Was wäre, wenn alle mit Holz heizen würden?

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Ist eine Holzpelletheizung für alle ökologisch machbar und sinnvoll?

Heizen mit Holz © stockphoto-graf , stock.adobe.com
Heizen mit Holz © stockphoto-graf , stock.adobe.com

Holzheizungen sind (wieder) in, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Was aber passiert, wenn immer mehr Menschen umstellen und statt mit fossilen Brennstoffen mit Holz heizen? Wie sind die ökologischen Auswirkungen?

Heizen mit Holz kann heute noch so wie früher stattfinden, mit Beistellöfen. Allerdings verbrauchen moderne Beistellöfen weniger Holz als diejenigen damals, da sie effizienter arbeiten, und sie setzen weniger Schadstoffe frei, vorausgesetzt, sie werden mit geeigneten Brennmaterialien befeuert. Holz kann aber ebenso für eine Zentralheizung genutzt werden. und Holz ist ein wichtiger Rohstoff für die Wärmegewinnung bei der Umstellung auf erneuerbare Energien.

Holzpelletheizungen werden immer beliebter

Holzpellets
Holzpellets © Ehrenberg Bilder, fotolia.com

Neben Holzscheiten werden dabei immer öfters die sogenannten Holzpellets eingesetzt. Diese kleinen „Holzschnipsel“ werden unter hohem Druck aus getrocknetem naturbelassenem Restholz gepresst. Im Prinzip verwerten Pellets also die Teile, die man sonst kaum zum Heizen einsetzen kann. Auf den ersten Blick sind Holzpellets daher ökologisch vorteilhaft. So wird der Einbau einer solchen Heizanlage auch von der KfW gefördert. Zwei Kilogramm Holzpellets haben den Heizwert von einem Liter Heizöl oder einem Kubikmeter Gas und gelten als CO2-neutral. Es wird also bei der Verbrennung nur soviel CO2 freigesetzt, wie der Baum für sein Wachstum verbraucht hat.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Holzpelletheizungen in Deutschland stark angestiegen. Mittlerweile gibt es ca. 180.000 Holzpelletheizungen bundesweit. Trotz Zuschüssen liegen Holzpelletheizungen bei der Installation aber im oberen Preissegment.

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Schadet die Produktion von Holzpellets dem ökologischen Gleichgewicht im Wald?

Es gibt aber auch kritische Stimmen zu Holzpelletheizungen. Die Kritik lautet, dass für die Pellets Holzreste genutzt werden, die früher im Wald verblieben wären, wie Wurzelholz und Reisig. Diese liefern aber beim Verrotten wieder Nährstoffe für den Boden, die dann fehlen, wenn diese Holzreste ausgeräumt werden. Durch die Entfernung dieses Kleinholzes wird nach Meinung der Kritiker auch die CO2-Bilanz wieder negativ.

Da die Umstrukturierung von Wäldern zu reinen Nutzwäldern ein durchaus kritischer Faktor ist, der von der vermehrten Nachfrage nach Holzpellets weiter angetrieben wird, empfehlen die Naturschutzbände in Deutschland inzwischen meist, die Holzpellets zum einen aus Resten von Sägewerken und ähnlichen Abfällen zu gewinnen, die sonst gar nicht verarbeitet worden wären. Und die Rohstoffe für die Produktion von Holzpellets aus „Kurzumtriebsplantagen“ zu gewinnen. Diese Plantagen haben tatsächlich nicht mehr so viel mit einem Wald gemeinsam, sondern zählen als landwirtschaftliche bzw. agroforstwirtschaftliche Fläche.

Auf diesen Flächen werden schnell wachsende Baumarten angepflanzt wie Weiden und Pappeln, die nach geringer Zeit schon wieder abgeerntet werden. Eine solche Nutzung kann unter bestimmten Rahmenbedingungen durchaus ökologisch verträglich sein. Gedanken darüber, wie eine solche Entwicklung naturverträglich gestaltet werden kann, haben sich zum Beispiel der BUND, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, gemacht sowie der Naturschutzbund Deutschland, NABU. NABU setzt sich in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Energie-Pellet-Verband e.V., DEPV, dafür ein, Pellets vorrangig aus Kurzumtriebsplantagen zu produzieren.

Was sagen die Umweltverbände?

Anderen Energiequellen

Um den Druck auf die Holzreserven und auf naturbelassene Wälder zu mindern, ist es aber dennoch wichtig, auch die anderen Säulen der Energiegewinnung durch erneuerbare Energien nicht außer Acht zu lassen. Einen entscheidenden Anteil dürfte dabei die Solarthermie einnehmen, und in naher Zukunft vor allem die Speicherung des durch Photovoltaikanlagen erzeugten Stroms, um diesen auch dann nutzen zu können, wenn die Sonne nicht scheint und kein Strom produziert wird.

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