Die Heiz- und Brennwerte von Brennholz – das sollten Sie bei einem Vergleich wissen
Der Heizwert ist die Menge Energie, die bei der Verbrennung von Holz und anderen Brennstoffen wie Gas oder Öl entsteht. Diese Energiemenge, die Ihnen für den Betrieb der Heizkörper und die Warmwasserversorgung zur Verfügung steht, hat daher einen entscheidenden Einfluss auf die Heizkosten, denn je höher der Heizwert eines Brennstoffs ist, desto geringer ist der Verbrauch. Ein weiterer Wert, der Ihnen beim Vergleich von Brennstoffen immer wieder begegnen wird, ist der Brennwert. Auf ihn gehen wir weiter unten ein. Die Begriffe Energiegehalt, Energiewert und Energiedichte, die ebenfalls häufig genutzt werden, sind dagegen unpräzise. Bei ihnen ist oft unklar, ob der Heizwert oder der Brennwert gemeint ist.
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Der Heizwert – bei Holz oft in Kilowattstunden pro Kilogramm oder Raummeter
Der Heizwert wird je nach Brennstoff meist in Kilowattstunden pro Kubikmeter, Liter oder Kilogramm berechnet. Eine weitere Maßeinheit ist Kilojoule. Beim Brennholz gibt man den Heizwert außerdem häufig in Kilowattstunden pro Raummeter an. Ein Raummeter (RM) ist ein recht ordentlich aufgeschichteter Stapel Holz mit einer Höhe, Breite und Tiefe von jeweils einem Meter. Diese Maßeinheit wird auch oft beim Verkauf von Kaminholz genutzt.
In der folgenden Tabelle finden Sie einen kleinen Überblick über die Heizwerte verschiedener Holzarten. Beachten Sie jedoch, dass es sich bei Holz um einen natürlichen Rohstoff handelt, der nie genau gleich ist. Schon allein das Wetter hat einen großen Einfluss auf das Wachstum eines Baumes und damit die Qualität des Holzes. Der Heizwert für Brennholz ist deshalb keine exakte, sondern nur eine ungefähre Angabe. Bei Öl und Gas lässt sich der Heizwert dagegen leichter bestimmen. Er liegt beim Heizöl bei etwa zehn Kilowattstunden pro Liter und beim Erdgas bei circa neun Kilowattstunden pro Kubikmeter.
Holzart | Heizwert in kWh/kg | Heizwert in kWh/rm |
---|---|---|
Birke |
4,3 |
1900 |
Buche |
4,2 |
2100 |
Eiche |
4,2 |
2100 |
Esche |
4,2 |
2100 |
Fichte |
4,5 |
1600 |
Pappel |
4,2 |
1400 |
Tanne |
4,4 |
1500 |
Die genannten Werte beziehen sich auf ausreichend trockenes Holz, denn beim Heizwert von Brennholz spielt der Wassergehalt eine entscheidende Rolle. Dies gilt selbst für die Holzpellets, die aus zusammengepressten Holzspänen oder Sägemehl bestehen. Bei ihnen ist der Wassergehalt jedoch gering, während Brennholz recht hohe Mengen Wasser enthalten kann. Kommt es frisch aus dem Wald, liegt der Wasseranteil oft bei 50 Prozent. Dieser Wert sinkt, wenn Sie das Holz über einen längeren Zeitraum im Freien lagern. Hersteller von Brennholz nutzen dagegen meist Trockenkammern und andere technische Einrichtungen. Durch sie lässt sich der Trockenprozess beschleunigen, sodass selbst frisch geschlagenes Holz innerhalb kürzester Zeit den für Brennholz optimalen Wassergehalt von weniger als 20 Prozent hat.
Heizwert und Brennwert – was ist der Unterschied?
Desto mehr Wasser Brennholz enthält, desto mehr Energie geht verloren. Grund hierfür ist die Tatsache, dass das Wasser verdampft, also vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wechselt und bei diesem Prozess Energie verbraucht. Pro Kilogramm Wasser ist mit einem Verlust von 0,63 Kilowattstunden zu rechnen. Dadurch hat frisch geschlagenes Holz einen nur etwa halb so hohen Heizwert wie trockenes.
Die Wärme des Wasserdampfs muss jedoch nicht zwangsläufig durch den Schornstein abgeleitet werden und dadurch verloren gehen. In modernen Heizungsanlagen wird sie durchaus genutzt und beispielsweise in einen Brennwertkessel geleitet. Dann spricht man vom Brennwert, der sich aus dem Heizwert des Brennstoffs und der Kondensationswärme errechnet. Der Brennwert ist daher stets höher als der Heizwert.
Das Kürzel für den Brennwert ist Hs und war in früheren Zeiten Ho (oberer Heizwert).
Die Buchstaben i und s haben im Prinzip die gleiche Bedeutung, denn sie stehen für die lateinischen Wörter superior (höher) und inferior (unten).
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Die Heizwerte von Nadel- und Laubholz – auf den ersten Blick ein wenig verwirrend
Weitere Faktoren, die beim Heizwert eine Rolle spielen, sind die Dichte des Holzes und die enthaltenen Substanzen Lignin und Harz. Beide finden sich vor allem in Nadelholz, deshalb hat Nadelholz pro Kilogramm einen höheren Heizwert als Laubholz. Laubholz verfügt jedoch über eine dichtere Struktur, sodass mehr Zeit vergeht, bis ein Scheit vollständig verbrannt ist. Wenn Sie die Heizwerte pro Raummeter vergleichen, liegt das Laubholz daher vorn. Dies bedeutet, dass ein Stapel Nadelholz sehr viel größer als ein Stapel Laubholz sein muss, um die gleiche Menge Wärme zu produzieren.
Die Betrachtung der Brenn- oder Heizwerte ist eine gute Möglichkeit, verschiedene Brennstoffe miteinander zu vergleichen, um im Anschluss möglicherweise auf eine günstigere Heizart zu wechseln. Allein anhand dieser Werte sollten Sie Ihre Entscheidung jedoch nicht treffen, denn auch der sogenannte Wirkungsgrad einer Heizungsanlage hat einen großen Einfluss auf den Verbrauch. Durch ihn lässt sich ermitteln, wie effizient die zugeführte Energie genutzt wird.
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