämmung.

Installation von Fußbodenheizungen. Fußbodenheizung mit isolierten Metallrohren reparieren © karepa, stock.adobe.com
Dehnstreifen befestigen © karepa, stock.adobe.com

Es folgt das Verlegen der Systemplatten aus Polystrolschaum für die Aufnahme der Rohrleitungen. Sie bilden gleichzeitig eine gleichmäßige Dämmschicht und sorgt dafür, dass die Heizwärme nicht ungewollt nach unten verschwindet.

Fußbodenheizung mit Styropor und Wärmeleitbleche © SKatzenberger, stock.adobe.com
Heizungsrohre in Wärmeleitbleche eindrückee © SKatzenberger, stock.adobe.com

In die Führungen für die Heizungsrohe werden Wärmeleitbleche eingedrückt. Diese Lamellen dienen der gleichmäßigen Wärmeverteilung.

Fußbodenheizung: Wärmeleitbleche sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung
Fußbodenheizung: Wärmeleitbleche sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung

In die Wärmeleitbleche werden dann die wasserführenden Rohrleitungen eingedrückt. Nach fertiger Rohrverlegung werden oft noch Abdeckbleche auf die Umlenkbereiche gelegt. Die gesamte Fläche wird überlappend mit PE-Folie abdecken. Die Folie dient als Gleitschicht.

Auf die Folie werden dann Trockenestrichplatten verlegt. Der Trockenestrich dient als Lastenverteilschicht. Vor dem Einbau sollte der Estrichbedarf unbedingt von einem Fachmann berechnet werden.

Die Verlegung bei Trockenbausystemen erfolgt wie beim Trockenestrichsystem beschrieben, nur das die an Stelle von Trockenestrichplatten entsprechende Gipskartonlatten verlegt werden.

Alternativ zu Trockenestrich- oder Gipskartonplatten kann auf die verlegten Fußbodenheizungsrohre auch ein dünnschichtiger Spezial-Fließestrich aufgebracht werden.

Nasssystem verlegen

Bei den gängigen Nasssystemen werden die wasserführenden Heizungsrohre der Fußbodenheizung auf Trägersystemen verlegt und anschließend mit dem Estrich vergossen. Zuvor sind, wie bei den Trockensystemen, Dehnstreifen entlang der Wände, Säulen sowie Treppen zu befestigen. Die Randdämmstreifen dienen als Dehnungsfuge und der Schalldämmung. Bei größeren Flächen sind zusätzliche Dehnungsfugen vorzusehen. Auch hier gilt: Der Untergrund muss besenrein sein.

Tackersystem

Beginnend in einer Ecke des Raums werden beim Tackersystem die Trägerplatten so verlegt, dass sie bündig mit den Raumdämmstreifen abschließen. Manche Tackersysteme werden auch als Rollenmaterial angeboten, die dann auf der auf der Tragschicht ausgerollt werden. Dafür ist das Trägermaterial an der Unterseite in regelmäßigen Abständen eingeschnitten.

Die Heizungsrohre werden in einem bestimmten Abstand voneinander auf der Verbundfolie mit Tacker-Heizrohrhaltern festgetackert. Die Heizungsrohrhalter werden mit einem Tackermontagegerät über das Heizrohr hinweg in die Dämmschicht gedrückt. Damit die Heizrohrabstände gleichmäßig sind, ist auf der Folienoberseite ein Linienraster aufgedruckt.

Fußbodenheizung mit Tackersystem © Tomasz Zajda, stock.adobe.com
Die Tackernadeln halten die Heizrohre fest in ihrer Position, bis der Estrich darüber gegossen wird © Tomasz Zajda, stock.adobe.com

Klettsystem

Die Verlegung der Trägerplatten beim Klettsystem ist identisch mit dem Tackersystem. Auch bei diesem System wird Rollenware zum Abrollen angeboten.

Unterschied: Auf die Trägerplatte ist eine Verbundfolie mit Klettschicht aufkaschiert. Die nach DIN EU 1264 gefertigten Fußbodenheizungsrohre sind ab Werk spiralförmig mit einem Klettband umwickelt.

