Probleme mit der Pelletqualität als Anlass schärferer Normen
Beim Kauf von Holzpellets waren Heizungsbetreiber früher vor jedem Einkauf aufs Neue verunsichert, denn es gab keine zufriedenstellende Norm oder ein Zertifikat, das eine einwandfreie Qualität garantierte.
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Pellets schlechter Qualität können die Heizanlage jedoch schwer beeinträchtigen. Beispielsweise können Schlacke oder Versinterungsrückstände den Brennraum blockieren und die Heizung vollkommen lahmlegen. In diesen Fällen hilft nur eine aufwändige Komplettreinigung. Weniger schlimm, aber dennoch ärgerlich ist es, wenn die Pellets einen schlechten Brennwert aufweisen. Dies erkennt man – leider ebenfalls erst im Nachhinein – an einer erhöhten Asche- oder Schadstoffbildung und an höheren Ausgaben. Diese Probleme veranlassten die Gesetzgeber, die Normen für die Pelletherstellung zu verschärfen.
EU-Norm EN 14961-2 – die erste europaweit einheitliche Norm für Holzpellets
Die neue EU-Norm löste 2010 die bis dahin geltenden nationalen Normen für die Herstellung von Holzpellets – DIN 51731 (D) und Ö-Norm 7135 (AU) – ab. Ziel dieser neuen Norm war die bessere Versorgung der Verbraucher mit Pellets hoher Qualität, die in handelsüblichen Pelletöfen und -heizanlagen keine Störungen mehr verursachten.
In der EU-Norm EN 14961-2 wurden drei Qualitätsklassen definiert: A1, A2 und B.
- Die Qualitätsstufe A1 schreibt einen Aschegehalt von 0,5 bis maximal 0,7 (abhängig von der Holzart) vor. Diese Klasse garantiert eine einwandfreie Qualität für den optimalen Betrieb von kleinen Heizanlagen für Einfamilienhäuser.
- Die Qualitätsstufe A2 ist ausreichend für Öfen, denen etwas mehr Aschebildung nichts ausmacht. Das sind beispielsweise Modelle, die vorwiegend in Südeuropa noch im Einsatz sind. Unter Umständen könnte diese Qualität auch in deutschen Heizanlagen gut laufen, allerdings nur mit einem höheren Wartungsaufwand. Fragwürdig ist jedoch, ob der Hersteller für diese Qualität eine Garantie vergibt.
- Die dritte Qualität – B – ist für die Befeuerung von großen Heizanlagen gedacht, wie beispielsweise große Heizanlagen für Industriehallen oder größere Schulgebäude.
Die deutsche Antwort auf die neue EU-Norm: ENplus – eine noch strengere Norm
Nach der Einführung der EU-Norm wurde in Deutschland ein noch strengeres Kontrollsystem entwickelt, das nicht nur die Qualität des Produktes kontrolliert und zertifiziert, sondern die gesamte Lieferkette.
Hintergrund dieser noch strengeren Norm ist die Tatsache, dass Pellets auch durch falsche Lagerung oder unsachgemäßen Transport vom Herstellungsbetrieb zum Kunden beschädigt werden können. Daher berücksichtigt die deutsche Norm nicht nur den Herstellungsvorgang, sondern verfolgt den ganzen Weg des Produktes von der Produktionsstätte bis zur Anlieferung beim Kunden. Schließlich ist für den Endkunden nicht nur entscheidend, welche Qualität das Produkt am Herstellungsort aufweist, sondern vielmehr, wie die Ware in seinem Lagerraum ankommt.
Hier gibt es ebenfalls drei Qualitätsklassen, die sich an denen der EU-Norm orientieren. Da die gesamte Prozesskette mithilfe einer Identifikationsnummer überwacht wird, wird eine lückenlose Qualitätssicherung und Transparenz gewährleistet, die eine Rückverfolgung schlechter Ware bis zum Produzenten ermöglicht.
Betriebe, die das Enplus Zertifikat erhalten wollen, müssen strenge Qualitätssicherungsmaßnahmen durchführen und regelmäßig Wassergehalt und Festigkeit sowie die Länge und den Feinanteil kontrollieren.
Pelletzertifikat ENplus, © Bild: Deutsches Pelletinstitut GmbH
DINplus-2010
Das überarbeitete DINplus-2010-Zertifikat sieht nur eine Güteklasse vor, die der Qualitätsklasse A1 der EU-Norm entspricht. In dieser neuen Version wurde die ehemalige deutsche DIN-Norm mit der ehemaligen Ö-Norm vereinheitlicht und erfüllt heute, genauso wie das ENplus-Zertifikat, die Vorgaben der EU-Norm.
Gute Pelletqualität erkennen
Ein Blick auf das äußere Erscheinungsbild der Pellets gibt nur wenig Aufschluss über die tatsächlichen Eigenschaften der Holzpellets, kann jedoch zumindest einen ersten Hinweis auf eine gute Produktqualität geben. Folgende Merkmale deuten auf optimale Bedingungen während des Pelletiervorgangs hin:
- Die Pellets weisen eine glatte und
- glänzende Oberfläche auf
- es sind keine Längsrisse sichtbar
Weitere Qualitätskriterien, die nur im Labor überprüft werden können sind z.B.
- die Abriebfestigkeit,
- die Rohdichte
- der Aschegehalt,
- der Wassergehalt
- der Heizwert etc.
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