Das Wichtigste zuerst: Bei der Sanierung eines Altbaus mit alten Holzbalkendecken muss man nicht auf den Komfort einer Fußbodenheizung verzichten. Es ist allerdings zu beachten, dass Holzbalkendecken in der Regel keinen kompletten Bodenaufbau einer Fußbodenheizung tragen können. Außerdem würde ein aufgetragener Estrich die Aufbauhöhe verändern, was wiederum Probleme mir den Türstockhöhen verursacht. Doch inzwischen es gibt genügend Trockensysteme und Dünnbett-Fußbodenheizungen, die eine Installation einer Fußbodenheizung auf einer alten Holzbalkendecke ermöglichen.
Bevor man bei der Sanierung die Fußbodenheizung in Angriff nimmt, ist es unabdingbar, die alten Deckenbalken auf Stabilität, Feuchtigkeit und Schädlingsbefall überprüfen zu lassen. Alte Fehlboden-Schüttungen aus Schlacke, Heu oder Stroh sollten durch moderne, schalldämmende Materialien wie Mineralfaser, Zellulose oder Kokosfasern ersetzt werden. Um sicherzustellen, dass eine sanierte Holzbalkendecke das zusätzliche Gewicht einer Fußbodenheizung überhaupt tragen kann, muss auch die Tragfähigkeit der Holzbalkendecke überprüft werden. Erst dann kann man sich über das geeignete Fußbodenheizungssystem Gedanken machen.
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Holzdeckenaufbau
Ein Problem was sich beim Einbau einer Fußbodenheizung auf alten Holzbalken stellt: Sie sind meist nicht gerade und hängen durch. Bei der Sanierung müssen deshalb zuerst die Balken ausgeglichen werden, indem seitlich Holzbohlen angeschraubt werden. So kann die Oberkante nivelliert werden.
Für den nachträglichen Einbau eignen sich vor allem Dünnbett-Fußbodenheizungen. Für den Aufbau bieten sich verschiedene Systeme an. Wenn es statisch möglich ist, kann auf eine Balkendecke durchaus auch Fließestrich aufgebracht werden. Dabei ist – neben der hohen Gewichtsbelastung – unbedingt auf die Estrichhöhe zu achten. Denn die Mindestüberdeckung der Fußbodenheizungsrohre liegt zwischen 8 und 17 Millimeter. Die Höhe für den Oberbodenbelag muss dazu addiert werden. Die Verlegung im Dünnbett-Verfahren erfolgt mit einem Trägersystem für die Fußbodenheizungsrohre direkt auf dem vorhandenen nivellierten Untergrund. Anschließend folgt ein dünnschichtiger Spezial-Estrich, der das Fußbodenheizsystem komplett umfließt.
Eine gewichtsmäßig sehr interessante Lösung sind Trockenbauelemente. Sie lassen sich leicht verlegen und sind auch preislich in einem vertretbaren Rahmen. Die Kosten liegen je nach Ausführung zwischen 20 Euro und 60 Euro pro Quadratmeter. Die Gipsfaserplatten werden direkt auf der nivellierten Balkenkonstruktion verlegt. Angeboten werden sie in unterschiedlichen Dicken, weil die Balkenabstände oder Brandschutzanforderungen die Dicke der zu verwendenden Systemelemente vorgeben.
Auch bei den Ausführungen der Bauelemente gibt es Unterscheide. Zur besseren Verlegung sind manche mit Nut und Feder ausgestattet. Die Rohrkanäle für die Fußbodenheizung werden mit einer Maschine eigefräst. Freiräume werden nach der Verlegung der Heizungsrohre zugespachtelt. Die Mindestdicke der Gipsfaserplatten beträgt beim Fräsverfahren 18 Millimeter. Wer auf Fräsarbeiten verzichten möchte, kann aber auch auf Bauelemente mit bereits vorgefrästen Rillen für die Aufnahme der Fußbodenheizungsrohe zurückgreifen. Auch hier werden nach der Verlegung der Heizungsrohre entstandene Freiräume nur noch verspachtelt.
Fußbodenheizung: Der passende Bodenbelag
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