Die Heizungsrohre werden abgerollt und einfach auf die mit Klett kaschierte Dämmplatte im berechneten Abstand aufgedrückt. Ein aufgedrucktes Verlegeraster erleichtert dabei die Orientierung.

Fußbodenheizung: Fixierung der Rohrleitungen im Nassystem
Fußbodenheizung: Fixierung der Rohrleitungen im Nassystem

Noppenplattensystem

Beginnend in einer Ecke des Raums werden beim Noppenplattensystem die Trägerplatten so verlegt, dass sie bündig mit den Raumdämmstreifen abschließen. Manche Noppensysteme werden ebenfalls als Rollenmaterial angeboten, die dann auf der auf der Tragschicht ausgerollt werden.

Die Heizungsrohre werden in einem bestimmten Abstand voneinander in die Noppen geklemmt. Noppenplattensysteme haben auf ihren Oberseiten runde oder eckige Noppen. Sie sind etwas höher als die Heizungsrohre, damit die Rohre besser in ihrer Position gehalten werden. Das Noppenplattensystem besteht in der Regel aus expandiertem Polystyrol und ist zweischichtig: Oben Noppen und darunter eine Wärme- und Trittschalldämmung, die auch als Feuchtigkeitsschutz dient.

Damit die Heizrohrabstände gleichmäßig sind, sind die Noppen so angeordnet, dass sie eine mäanderförmige oder eine schneckenförmige Verlegeart zulassen.

Fußbodenheizung im Noppenplattensystem verlegen© Digitalpress, stock.adobe.com
Vorgeformten Noppen oder Erhebungen, erleichtern das Verlegen der Heizrohre © Digitalpress, stock.adobe.com

Klemmschienensystem

Wie bei den bereits erwähnten Systemen werden auch beim Klemmschienensystem die Trägerplatten nach dem beschriebenen Muster verlegt.

Die Klemmschienen aus Polypropylen werden nach Angaben des Herstellers auf der Fußbodendämmung fixiert. Dazu weist die Schiene Bohrungen auf, mit der sie verschraubt oder mit speziellen Klammern befestigt werden kann.

In die Klemmvorrichtungen dieser Schienen werden dann die Heizungsrohre der Fußbodenheizung gedrückt.

Wer auf Bohrungen oder Klammern verzichten möchte oder wegen der darunter liegenden Dämmung verzichten muss, der kann auf selbstklebende Klemmschienen zurückgreifen. Die Polypropylen-Schienen besitzen einen klebeaktiven Haftstreifen zur Befestigung auf der Dämmung.

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Schritt 3: Heizkreisverteiler anschließen

Das Anschließen des Heizkreisverteilers ist ein wichtiger Schritt, um eine effiziente Fußbodenheizung zu gewährleisten.

Zuerst werden die Rohre für den Vorlauf und Rücklauf entsprechend des Anschlusses für den Heizkreis passend abgeschnitten.

Dann werden die Rohre mit den entsprechenden Anschlüssen am Heizkreisverteiler verbunden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Rohre nicht gekreuzt werden oder sich berühren.

So schließen Sie den Heizkreisverteiler an
So schließen Sie den Heizkreisverteiler an

Sind die Rohre angeschlossen werden sie mit Lochband, Bolzen und Klemmen auf dem Boden und an der Wand fixiert.

Fußbodenheizungen müssen laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) in jedem Raum über ein Raumthermostat verfügen. Es regelt die Temperatur im Raum und ist zwingend für jeden Raum vorgeschrieben. Werden keine funkgesteuerten Raumthermostate verwendet, sollten im Heizkreisverteilerkasten entsprechende Kabel liegen. Diese Kabel werden entsprechend der Raumzuordnung mit den entsprechenden Stellmotoren der Fußbodenheizung, laut Installationsanweisungen des Herstellers, verbunden.

Arbeiter, der mit dem Zangenschlüssel ein Heizungsrohr am Heizkreisverteiler montiert, Fußbodenheizung © Sabrewolf, stock.adobe.com
Rohrleitungen an Heizkreisverteiler anschließen © Sabrewolf, stock.adobe.com

Schritt 4: Spülen – Entlüften – Befüllen

Bevor schlussendlich auf dem verlegten Fußbodenheizungssystem der Estrich, Fließestrich, Trockenestrich oder die Trockenbauplatten aufgebracht werden, müssen die Rohre befüllt, gespült, entlüftet und die Dichtheit der Heizungsrohre entsprechend den Herstellerangaben geprüft werden.

