Aus Müll mach Wärme

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Fernwärme Heizkraftwerk © MHY Design, fotolia.com
Fernwärme Heizkraftwerk © MHY Design, fotolia.com

Hausmüll gilt als ein wichtiger Rohstoff für die Zukunft. Pro Jahr wirft jeder Bundesbürger im Schnitt 450 Kilogramm Müll weg. Dabei ist Müll eigentlich ein entscheidender Faktor zur Lösung der Energiekrise, denn aus Bioabfall und normalem Hausmüll können in der Zukunft kostengünstig und effektiv Heizwärme und auch Strom produzieren.

Ressourcenquelle Müll

In Hechingen zum Beispiel steht eine Anlage, die die Abfallwirtschaft in eine neue Dimension führen soll. Der Leiter vom zuständigen Abfallwirtschaftsamt, Friedrich Scholte-Reh, erklärt den Umdenkprozess: „Man sagt nicht mehr Abfall, man spricht jetzt von Ressourcen.“ Damit ist die Tatsache gemeint, dass aus dem Verbrennen von Müll zukünftig Kapital geschlagen werden kann. Allein im Bundesland Baden-Württemberg soll es zwölf solcher speziellen Mülldeponien für die Zukunft geben. Die Abfallwirtschaft gilt jetzt schon als wichtiger Wirtschaftszweig und die Entwicklung auf diesem Gebiet ist rasant. Einst als normale Müllbeseitigungsanlage eröffnet, wird der Müll jetzt modern und zukunftsträchtig wieder verwertet.

Dabei hilft unter anderem auch eine Deponiegaslieferanalage. Diese kann bis zu 200 Kubik des wichtigen Werkstoffs in der Stunde bis zur Abnahmefirma transportieren. Das sichert schon jetzt hohe Einnahmen. Zusätzlich plant Hechingen eine Wasserwärmepumpe. Diese soll aus dem Deponieabwasser die Restwärme herausziehen und so zusätzlich autark Heizenergie liefern können. Aktuell geht man von Werten zwischen 30.000 und 40.000 Kubikmeter Abwasser aus, die mithilfe dieser Anlage von Ihrer Restwärme befreit werden können.

Saubere Energie statt schmutziger Strom

In Hechingen ist auch eine Photovoltaikanlage in Betrieb. Diese wird in gemeinschaftlicher Arbeit mit den Stadtwerken in Tübingen betrieben und arbeitet aktuell mit 4500 Modulen. Die Stadtwerke selbst haben das ehrgeizige Ziel: „Wir wollen weg vom schmutzigen Strom,“ so Reiner Ebe, Fachbereichsleiter der Stadtwerke. Um dieses Ziel zu erreichen sind natürlich auch Investitionen fällig und die sollen sich in einem Umfang von rund 50 Millionen Euro bewegen. Eine große Ausgabe die sich lohnen kann und als Beispiel gilt, für andere Mülldeponien in Deutschland.

Die Möglichkeiten sind allerdings noch viel vielfältiger, denn ein Deponiegelände im Schwarzwald hat sich auf die Holzhackschnitzelproduktion spezialisiert. Auf diese Weise werden 30.000 Tonnen Grünabfall pro Jahr aus der gesamten Region in Holzschnitzel verwandelt, die dann in den Haushalten verwertet werden können. Noch ist der größte Abnehmer hier allerdings die Uniklinik in Tübingen, die die Holzschnitzel als Brennstoff nutzen, sowie einige Gärtnerreien, die die Holzschnitzel als Edelkompost für die Hobbygärtner der Region anbieten. Entsprechende Förderprogramme haben dabei geholfen, die Umbaumaßnahmen dieser Deponien zu stemmen.

Fazit

Alles in allem gehört Deponien wie den oberen Beispielen sicherlich die Zukunft, denn es gibt kaum eine ökologisch unbedenklichere Methode, Müll entsprechend zu recyceln und in Form von Energie wieder zu verwerten. Der weitere Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass die Müllberge stetig schrumpfen und der Rohstoff Müll niemals ausgehen wird.

Einzig die hohen Investitionen scheuen viele Gemeinden, Landkreise und Städte weiterhin. Dabei ist es in diesem Fall wohl wie in den meisten anderen auch. Erst muss man Geld rein stecken, um am Ende gute Ergebnisse und Gewinne zu erhalten. Einige Gemeinden zeigen bereits, dass dies durchaus möglich ist.

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