Brennholz richtig trocknen und lagern – so entsteht perfektes Kaminholz
Frisch geschlagenes Holz hat einen hohen Wassergehalt, der bei etwa 40 bis 50 Prozent liegt. Damit Sie es für Ihren Kamin oder einen Holzofen verwenden können, muss es daher zunächst trocknen. Dies ist durch die Bundesimissionsschutzverordnung sogar vorgeschrieben. Sie verbietet das Verheizen von Holz, das einen Wassergehalt von mehr als 20 Prozent hat. Unabhängig von den gesetzlichen Vorschriften sollten Sie jedoch schon allein aus eigenem Interesse nur ausreichend trockenes Holz verwenden, denn zu feuchtes Holz kann Schäden am Kamin verursachen. Es lässt sich außerdem schlecht anzünden, entwickelt viel Rauch und verrußt häufig die Sichtscheibe. Achten Sie deshalb auf den optimalen Wassergehalt, der bei Brennholz 15 bis 20 Prozent beträgt.
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Brennholz trocknen – im privaten Umfeld meist an der frischen Luft
Brennholz lässt sich technisch beispielsweise in einer großen Halle oder einer Trockenkammer und an der frischen Luft trocknen. Als Privatperson werden Sie jedoch sicherlich keinen Trockenraum besitzen, deshalb konzentrieren wir uns in diesem Ratgeber auf die Freilufttrocknung. Sie kann an einer Mauer wie der Hauswand oder mitten im Garten erfolgen.
Das in frisch geschlagenem Holz enthaltene Wasser verdunstet von allein, wenn Sie das Holz im Freien lagern. Dieser Prozess kann je nach Holzart, Lagerort und Witterungsbedingungen allerdings Monate bis Jahre in Anspruch nehmen. Er lässt sich jedoch verkürzen, indem Sie das Holz gleich nach dem Kauf spalten. Dadurch entsteht eine größere Oberfläche, über die Wasser verdunsten kann. Eine besonders große Rolle beim Trocknen spielen die Hirnholzkanten, denn über sie verdunstet besonders viel Wasser. Schneiden Sie das Holz deshalb in möglichst kurze Scheite. Das Spalten direkt nach dem Kauf beschleunigt übrigens nicht nur die Trocknung. Es erleichtert Ihnen auch die Arbeit, denn frisch geschlagenes Holz lässt sich leichter in Scheite hacken als abgelagertes.
Sonne und Wind helfen beim Trocknen
Der optimale Lagerort für Brennholz ist eine Stelle auf dem Grundstück, wo das Holz von der Sonne beschienen wird und dem Wind ausgesetzt ist. Durch Regen wird es jedoch schnell wieder nass. Er kommt meist aus dem Westen, deshalb ist es ideal, wenn Sie das Brennholz an einer Mauer lagern, die dem Holz in westlicher Richtung einen Schutz bietet. An ihr lässt sich leicht ein Abdach montieren, mit dem Sie das Holz von oben schützen. Ist Ihnen dies zu viel Aufwand, können Sie den Holzstapel aber auch mit einer Plane abdecken. Eine Plane sollten Sie allerdings nur oben auf den Stapel legen, damit die Feuchtigkeit an den Seiten weiterhin entweichen kann. Möchten Sie den Trocknungsprozess beschleunigen, entfernen Sie die Plane bei niederschlagsfreiem Wetter.
Für die Lagerung mitten im Garten eignet sich eine Holzmiete, ein Holzlager oder ein Kaminholzregal. Diese Lagerstätten sind auch in etwas aufwändigeren Ausführungen verfügbar, mit denen Sie Ihren Garten attraktiv gestalten. Besonders idyllisch wirken die traditionellen Holzmieten mit einem Dach aus Holzschindeln, die in manchen Gegenden auch als Feumel bezeichnet werden.
Der Untergrund sollte trocken sein und beispielsweise aus Pflastersteinen bestehen. Von ihnen fließt Regenwasser schnell ab, während Gras und andere unbefestigte Flächen die Feuchtigkeit lange halten. Auch der Untergrund hat daher einen Einfluss auf die Zeit, die Brennholz zum Trocknen benötigt. Möchten Sie das Brennholz zusätzlich vor der Feuchtigkeit aus dem Erdreich schützen, verlegen Sie unter dem Stapel eine Folie oder Bitumenpappe.
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Beim Stapeln von Brennholz auf ausreichend große Abstände achten
Beim Stapeln von Brennholz ist es wichtig, einen ausreichend großen Abstand von mindestens 15 Zentimetern zum Boden zu lassen. Dadurch strömt auch an die unterste Lage genügend Luft. Ebenso wichtig ist ein Abstand an den beiden Seiten sowie an der Rückseite des Stapels, sofern Sie Ihr Kaminholz an einer Mauer oder der Hauswand lagern. Kann die Luft von allen Seiten an den Stapel strömen, transportiert sie die Feuchtigkeit zügig ab. Achten Sie außerdem auch beim Stapeln der Holzscheite auf Zwischenräume.
Ist das Brennholz zum Herbstbeginn schon relativ trocken, legen Sie es am besten in einen Raum wie den Keller oder die Garage. Dort trocknet es schneller und ist zugleich vor dem Tau, der im Herbst oft auftritt, geschützt. Er befeuchtet das Holz wieder, sodass im Herbst der Trockenprozess oft stoppt.
Mit dem Holzfeuchtemessgerät den Wassergehalt prüfen
Ob Ihr gelagertes Kaminholz ausreichend trocken ist, überprüfen Sie am besten mit einem Holzfeuchtemessgerät. Es kostet in einer günstigen Ausführung nur etwa 20 Euro und ist in den meisten Baumärkten erhältlich. Beachten Sie jedoch, dass Sie mit solch einem Gerät die Holzfeuchte und nicht den Wassergehalt ermitteln. Diese beiden Werte werden oft miteinander verwechselt. Die Holzfeuchte bezieht sich auf die Trockenmasse, also auf das Gewicht des Holzes in vollständig trockenem Zustand, der Wassergehalt auf die Gesamtmasse, also das noch feuchte Holz. Dadurch entspricht eine Holzfeuchte zwischen 18 und 25 Prozent dem für Kaminholz gewünschten Wassergehalt von 15 bis 20 Prozent. Die exakte Umrechnung erfolgt mithilfe folgender Formeln:
- Wassergehalt = (Holzfeuchte/(100 + Holzfeuchte)) x 100
- Holzfeuchte = (Wassergehalt/(100-Wassergehalt)) x 100
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