Heizung mit programmierbaren Thermostaten oder Funk nachrüsten

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Digitales Heizungsthermostat
Heizungssteuerung © Laurentiu Iordache, fotolia.com

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Solange die Heizung ihren Dienst klaglos verrichtet, besteht für viele Eigentümer und Mieter kein Grund, sich mit ihr zu befassen. So ist unter anderem zu erklären, dass ein Großteil der Heizungssysteme in Deutschland nicht optimal eingestellt ist (siehe hierzu auch das Kapitel über den hydraulischen Abgleich). Mit den Thermostaten an den Heizkörpern verhält es sich nicht anders: Sie werden selten bewusst wahrgenommen, vor allem nicht als Möglichkeit zur Energie- und damit zur Kosteneinsparung. Ein Versäumnis, das nachgeholt werden sollte: Programmierbare und funkgesteuerte Thermostate sind mittlerweile nicht nur recht kostengünstig und leicht nachzurüsten, sondern bieten den Bewohnern darüber hinaus ein Plus an Komfort.

Mehr Komfort…

Die Vorteile programmierbarer Thermostate liegen auf, oder besser: in der Hand. Anstatt jeden einzelnen Heizkörper nach Bedarf manuell herauf- oder herunterdrehen zu müssen, regeln sich die Heizungen mit solchen Thermostaten selbstständig. Dazu müssen sie lediglich einmal dem Verhalten der Nutzer oder Bewohner entsprechend eingestellt werden. Ein klassisches Beispiel ist die tagsüber leerstehende Wohnung: Wenn die Eltern auf der Arbeit und die Kinder in der Schule sind, würde eine Heizung umsonst, aber auf keinen Fall kostenlos laufen. Die wenigsten Menschen kontrollieren vor dem Verlassen des Hauses regelmäßig, ob die Heizkörper in allen Zimmern ausgestellt sind.

Darüber hinaus können programmierbare Thermostate für mehr Wohnkomfort sorgen, wenn sie beispielsweise so eingestellt werden, dass man an einem kalten Winterabend in eine bereits vorgeheizte Wohnung zurückkehrt. Da jeder Heizkörper über ein eigenes Thermostat verfügt, ist eine raumweise Temperaturregelung mit eigener Zeitsteuerung ohne Weiteres möglich. Die Flexibilität bleibt erhalten: Soll ein Raum außer der Reihe stärker beheizt werden als eingestellt, dreht man die Heizung wie gehabt manuell hoch. Beim nächsten programmierten Zeitintervall wird das Ventil automatisch wieder auf den eingestellten Wert heruntergeregelt.

Dieser Artikel ist Teil der PDF Broschüre Heizungsoptimierung die kostenlos heruntergeladen werden kann

…und weniger Ausgaben

Digitales Heizungsthermostat
Dig. Thermostat © Daniel Ernst, fotolia.com

Neben dem Wohlfühlfaktor sprechen vor allem die Kosteneinsparungen für programmierbare Thermostate. Zum einen gehören mit ihnen tage- oder nächtelang durchlaufende Heizungen der Vergangenheit an. Zum anderen ist die Regel- und Steuerungstechnik sehr viel sensibler als in den bereits eingebauten, meist lediglich mechanisch funktionierenden Modellen, die für gewöhnlich außerdem schon älter und damit anfälliger sind.

Wie viel Geld mit programmierbaren Thermostaten konkret eingespart werden kann, hängt stark vom bisherigen Heizverhalten ab. Herstellerangaben zufolge ist mit einer Ersparnis von bis zu 20 Prozent bei einer Wohnnutzung zu rechnen. Neutrale Institutionen gehen eher von Einsparungen in Höhe von bis zu zehn Prozent aus. In Unternehmen ist das Einsparpotenzial für gewöhnlich höher, da sich erfahrungsgemäß bei gemeinschaftlicher Nutzung fremder Räume selten ein Verantwortlicher findet, der darauf achtet, dass beim Verlassen alle Heizungen aus und alle Fenster geschlossen sind.

Näherungsweise lassen sich die möglichen individuellen Einsparungen mit diesen Werten berechnen: Das Umweltbundesamt empfiehlt für Wohn- und Kinderzimmer Temperaturen zwischen 20 und 23 Grad Celsius, für die Küche 18 bis 20 Grad und für das Schlafzimmer 17 bis 20 Grad. Je höher die durchschnittlichen Temperaturen in der eigenen Wohnung über diesen Werten liegen, desto eher lohnen sich programmierbare Thermostate: Es gilt die Faustregel, dass die Absenkung der Temperatur um ein Grad zu einer Ersparnis von etwa sechs Prozent Heizenergie führt.

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Zentralsteuerung per Funk

Einen Schritt weiter als programmierbare Thermostate gehen sogenannte Funkthermostate. Mittels einer zentralen Steuerung lassen sich damit beispielsweise verschiedene Heizkörper in der Wohnung koordinieren. Ein anderes Anwendungsbeispiel ist das Ausschalten aller Heizungen mit einem einzigen Knopfdruck beim Verlassen der Wohnung.

Einen weiteren großen Vorteil können Funkthermostate ausspielen, wenn sie mit mobilen Temperaturfühlern und/oder Tür- und Fensterkontakten ausgestattet sind. Werden die Fühler im Raum angebracht, messen sie die Temperaturen sehr viel genauer, als wenn sie in der Nähe eines geöffneten Fensters oder einer Tür installiert werden. Für diese gibt es ebenfalls eine sinnvolle Lösung: Entsprechende Kontaktfühler registrieren, wenn das Fenster geöffnet wird, und regeln die Heizung automatisch herunter. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Modelle, in die beispielsweise Bewegungsmelder integriert sind und die die Heizung automatisch herunterfahren, wenn niemand im Raum ist.

Austausch und Kosten

Digitales Heizungsthermostat
Thermostat Austausch © flashpics, fotolia.com

Für den Austausch der Thermostate ist in der Regel kein Handwerker nötig. Die bisher verwendeten Thermostatköpfe müssen einfach ab- und die neuen aufgeschraubt werden. Wichtig ist, darauf zu achten, welche Ventile und Anschlüsse gebraucht werden, da eventuell ein zusätzlicher Adapter gekauft werden muss. Nimmt man die alten Thermostate mit ins Geschäft, kann der Fachmann vor Ort schnell erkennen, welches neue Modell infrage kommt beziehungsweise welcher Adapter benötigt wird.

Je komfortabler die Lösung, desto höher sind die nötigen Investitionen. Simple Thermostatköpfe sind bereits ab 10 Euro erhältlich. Programmierbare Thermostate kosten durchschnittlich, je nach Ausführung und Funktionsumfang, zwischen 20 und 40 Euro. Sie sind batteriebetrieben, sodass gegebenenfalls noch zusätzliche Kosten für die Batterien entstehen können. Am größten ist die Bandbreite bei den Funk-Thermostaten, die bei 50 Euro für ein Ein-Raum-System beginnen und bis zu 250 Euro für ein komplettes Set inklusive möglicher PC- und Smartphone-Steuerung reichen. Mehr über die Möglichkeiten im Bereich der Hausautomatisierung lesen Sie im folgenden Kapitel.

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