Zum Befüllen werden die beiden Kugelhähne vom Vor- und Rücklauf des Heizkreisverteilerbalkens geschlossen. Anschließend werden die einzelnen Heizkreise an den jeweiligen Handrädern des Rücklaufverteilers geschlossen.

Dann wird ein an einem Wasserhahn angeschlossener Wasserschlauch an den Hahn zum Füllen oder Entleeren des Heizkessels (KFE-Hahn = Kessel-Füll-Entleer-Hahn) des Rücklaufbalkens angeschlossen. Einen weiterer Wasserschlauch wird dann an den KFE-Hahn des Vorlaufbalkens angeschlossen. Dieser Schlauch sollte in einem Abfluss (beispielsweise einem WC, Waschtisch, Dusche oder Badewanne) enden.

Fußbodenheizung entlüften und befüllen
Fußbodenheizung entlüften und befüllen

Die beiden KFE-Hähne am Vorlauf- und Rücklaufheizkreisverteiler sowie den Kaltwasserhahn am Füllschlauch langsam öffnen. Nun fließt Wasser in den Heizungskreislauf.

Das Entlüften der Fußbodenheizung bedeutet das Ablassen von Luft aus den Heizungsrohren der Fußbodenheizung, um die Wärmeweiterleitung zu ermöglichen. Deshalb wird langsam der erste Fußbodenheizkreis an dessen Handrad am Rücklaufverteiler geöffnet. Wenn keine Luft mehr aus dem Schlauch zum Abfluss austritt, sondern nur noch Wasser, ist der Heizungskreislauf befüllt und entlüftet. Nun schließt man den Fußbodenheizkreis an dessen Handrad wieder.

Klempner regulier die Wohnungsheizung an den Ventilen des Zentralsystems © Tomasz Zajda, stock.adobe.com
Fußbodenheizung entlüften © Tomasz Zajda, stock.adobe.com

Danach sollte man im entsprechenden Raum des Heizkreises die Fußbodenheizungsrohre auf Dichtheit untersuchen. Entsprechende Schadstellen können nun noch repariert oder das Heizungsrohr ausgetauscht werden.

Der Vorgang wird bei sämtlichen Fußbodenheizkreisen wiederholt. Gleichzeitig mit dem Entlüften werden die Rohre der Fußbodenheizung auch gespült. Sind alle Heizkreise entlüftet, gespült und dicht, können die beiden KFE-Hähne am Vorlauf- und Rücklaufheizkreisverteiler sowie der Kaltwasserhahn des Füllschlauchs geschlossen und die Wasserschläuche vom Heizkreisverteiler entfernt werden.

Fußbodenheizung © photo 5000, stock.adobe.com
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Im Anschluss werden die Kugelhähne im Vorlauf und Rücklauf zu den Heizkreisverteilerbalken geöffnet, erkennbar an den roten und blauen Farben der Stellhebel. Zum Schluss öffnet man langsam alle Heizkreisventile an den Handrädern am Rücklaufverteiler, damit noch mögliche Luftbläschen aus der Anlage entweichen können. Das Spülen – Entlüften – Befüllen der Fußbodenheizung ist nunmehr abschlossen.

Achtung: Es sollte nie mehr als ein Heizkreis gleichzeitig geöffnet werden. Nur so kann die im Fußbodenheizungsrohr enthaltene Luft komplett durch den Befüll-Vorgang herausgedrückt werden.

Während des kompletten Vorgangs von Befüllen – Entlüften – Spülen darf der Anlagendruck der kompletten Heizungsanlage 2,5 bar nicht überschreiten, ansonsten würde sich das eingebaute Sicherheitsventil öffnen und überschüssiges Heizungswasser austreten. Der Betriebsdruck lässt sich einfach am Manometer der Heizungsanlage ablesen.

Schritt 5: Estrich auftragen oder Trockenbauelemente auflegen

Nachdem die Heizkreise geplant und berechnet, alle Komponenten, wie Randdämmstreifen, Dämmung sowie die Heizungsrohre der Fußbodenheizung verlegt und der Heizkreisverteiler angeschlossen sind, kann beim Nasssystem der Estrich aufgebracht werden.

