Mehrere Systeme stehen zur Wah: Trockensystem – Frässystem – Nasssystem
Wer eine warmwassergeführte Fußbodenheizung nachrüsten möchte, hat drei Möglichkeiten: das Trockensystem, das Frässystem oder das Nasssystem. Das Trockensystem eignet sich insbesondere für Sanierer, weil es bei einer Renovierung nachträglich umfassend eingebaut werden kann. Durch den speziellen Aufbau kommen Trockenbau-Fußbodenheizungen mit deutlich geringeren Aufbauhöhen zurecht. Wer bei der Renovierung größeren Aufwand vermeiden möchte, wie die Entfernung des Estrichs, kann die Heizungsrohre der Fußbodenheizung in den bestehenden Boden einfräsen lassen. Das Nasssystem ist vor allem für Sanierer geeignet, die bei der Modernisierung auch den Fußboden austauschen.
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Das Trockensystem
Trockensysteme lassen sich schnell und mit etwas Geschick in einer Ein-Mann-Montage verlegen. Dabei muss vorab garantiert sein, dass die Rohdecke besenrein ist. Ein weiterer Vorteil: Prinzipiell kann beim Trockenbausystem jeder Bodenbelag verwendet werden. Lediglich bei Teppichböden ist darauf zu achten, dass die Auslegware eigens für die Verlegung auf Fußbodenheizungen hergestellt wurde. Durch die komplett trockene Bauweise der Fußbodenheizung ist eine sofortige Inbetriebnahme nach der Montage möglich, da es im Gegensatz zur Nassbauweise keine Aushärtezeit gibt.
Doch aufgepasst: Die Bodenaufbauten für eine Fußbodenheizung im Trockensystem muss den Mindestanforderungen nach DIN EN 1264-4 genügen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der komplette Fußbodenaufbau in Estrichart und Estrichdicke der jeweiligen Geschossdicke sowie der Bodenbelastung entsprechen.
Zuerst werden Dehnstreifen entlang der Wände, Säulen sowie Treppen befestigt. Die Randdämmstreifen dienen als Dehnungsfuge und der Schalldämmung.
Es folgt das Verlegen der Systemplatten aus Polystrolschaum für die Aufnahme der Rohrleitungen. Sie bilden gleichzeitig eine gleichmäßige Dämmschicht und sorgt dafür, dass die Heizwärme nicht ungewollt nach unten verschwindet.
In die Führungen für die Heizungsrohe werden Wärmeleitbleche eingedrückt. Diese Lamellen dienen der gleichmäßigen Wärmeverteilung.
In die Wärmeleitbleche werden dann die wasserführenden Rohrleitungen eingedrückt. Nach fertiger Rohrverlegung werden oft noh Abdeckbleche auf die Umlenkbereiche gelegt. Die gesamte Fläche wird überlappend mit PE-Folie abdecken. Die Folie dient als Gleitschicht.
Auf die Folie werden dann Trockenestrichplatten verlegt. Der Trockenestrich dient als Lastenverteilschicht. Vor dem Einbau sollte der Estrichbedarf unbedingt von einem Fachmann berechnet werden.
Das Frässystem
Beim Frässystem werden die Heizungsrohre der Fußbodenheizung in den bestehenden Boden eingefräst. Dabei sägt ein Installateur mit einer speziellen Fräse dünne Kanäle von etwa 16 Millimeter Tiefe in den vorhandenen Estrich. Dazu muss der alte Oberbelag komplett entfernt werden und auf dem Estrich keinerlei Rückstände mehr vorhanden sein.
In die gefrästen Kanäle kommen die Fußbodenheizungsrohre. Um zu verhindern, dass die Heizungsrohre aus den gefrästen Nuten herausspringen, ist es ratsam, sie etwa alle anderthalb Meter mit einem temperaturbeständigen Flex-Kleber zu fixieren. Die Fläche wird mit fließfähigem Ausgleichsestriche geschlossen. Nach erfolgreicher Dichtheitsprüfung kann man den Oberbelag verlegen.
Die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung, die sich aus der Fräsmethode ergibt, ist gleich Null. Es ist also nicht notwendig an Treppenaufgängen, Türdurchgängen oder bodengleichen Fenstern Umbauten beziehungsweise Anpassungen vorzunehmen. Damit eignet sich diese Methode für Sanierer sehr gut zum nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung. Das Nachrüsten lässt sich je nach Aufwand in wenigen Stunden oder Tagen bewerkstelligen.
