Pellets – ökologisch wertvoll und staatlich gefördert
Die Wiederentdeckung des Holzpellets
Zunächst lediglich als Industriebrennstoff verwendet, lag das Potenzial der Holzpellets für den privaten Gebrauch viele Jahre verborgen. Erst als die Ölkrise der 70er-Jahre diverse Erfinder dazu bewegte, nach neuen, günstigeren Energiequellen zu forschen, machte sich der amerikanische Flugzeugingenieur Jerry Whitfield aus Seattle ans Werk, einen mit Holzpellets aus gepressten Sägespänen befeuerbaren Ofen für Privathaushalte zu erfinden.
1984 war es soweit und er präsentierte den ersten automatischen Pelletofen auf einer Messe in Nevada. Sofort fand diese Erfindung zahlreiche Anhänger. Diese waren von der Idee begeistert, den Brennstoff Holz einsetzen zu können, ohne die Notwendigkeit, das Holz selbst hacken zu müssen.

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In Europa dauerte es noch eine Weile, bis sich der neue Brennstoff durchsetzte. Die ersten Länder, die Holzpellets zum Heizen verwendeten, waren Schweden und Dänemark, die eine enge historische Verbindung mit Holz als Rohstoff haben. Der erste Impuls für den deutschen Markt kam vom Nachbarland Österreich, das Mitte der 1990er Jahre anfing, Holzpellets auch in privaten Haushalten einzusetzen.
Pellets als Brennstoff in Deutschland
Die erste deutsche Zulassung für Pellets als Brennstoff wurde 1996 erteilt, doch richtig etablieren konnten sich die Pellets auf dem deutschen Heizmarkt erst ab dem Jahr 1998. Mittlerweile gehören Pellets wegen ihrer Umweltfreundlichkeit und des hohen Heizkomforts zu den beliebtesten Brennstoffen. Sie sind sowohl für den Einsatz in Wohnzimmerkaminen und Zentralheizungen als auch in Großanlagen geeignet. Ihre CO2-neutrale Eigenschaft – beim Verbrennen wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie das Holz für dessen Wachstum benötigt hat – führte dazu, dass Pelletheizungen inzwischen staatlich gefördert werden.

Herstellung der Pellets
Die zylinderförmigen Presslinge, die aus naturbelassenen Holzresten wie Sägemehl, Hobelspänen und Waldrestholz hergestellt werden, sind etwa 3 – 40 mm lang und haben einen Durchmesser von 6 – 8 mm. Der Pressvorgang findet unter hohem Druck ohne Zusatz chemischer Bindemittel statt. Lediglich der Zusatz von maximal 2 % Presshilfsmitteln, wie beispielsweise Stärke, ist erlaubt. Mehr ist für die Herstellung der Pellets auch nicht erforderlich, denn die holzeigenen Bindestoffe sorgen für die nötige Formstabilität und Beständigkeit.
Ökologische Vorteile der Pellets
Mit dem Austausch einer Ölheizung gegen eine Pelletheizung kann ein Einfamilienhaushalt dafür sorgen, dass jährlich ganze 5 Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen werden. Wird eine Pelletheizung statt einer Gasheizung installiert, beträgt die Einsparung etwa zweieinhalb Tonnen pro Jahr. Dies liegt an der CO2-Neutralität von Pellets, das heißt, bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO2 ausgestoßen, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Der Einsatz von Holzpellets hat einige entscheidende ökologische Vorteile:
- Im Gegensatz zu Holzpellets wird im Falle der Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie Heizöl oder Erdgas, Kohlendioxid freigesetzt. Das Verbrennen dieser fossilen Brennstoffe setzt Treibhausgase frei und verschlimmert die Klimakrise. Holzpellets verbrennen dagegen CO2 neutral. Man spricht daher von einem geschlossenen Kohlenstoffkreislauf
Holzpellets CO2 Bilanz, © Bild: Deutsches Pelletinstitut GmbH
- Weiterhin wird bei der Verbrennung von Pellets viel weniger Schwefeldioxid abgegeben. Dieser Stoff bewirkt den sogenannten sauren Regen, der für das Waldsterben verantwortlich ist.
- Der Energiebedarf zur Pellet-Herstellung ist relativ gering. Er beträgt nur etwa zwei bis drei Prozent des Energiegehaltes der Pellets.
- Beim Transport dieses Brennstoffs besteht für die Natur keine Gefahr, wie etwa bei Erdöl, das im Falle der Beschädigung des Transportmittels (Schiff oder Pipeline) einen immensen Schaden für Flora und Fauna zur Folge hat.
- Nicht zuletzt sei hervorzuheben, dass das Material für die Herstellung von Holzpellets regional gewonnen wird, was die Transportwege verkürzt und somit die Umweltverschmutzung durch Abgase, die beim Transport entstehen, reduziert.
- Zudem sorgt die Nutzung von Pellets, die aus regionaler Herstellung stammen, für eine zunehmende Unabhängigkeit fossiler Brennstoffe und erhöhen die Versorgungssicherheit.

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Ökonomische Vorteile der Holzpellets
Da Holz ein regional nachwachsender Rohstoff ist, trägt der vermehrte Einsatz von Pellets als Brennstoff dazu bei, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Zudem liegen die Preise für Holzpellets unter den Öl- und Gaspreisen. Angesichts zunehmend knapper werdender Ressourcen an fossilen Brennstoffen ein sehr wichtiger Aspekt, wenn auch die Pelletpreise in den letzten Monaten
Aufgrund der lokalen Verfügbarkeit von Holz wird Deutschland außerdem unabhängiger von Ländern, die diese Brennstoffe fördern. In Zeiten unsicherer politischer Lagen in ölfördernden Ländern ein wichtiges Argument für den Einsatz von Holzpellets.
Woran ist die Qualität der Pellets zu erkennen?
Die Qualität der Holzpellets ist abhängig von der Herstellung, der Holzqualität, der beigemischten Zuschlagstoffe, dem Gehalt an Restfeuchte, dem Staubanteil sowie dem Aschegehalt. Optisch erkennt man qualitativ hochwertige Pellets an einer glatten, glänzenden Oberfläche, an der keine Längsrisse sichtbar sind.
Holzpellets sind der erste Brennstoff, für den eine europaweit gültige Norm entwickelt wurde. Sie wird als DIN EN 14961-2 bezeichnet. Mittlerweile wird vom deutschen Pelletinstitut ein weiteres Zertifikat vergeben – das ENplus-Zertifikat. Dieses soll die Lücke zwischen Produktion und Anlieferung schießen und somit für noch mehr Qualität sorgen.


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Konstante Entwicklung der Pelletpreise
Die in den letzten zehn Jahren nahezu konstant gebliebenen Pelletpreise sind ein Pluspunkt dieses Brennstoffs. Während der Ölpreis in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen ist, betrug die Preissteigerung für Pellets lediglich 3 %. im März 2022 liegt der Pelletpreis bei etwa 370 Euro pro Tonne (bei Abnahme von 6 Tonnen) und variiert leicht nach Region und Abnahmemenge. Damit ist die durh den Ukraine-Krieg ausgelöste Energie-Krise auch bei den Holzpellets angekommen. Dennoch liegen die Preise deutlich unter denen der fossilen Brennstoffe Gas und Öl.
Preisentwicklung Holzpellets im Vergleich, © Bild: Deutsches Pelletinstitut GmbH
Staatliche Förderung
Auch nach den Änderungen im BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) werden die Investitionen in erneuerbare Energien staatlich gefördert. Hierzu zählen auch Pelletheizungen, eine Liste der förderfähigen Anlagen findet sich auf der Website des BAFA.

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