Dabei wird zuerst der Estrich angemischt. Je nach Menge nutzt man am besten eine Betonmischmaschine. Dabei unbedingt die Angaben des Herstellers zum Mischverhältnis zwischen Estrich und Wasser beachten.

Die fertig angerührte Estrichmasse wird auf die PE-Folie aufgebracht und muss die Heizungsrohre umschließen. Die Masse wird mit einer Schaufel auf der gesamten Fläche verteilt. Die vorab festgelegte Verlegehöhe für das Fußbodenheizungssystem muss dabei eingehalten werden.

Fußbodenheizung verlegen im Nasssystem: Auftragen des Estrichs © yunava1, stock.adobe.com
Nasssystem: Auftragen des Estrichs © yunava1, stock.adobe.com

Mit der Wasserwaage und einer Abziehlatte wird der Estrich eben abgezogen. Dabei sollte abschnittsweise von einer Raumseite zur anderen vorgegangen werden.

Der verlegte Estrich wird zuerst mit einem Reibebrett, danach mit einem Stahlglätter geglättet. Notwendige Dehnungsfugen sollten frei bleiben, sonst können bei der Trocknung Risse entstehen.

Bei Trockensystemen werden Trockenestrichplatten oder Gipskartonlatten auf den Fußbodenheizungsrohren verlegt. Trockensysteme wird meist schwimmend verlegt. Damit die Platten optimal liegen, wird möglicherweise eine Nivellierungsschicht notwendig.

Auftragen von Beton auf den Boden einer Fußbodenheizung © edojob, stock.adobe.com
Alternativ kann auf die verlegten Fußbodenheizungsrohre auch ein dünnschichtiger Spezial-Fließestrich aufgebracht werden © edojob, stock.adobe.com

Alternativ zu Trockenestrich- oder Gipskartonplatten kann auf die verlegten Fußbodenheizungsrohre auch ein dünnschichtiger Spezial-Fließestrich aufgebracht werden. Durch seine flüssige Konsistenz glättet er sich selbst.

Abschließend muss der Estrich abhärten. Die richtige Trocknungszeit hängt von der Estrichart und dem jeweiligen Produkt ab. Hierzu sind die Herstellerangaben zu beachten und der Raum immer wieder gründlich zu lüften. Bei Trockenbau- und Trockenestrichsystemen entfällt die Aushärtung.

Vor der Inbetriebnahme

Um eine Fußbodenheizung wirksam und energiesparend zu betreiben, ist eine optimale Einstellung des Heizungssystems notwendig. Dazu gehört der hydraulische Abgleich der Fußbodenheizung. Er dient der Abstimmung der Volumenströme des Heizwassers in den Heizkreisen und sorgt für die gleichmäßige Versorgung aller Heizflächen mit Wärme. Der hydraulische Abgleich wird in der Regel von Heizungsfachbetrieben und Energieberatern angeboten.

Die richtige Einstellung sorgt für effektiven Betrieb
Die richtige Einstellung sorgt für effektiven Betrieb

Eine weitere Einstellung, die not wendig ist, ist die Einstellung der Heizkurve, fachspezifisch auch Heizkennlinie genannt. Sie sorgt für die „ideale“ Temperatur der Heizungsanlage. Die Heizkennlinie ist die grafische Darstellung einer mathematischen Formel und beschreibt das Verhältnis zwischen der Außentemperatur und der Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung. Die Vorlauftemperatur bestimmt die Temperatur des Heizwassers und hat somit einen entscheidenden Einfluss auf die Effizienz der Fußbodenheizung. Dies sollte ein Heizungsfachmann durchführen.

Glaubt man Heizungsfachleuten, lassen sich ein viel zu hoher Energieverbrauch oder zu geringe Wärme in der Regel nicht auf Fehler beim Bau einer Fußbodenheizung zurückführen, sondern vielmehr auf Einstellungsfehler. Deshalb sollten vor Inbetriebnahme ein Heizungsfachmann hinzugezogen werden.

Fußbodenheizung © Jörn Buchheim, stock.adobe.com
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