Fußbodenheizung: Trockensystem oder Nasssystem?
Für eine Warmwasser-Fußbodenheizung zu verlegen, gibt es zwei gängige Systeme: das Nasssystem oder das Trockensystem. Beide Systeme verfügen über Vor-… weiterlesen
Nasssystem
Bei den gängigen Nasssystemen werden die wasserführenden Heizungsrohre der Fußbodenheizung auf Trägersystemen verlegt und anschließend mit dem Estrich vergossen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass nach dem Aufbringen des Estrichs nichts mehr an der Ausrichtung der Fußbodenheizung geändert werden kann. Daher ist eine genaue Beratung unumgänglich.
Die Fußbodenheizungsrohre müssen dabei nach DIN 4725 diffusionsdicht sein. Dies bedeutet, dass kein Sauerstoff über das Rohr in das Heizungssystem gelangen darf. Dies verhindert Korrosion an Stahlteilen der Heizung und verringert das sogenannte Abschlammen im Fußbodenheizungssystem.
Beim Estrich gilt die DIN 18560 Teil 2 für Heizestriche. Die Norm beschreibt die Arten, die Ausführung und die Anforderungen an den Estrich. Darüber hinaus sind an den Rändern des Estrichs Randdämmstreifen anzuordnen. Sie sollen bei der Wärmezufuhr die Ausdehnung des Estrichs ermöglichen und auch den Schallschutz gewährleisten. Bei größeren Flächen sind zusätzlich Dehnungsfugen vorzusehen.
Beim Noppenplattensystem werden die Heizungsrohre in Dämmplatten geklemmt, die auf ihren Oberseiten runde oder eckige Noppen haben. Sie sind etwas höher als die Heizungsrohre, damit die Rohre besser in ihrer Position gehalten werden. Das Noppenplattensystem besteht in der Regel aus expandiertem Polystyrol und ist zweischichtig: Oben Noppen und darunter eine Dämmschicht, die für eine Wärme- und Trittschalldämmung sorgt und zum Brand- und zum Feuchtigkeitsschutz beiträgt.
Beim Tackersystem ist die Dämmschicht zur Wärme- und Trittschalldämmung an der Unterseite in regelmäßigen Abständen eingeschnitten, damit sie gerollt werden kann. Auf die Wärme- und Trittschalldämmung ist eine Verbundfolie aufkaschiert. Eine darunter liegende Styroporschicht sorgt für Brand-, Feuchtigkeits- und Schallschutz. Die Heizungsrohre werden in einem bestimmten Abstand voneinander auf der Verbundfolie mit Tacker-Heizrohrhaltern festgetackert. Die Heizungsrohrhalter werden mit einem Tackermontagegerät über das Heizrohr hinweg in die Dämmschicht gedrückt. Damit die Heizrohrabstände gleichmäßig sind, ist auf der Folienoberseite ein Linienraster aufgedruckt.
Beim Klettsystem ist, wie beim Tackersystem, die Wärme- und Trittschalldämmung an der Unterseite in regelmäßigen Abständen eingeschnitten, damit sie gerollt werden kann. Auf die Wärme- und Trittschalldämmung ist eine Verbundfolie mit Klettschicht aufkaschiert. Die nach DIN EU 1264 gefertigten Fußbodenheizungsrohre sind ab Werk spiralförmig mit einem Klettband umwickelt. Die Rohre werden wie gewohnt abgerollt und einfach auf die mit Klett kaschierte Dämmplatte im berechneten Abstand aufgedrückt. Ein aufgedrucktes Verlegeraster erleichtert dabei die Orientierung.
Das Klemmschienensystem basiert auf Klemmschienen aus Polypropylen, die auf der Fußbodendämmung fixiert werden. Dazu weist die Schiene Bohrungen auf, mit der sie verschraubt werden kann. In die Klemmen dieser Schienen werden dann die Heizungsrohre der Fußbodenheizung gedrückt. Wer auf Bohrungen verzichten möchte oder wegen der darunter liegenden Dämmung verzichten muss, der kann auf selbstklebende Klemmschienen zurückgreifen. Die Polypropylen-Schienen besitzen einen klebeaktiven Haftstreifen zur Befestigung auf der Dämmung.
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