Heizöl Qualität und Heizölsorten
Heizöl ist ein Brennstoff, der vorrangig durch Destillation aus Erdöl gewonnen wird. Je nach Dichte und genauer Zusammensetzung lässt sich Heizöl in verschiedene Gruppen unterteilen:
- Extra Leicht (EL)
- Leicht (L)
- Mittel (M)
- Schwer (S)
- Extra Schwer (ES)
Während schwere Heizöle vorrangig in Kraftwerken und als Kraftstoff für Schiffsmotoren verwendet werden, werden leichte und mittlere Heizöle heute kaum noch verwendet. Für die Wärmegewinnung im Wohnbereich spielt ausschließlich extra leichtes Heizöl eine Rolle.
Extra leichtes Heizöl
Extra leichtes Heizöl, häufig auch mit HEL abgekürzt, wird noch einmal in drei verschiedene Heizölsorten unterteilt:
- HEL Standard
- HEL schwefelarm
- Speziell additiviertes HEL standard oder HEL schwefelarm – oft auch als Premium Heizöl bezeichnet
Die drei verschiedenen HEL-Sorten unterscheiden sich in ihrem Schwefelgehalt und in den zugesetzten Additiven.

Additive
Additive sind Stoffe, die den Brennstoffen zugefügt werden, um bestimmte Eigenschaften zu verbessern. Beispielsweise die Schmierfähigkeit, die Kältestabilität oder die Reduzierung des Ölgeruchs. Bestimmte Additive werden allen drei HEL-Sorten bereits bei der Herstellung in der Raffinerie zugesetzt. Speziell additiviertes HEL enthält über diese Standard-Additivierung hinaus weitere Additive, die die Eigenschaften des Heizöl weiter verbessern sollen. Diese speziell additivierten Heizöle werden oft auch als Premium Heizöle bezeichnet. Im Gegensatz zu den Standard-Additiven, werden die zusätzlichen Additive häufig erst bei der Lieferung beim Befüllen der Öltanks zugesetzt.
Schwefelgehalt
Der Schwefelgehalt von HEL Standard liegt zwischen 50 und 1.000 mg/kg. Der Schwefelgehalt von schwefelarmem Heizöl darf dagegen maximal 50 mg/kg betragen. Damit ist der Schwefelgehalt und damit auch der Anteil des bei der Verbrennung entstehenden Schwefeldioxid bei schwefelarmem Heizöl bis zu 20 mal geringer im Gegensatz zum Standard Heizöl. Damit entsprechen die Emissionen von schwefelarmem Heizöl bei der Verbrennung in Heizkesseln weitestgehend denen von Erdgas.
Einschränkungen in der Anwendbarkeit der verschiedenen Heizölsorten
Die Kriterien für schwefelarmes Heizöl wurden erst vor wenigen Jahren festgelegt. Inzwischen gibt es eine Reihe von Herstellern, die Heizkessel speziell zur Verbrennung dieses Heizöls anbieten. Diese neuen Kessel können ausschließlich mit schwefelarmem Heizöl befeuert werden. Zur Kennzeichnung sind die Öleinfüllstutzen dieser Heizungsanlagen mit einem grünen Deckel gekennzeichnet.
Umgekehrt können ältere Heizkessel meistens mit allen Heizölen befeuert werden. Bei einer Umstellung von Standard- zu schwefelarmem Heizöl wird in der Regel eine Brennerwartung und Kesselreinigung empfohlen. Vor einer Umstellung sollte daher möglichst ein Fachmann zu Rate gezogen werden.
Bioheizöl
Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen spielt in vielen Bereichen des Lebens eine immer größere Rolle. Inzwischen auch bei Heizölen. Seit einiger Zeit wird deshalb immer öfter Bioheizöl angeboten. Dabei handelt es sich um schwefelarmes Heizöl, das einen bestimmten Anteil flüssiger Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen enthält. Bisher ist das vor allem Biodiesel.